Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.1. Rom.Andrea Cosimo an Adriano. Du bist nun schon seit zwey Wochen von Rom 1. Rom.Andrea Coſimo an Adriano. Du biſt nun ſchon ſeit zwey Wochen von Rom <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0166" n="[159]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>1.<lb/><hi rendition="#g">Andrea Coſimo</hi> an <hi rendition="#g">Adriano</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Rom</hi>.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>u biſt nun ſchon ſeit zwey Wochen von Rom<lb/> entfernt, und noch habe ich keine Nachrichten<lb/> von Dir erhalten. Welche Geſchaͤfte koͤnnen Dich<lb/> in Florenz ſo ſehr beſchaͤftigen, daß Du Deinem<lb/> Freunde nicht eine kleine, armſeelige Stunde<lb/> ſchenkſt? — Findeſt Du es gar nicht der Muͤhe<lb/> werth, auch in der Entfernung unſern Umgang<lb/> fortzuſetzen? und uͤberdieß kann ich bis jetzt noch<lb/> gar nicht einſehen, warum dieſe Entfernung aus<lb/> Rom nothwendig war. Deine Eltern und Ver-<lb/> wandten hatten bis dahin ohne Deine Perſon<lb/> leben koͤnnen: und ich kann nicht begreifen was<lb/> Deine Gegenwart jetzt ſo unentbehrlich machen<lb/> ſollte. Willſt Du Dich wieder in jene enge<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[159]/0166]
1.
Andrea Coſimo an Adriano.
Rom.
Du biſt nun ſchon ſeit zwey Wochen von Rom
entfernt, und noch habe ich keine Nachrichten
von Dir erhalten. Welche Geſchaͤfte koͤnnen Dich
in Florenz ſo ſehr beſchaͤftigen, daß Du Deinem
Freunde nicht eine kleine, armſeelige Stunde
ſchenkſt? — Findeſt Du es gar nicht der Muͤhe
werth, auch in der Entfernung unſern Umgang
fortzuſetzen? und uͤberdieß kann ich bis jetzt noch
gar nicht einſehen, warum dieſe Entfernung aus
Rom nothwendig war. Deine Eltern und Ver-
wandten hatten bis dahin ohne Deine Perſon
leben koͤnnen: und ich kann nicht begreifen was
Deine Gegenwart jetzt ſo unentbehrlich machen
ſollte. Willſt Du Dich wieder in jene enge
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