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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Die verkehrte Welt.
Fernando (knieend).
O könnt ich ohne Treue, Liebste, lieben?
Claudio, der Vater tritt auf.
Claudio.
Wie Bösewicht?
Laura.
Mein Vater!
Claudio.
Undankbare!
Der Vater. O Kinder, macht der Comödie
ein Ende, der Vater ist gar zu grausam, ich würde
gleich meine Einwilligung geben.
Skaramuz. Ich auch, denn mich fängt an
zu hungern.
Emilie (hinuntersteigend, dem Vater zu Füßen).
Ihren Seegen also, mein Vater.
Fernando. Nein, Emilie, dorthin.
(Sie knieen vor Skaramuz.)
Skaramuz. Wie? Was? Was ist denn?
Melpomene. Ihre Einwilligung, mein Apol-
lo, geben Sie mich frei, ich mag nicht länger
Muse seyn.
Skaramuz. Also war das Ganze nur eine
eigentliche Comödie?
Der Fremde. Ja, Ihro Majestät.
Skaramuz. Nun, weil Ihr mich gerührt
habt, und weil ich gerade bei guter Laune bin,
so mögt Ihr einander heirathen. Es ist aber eine
wunderliche Sache, die Melpomene verläßt das
Theater, dort werden wir also keine Leichen mehr
Die verkehrte Welt.
Fernando (knieend).
O koͤnnt ich ohne Treue, Liebſte, lieben?
Claudio, der Vater tritt auf.
Claudio.
Wie Boͤſewicht?
Laura.
Mein Vater!
Claudio.
Undankbare!
Der Vater. O Kinder, macht der Comoͤdie
ein Ende, der Vater iſt gar zu grauſam, ich wuͤrde
gleich meine Einwilligung geben.
Skaramuz. Ich auch, denn mich faͤngt an
zu hungern.
Emilie (hinunterſteigend, dem Vater zu Fuͤßen).
Ihren Seegen alſo, mein Vater.
Fernando. Nein, Emilie, dorthin.
(Sie knieen vor Skaramuz.)
Skaramuz. Wie? Was? Was iſt denn?
Melpomene. Ihre Einwilligung, mein Apol-
lo, geben Sie mich frei, ich mag nicht laͤnger
Muſe ſeyn.
Skaramuz. Alſo war das Ganze nur eine
eigentliche Comoͤdie?
Der Fremde. Ja, Ihro Majeſtaͤt.
Skaramuz. Nun, weil Ihr mich geruͤhrt
habt, und weil ich gerade bei guter Laune bin,
ſo moͤgt Ihr einander heirathen. Es iſt aber eine
wunderliche Sache, die Melpomene verlaͤßt das
Theater, dort werden wir alſo keine Leichen mehr
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[329/0338] Die verkehrte Welt. Fernando (knieend). O koͤnnt ich ohne Treue, Liebſte, lieben? Claudio, der Vater tritt auf. Claudio. Wie Boͤſewicht? Laura. Mein Vater! Claudio. Undankbare! Der Vater. O Kinder, macht der Comoͤdie ein Ende, der Vater iſt gar zu grauſam, ich wuͤrde gleich meine Einwilligung geben. Skaramuz. Ich auch, denn mich faͤngt an zu hungern. Emilie (hinunterſteigend, dem Vater zu Fuͤßen). Ihren Seegen alſo, mein Vater. Fernando. Nein, Emilie, dorthin. (Sie knieen vor Skaramuz.) Skaramuz. Wie? Was? Was iſt denn? Melpomene. Ihre Einwilligung, mein Apol- lo, geben Sie mich frei, ich mag nicht laͤnger Muſe ſeyn. Skaramuz. Alſo war das Ganze nur eine eigentliche Comoͤdie? Der Fremde. Ja, Ihro Majeſtaͤt. Skaramuz. Nun, weil Ihr mich geruͤhrt habt, und weil ich gerade bei guter Laune bin, ſo moͤgt Ihr einander heirathen. Es iſt aber eine wunderliche Sache, die Melpomene verlaͤßt das Theater, dort werden wir alſo keine Leichen mehr

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/338>, abgerufen am 22.11.2024.