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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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24.
Bianka an Laura.

Besuchen Sie mich doch, liebste Freundinn,
ich habe den ganzen Tag geweint. Der Arzt
hat mir heute Morgen endlich angekündigt, daß
ich die Schwindsucht habe. Ich weiß vor Be-
trübniß nicht zu bleiben. -- Ich habe gebeich-
tet, allein ich bin nur wenig getröstet; kommen
Sie und heitern Sie mich durch einige lustige
Erzählungen auf.

Wen haben Sie denn jetzt zum erklärten
Liebhaber? O erzählen Sie mir doch von ihm
recht viele Thorheiten, damit mir die Welt nur
wieder etwas lustig vorkömmt. -- Ob denn
die Schwindsucht immer so gefährlich seyn mag,
als man sagt? -- Ach, liebe Freundinn, der
Gedanke an den Tod ist sehr bitter -- Wenn
Sie nicht kommen, weiß ich nicht, wie ich den
Abend zubringen soll. Ich werde dann wieder
weinen und beten. -- Aber kommen Sie ja,
ich beschwöre Sie.


24.
Bianka an Laura.

Beſuchen Sie mich doch, liebſte Freundinn,
ich habe den ganzen Tag geweint. Der Arzt
hat mir heute Morgen endlich angekuͤndigt, daß
ich die Schwindſucht habe. Ich weiß vor Be-
truͤbniß nicht zu bleiben. — Ich habe gebeich-
tet, allein ich bin nur wenig getroͤſtet; kommen
Sie und heitern Sie mich durch einige luſtige
Erzaͤhlungen auf.

Wen haben Sie denn jetzt zum erklaͤrten
Liebhaber? O erzaͤhlen Sie mir doch von ihm
recht viele Thorheiten, damit mir die Welt nur
wieder etwas luſtig vorkoͤmmt. — Ob denn
die Schwindſucht immer ſo gefaͤhrlich ſeyn mag,
als man ſagt? — Ach, liebe Freundinn, der
Gedanke an den Tod iſt ſehr bitter — Wenn
Sie nicht kommen, weiß ich nicht, wie ich den
Abend zubringen ſoll. Ich werde dann wieder
weinen und beten. — Aber kommen Sie ja,
ich beſchwoͤre Sie.


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[226/0233] 24. Bianka an Laura. Rom. Beſuchen Sie mich doch, liebſte Freundinn, ich habe den ganzen Tag geweint. Der Arzt hat mir heute Morgen endlich angekuͤndigt, daß ich die Schwindſucht habe. Ich weiß vor Be- truͤbniß nicht zu bleiben. — Ich habe gebeich- tet, allein ich bin nur wenig getroͤſtet; kommen Sie und heitern Sie mich durch einige luſtige Erzaͤhlungen auf. Wen haben Sie denn jetzt zum erklaͤrten Liebhaber? O erzaͤhlen Sie mir doch von ihm recht viele Thorheiten, damit mir die Welt nur wieder etwas luſtig vorkoͤmmt. — Ob denn die Schwindſucht immer ſo gefaͤhrlich ſeyn mag, als man ſagt? — Ach, liebe Freundinn, der Gedanke an den Tod iſt ſehr bitter — Wenn Sie nicht kommen, weiß ich nicht, wie ich den Abend zubringen ſoll. Ich werde dann wieder weinen und beten. — Aber kommen Sie ja, ich beſchwoͤre Sie.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/233>, abgerufen am 26.11.2024.