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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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uns also nicht noch muthwillig verbittern. Der
junge Lovell hat mir sonst mit seinem sauren
Gesichte manche böse Stunde gemacht und ich
weiß nicht, warum mir an einem Manne die
Ernsthaftigkeit noch fataler ist, als an einem
Frauenzimmer. -- Schicken Sie mir doch etwas
von Ihrer Schminke, die meinige ist zu Ende
und ich kann noch keine neue bekommen. Es
ist doch wirklich unangenehm, daß die Haut
davon so gelb wird, ich bemerke das seit drey
Wochen: auf jedem Topfe steht, daß die
Schminke unschädlich sey, und doch ist es dann
nicht wahr, wenn man es untersucht. -- Was
haben Sie für einen Arzt? -- Armes Kind, ich
kann mir Ihre Betrübniß recht denken und Sie
haben auch Ursache dazu; aber Sie müssen sich
dennoch trösten, denn das Klagen und Weinen
macht es doch nur schlimmer. Wenn Sie aus-
gehn dürfen, so kommen Sie heute vor Abend
etwas zu mir.


uns alſo nicht noch muthwillig verbittern. Der
junge Lovell hat mir ſonſt mit ſeinem ſauren
Geſichte manche boͤſe Stunde gemacht und ich
weiß nicht, warum mir an einem Manne die
Ernſthaftigkeit noch fataler iſt, als an einem
Frauenzimmer. — Schicken Sie mir doch etwas
von Ihrer Schminke, die meinige iſt zu Ende
und ich kann noch keine neue bekommen. Es
iſt doch wirklich unangenehm, daß die Haut
davon ſo gelb wird, ich bemerke das ſeit drey
Wochen: auf jedem Topfe ſteht, daß die
Schminke unſchaͤdlich ſey, und doch iſt es dann
nicht wahr, wenn man es unterſucht. — Was
haben Sie fuͤr einen Arzt? — Armes Kind, ich
kann mir Ihre Betruͤbniß recht denken und Sie
haben auch Urſache dazu; aber Sie muͤſſen ſich
dennoch troͤſten, denn das Klagen und Weinen
macht es doch nur ſchlimmer. Wenn Sie aus-
gehn duͤrfen, ſo kommen Sie heute vor Abend
etwas zu mir.


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[228/0235] uns alſo nicht noch muthwillig verbittern. Der junge Lovell hat mir ſonſt mit ſeinem ſauren Geſichte manche boͤſe Stunde gemacht und ich weiß nicht, warum mir an einem Manne die Ernſthaftigkeit noch fataler iſt, als an einem Frauenzimmer. — Schicken Sie mir doch etwas von Ihrer Schminke, die meinige iſt zu Ende und ich kann noch keine neue bekommen. Es iſt doch wirklich unangenehm, daß die Haut davon ſo gelb wird, ich bemerke das ſeit drey Wochen: auf jedem Topfe ſteht, daß die Schminke unſchaͤdlich ſey, und doch iſt es dann nicht wahr, wenn man es unterſucht. — Was haben Sie fuͤr einen Arzt? — Armes Kind, ich kann mir Ihre Betruͤbniß recht denken und Sie haben auch Urſache dazu; aber Sie muͤſſen ſich dennoch troͤſten, denn das Klagen und Weinen macht es doch nur ſchlimmer. Wenn Sie aus- gehn duͤrfen, ſo kommen Sie heute vor Abend etwas zu mir.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/235>, abgerufen am 26.11.2024.