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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Zweite Abtheilung.
her. So, trink, erhole dich und fasse deine Ver-
nunft wieder zusammen. Die Alte hat sich auch
verzweifelnd aus dem Fenster gestürzt. -- Nun,
Bruder Anton, gelt, du wirst mich nicht mehr
für einen Narren halten?
Anton. Nein, Bruder, wir alle haben dir
unser Glück zu danken. Diese Knechte haben
mich für ihren Herrn erkannt, wir theilen uns
die Schätze des Gefallenen und Agnes kehrt wie-
der nach Friedheim zurück.
Reinhold. (der sich mit Anne umarmt hält)
Euern Seegen mein Vater, dann sind wir alle
glücklich.
Hans. Der Himmel seegne euch, meine
geliebten Kinder.

Zwei Träger bringen eine verdeckte Sänfte herein.
Caspar. Was ist denn das?
Claus. Das ist der Schatz des Blaubarts,
den er noch erwartet hat.
Anton. Was sich in dieser Sänfte befindet,
sei Euch, Ihr Knappen und Knechte, übergeben,
ich verlange keinen Theil daran.
Alle. Es lebe der edle Ritter Anton von
Friedheim!
(Alle drängen sich zu der Sänfte, sie wird
eröffnet, Winfred steigt heraus.)
Winfred. Zu viel Hülfe, wie erst zu wenig,
laßt gut sein, Leute, ich komme schon. -- Ach,
da ist ja auch der Leopold! Ist das recht, seinen
Bundesgenossen so in Stich zu lassen? Wie hab
ich mich für Euch aufgeopfert!

Zweite Abtheilung.
her. So, trink, erhole dich und faſſe deine Ver-
nunft wieder zuſammen. Die Alte hat ſich auch
verzweifelnd aus dem Fenſter geſtuͤrzt. — Nun,
Bruder Anton, gelt, du wirſt mich nicht mehr
fuͤr einen Narren halten?
Anton. Nein, Bruder, wir alle haben dir
unſer Gluͤck zu danken. Dieſe Knechte haben
mich fuͤr ihren Herrn erkannt, wir theilen uns
die Schaͤtze des Gefallenen und Agnes kehrt wie-
der nach Friedheim zuruͤck.
Reinhold. (der ſich mit Anne umarmt haͤlt)
Euern Seegen mein Vater, dann ſind wir alle
gluͤcklich.
Hans. Der Himmel ſeegne euch, meine
geliebten Kinder.

Zwei Traͤger bringen eine verdeckte Saͤnfte herein.
Caspar. Was iſt denn das?
Claus. Das iſt der Schatz des Blaubarts,
den er noch erwartet hat.
Anton. Was ſich in dieſer Saͤnfte befindet,
ſei Euch, Ihr Knappen und Knechte, uͤbergeben,
ich verlange keinen Theil daran.
Alle. Es lebe der edle Ritter Anton von
Friedheim!
(Alle draͤngen ſich zu der Saͤnfte, ſie wird
eroͤffnet, Winfred ſteigt heraus.)
Winfred. Zu viel Huͤlfe, wie erſt zu wenig,
laßt gut ſein, Leute, ich komme ſchon. — Ach,
da iſt ja auch der Leopold! Iſt das recht, ſeinen
Bundesgenoſſen ſo in Stich zu laſſen? Wie hab
ich mich fuͤr Euch aufgeopfert!

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[134/0143] Zweite Abtheilung. her. So, trink, erhole dich und faſſe deine Ver- nunft wieder zuſammen. Die Alte hat ſich auch verzweifelnd aus dem Fenſter geſtuͤrzt. — Nun, Bruder Anton, gelt, du wirſt mich nicht mehr fuͤr einen Narren halten? Anton. Nein, Bruder, wir alle haben dir unſer Gluͤck zu danken. Dieſe Knechte haben mich fuͤr ihren Herrn erkannt, wir theilen uns die Schaͤtze des Gefallenen und Agnes kehrt wie- der nach Friedheim zuruͤck. Reinhold. (der ſich mit Anne umarmt haͤlt) Euern Seegen mein Vater, dann ſind wir alle gluͤcklich. Hans. Der Himmel ſeegne euch, meine geliebten Kinder. Zwei Traͤger bringen eine verdeckte Saͤnfte herein. Caspar. Was iſt denn das? Claus. Das iſt der Schatz des Blaubarts, den er noch erwartet hat. Anton. Was ſich in dieſer Saͤnfte befindet, ſei Euch, Ihr Knappen und Knechte, uͤbergeben, ich verlange keinen Theil daran. Alle. Es lebe der edle Ritter Anton von Friedheim! (Alle draͤngen ſich zu der Saͤnfte, ſie wird eroͤffnet, Winfred ſteigt heraus.) Winfred. Zu viel Huͤlfe, wie erſt zu wenig, laßt gut ſein, Leute, ich komme ſchon. — Ach, da iſt ja auch der Leopold! Iſt das recht, ſeinen Bundesgenoſſen ſo in Stich zu laſſen? Wie hab ich mich fuͤr Euch aufgeopfert!

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/143>, abgerufen am 23.11.2024.