mir, als könnte ich mich freuen, als würde ich wieder wohl und gesund werden.
Mir fällt ein altes Lied ein, das mir einst in England ein guter Freund übersetzte. Es ist ein Indianisches Frühlingslied:
Der Frühling kömmt! Die Wolken fliehn, Der Himmel glänzt. Der Frühling kömmt! Und Regenbogen Sind seines Wagens Gleitende Räder. Blumengekränzt, In Sonnenstrahlen, Schwebt unter säuselnden Winden, Nieder der Gott. Tausend Blumen bekränzen sein Haupt, Tausend Blumen umflechten Sein blaues Gewand. Er lächelt, -- Aus goldenen Locken, Vom blauen Gewande, Fließen zur Erde die Blumen hinab -- Es blüht die Flur, Es grünt der Hain, Und jeder Zweig Rauscht süßen Genuß Dem Frühlingsgotte.
mir, als koͤnnte ich mich freuen, als wuͤrde ich wieder wohl und geſund werden.
Mir faͤllt ein altes Lied ein, das mir einſt in England ein guter Freund uͤberſetzte. Es iſt ein Indianiſches Fruͤhlingslied:
Der Frühling kömmt! Die Wolken fliehn, Der Himmel glänzt. Der Frühling kömmt! Und Regenbogen Sind ſeines Wagens Gleitende Räder. Blumengekränzt, In Sonnenſtrahlen, Schwebt unter ſäuſelnden Winden, Nieder der Gott. Tauſend Blumen bekränzen ſein Haupt, Tauſend Blumen umflechten Sein blaues Gewand. Er lächelt, — Aus goldenen Locken, Vom blauen Gewande, Fließen zur Erde die Blumen hinab — Es blüht die Flur, Es grünt der Hain, Und jeder Zweig Rauſcht ſüßen Genuß Dem Frühlingsgotte.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0477"n="470"/>
mir, als koͤnnte ich mich freuen, als wuͤrde<lb/>
ich wieder wohl und geſund werden.</p><lb/><p>Mir faͤllt ein altes Lied ein, das mir einſt<lb/>
in England ein guter Freund uͤberſetzte. Es iſt<lb/>
ein Indianiſches Fruͤhlingslied:</p><lb/><lgtype="poem"><l>Der Frühling kömmt!</l><lb/><l>Die Wolken fliehn,</l><lb/><l>Der Himmel glänzt.</l><lb/><l>Der Frühling kömmt!</l><lb/><l>Und Regenbogen</l><lb/><l>Sind ſeines Wagens</l><lb/><l>Gleitende Räder.</l><lb/><l>Blumengekränzt,</l><lb/><l>In Sonnenſtrahlen,</l><lb/><l>Schwebt unter ſäuſelnden Winden,</l><lb/><l>Nieder der Gott.</l><lb/><l>Tauſend Blumen bekränzen ſein Haupt,</l><lb/><l>Tauſend Blumen umflechten</l><lb/><l>Sein blaues Gewand.</l><lb/><l>Er lächelt, —</l><lb/><l>Aus goldenen Locken,</l><lb/><l>Vom blauen Gewande,</l><lb/><l>Fließen zur Erde die Blumen hinab —</l><lb/><l>Es blüht die Flur,</l><lb/><l>Es grünt der Hain,</l><lb/><l>Und jeder Zweig</l><lb/><l>Rauſcht ſüßen Genuß</l><lb/><l>Dem Frühlingsgotte.</l><lb/><l></l></lg></div></div></body></text></TEI>
[470/0477]
mir, als koͤnnte ich mich freuen, als wuͤrde
ich wieder wohl und geſund werden.
Mir faͤllt ein altes Lied ein, das mir einſt
in England ein guter Freund uͤberſetzte. Es iſt
ein Indianiſches Fruͤhlingslied:
Der Frühling kömmt!
Die Wolken fliehn,
Der Himmel glänzt.
Der Frühling kömmt!
Und Regenbogen
Sind ſeines Wagens
Gleitende Räder.
Blumengekränzt,
In Sonnenſtrahlen,
Schwebt unter ſäuſelnden Winden,
Nieder der Gott.
Tauſend Blumen bekränzen ſein Haupt,
Tauſend Blumen umflechten
Sein blaues Gewand.
Er lächelt, —
Aus goldenen Locken,
Vom blauen Gewande,
Fließen zur Erde die Blumen hinab —
Es blüht die Flur,
Es grünt der Hain,
Und jeder Zweig
Rauſcht ſüßen Genuß
Dem Frühlingsgotte.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/477>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.