Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung wer dann funfzig Meilen von hier sizt und Euchwacker auslacht, der bin ich! Wirth. Jezt geh gleich, Narr oder -- Daniel. Adieu, adieu, wir wollen im Guten auseinander; braucht mich nicht wie einen Spatz vom Vogelleim loszureißen, sacht geh' ich ab. (ab.) Franz kömmt. Franz. Bald hätt' ich vergessen, Euch das Geld einzuhändigen, das der Graf mir vor seiner Abreise wegen des armen Sünders von neulich für Euch gegeben hat. Lebt wohl. (geht ab.) Wirth. Zwei Thaler! und die Rechnung be- trug sechs. Der Vagabunde war auf meine Un- kosten großmüthig, der Graf nahm ihm sein Geld, und giebt mir die zwei Thaler davon statt sechs. Je nun, man muß auf baldige gute und verstän- dige Reisende rechnen. Eins muß das andere tra- gen, sonst käme kein Mensch in der Welt zurecht. (geht ab.) Fünfte Scene. (Platz in Angers.) Fortunat. in prächtigen Kleidern, Diener die ihn begleiten. Entronnen war ich glücklich dem Verderben, Nun gilt's, den Kopf nicht wieder zu verlieren. Zweite Abtheilung wer dann funfzig Meilen von hier ſizt und Euchwacker auslacht, der bin ich! Wirth. Jezt geh gleich, Narr oder — Daniel. Adieu, adieu, wir wollen im Guten auseinander; braucht mich nicht wie einen Spatz vom Vogelleim loszureißen, ſacht geh' ich ab. (ab.) Franz koͤmmt. Franz. Bald haͤtt' ich vergeſſen, Euch das Geld einzuhaͤndigen, das der Graf mir vor ſeiner Abreiſe wegen des armen Suͤnders von neulich fuͤr Euch gegeben hat. Lebt wohl. (geht ab.) Wirth. Zwei Thaler! und die Rechnung be- trug ſechs. Der Vagabunde war auf meine Un- koſten großmuͤthig, der Graf nahm ihm ſein Geld, und giebt mir die zwei Thaler davon ſtatt ſechs. Je nun, man muß auf baldige gute und verſtaͤn- dige Reiſende rechnen. Eins muß das andere tra- gen, ſonſt kaͤme kein Menſch in der Welt zurecht. (geht ab.) Fuͤnfte Scene. (Platz in Angers.) Fortunat. in praͤchtigen Kleidern, Diener die ihn begleiten. Entronnen war ich gluͤcklich dem Verderben, Nun gilt's, den Kopf nicht wieder zu verlieren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Daniel"> <p><pb facs="#f0142" n="132"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi></fw><lb/> wer dann funfzig Meilen von hier ſizt und Euch<lb/> wacker auslacht, der bin ich!</p> </sp><lb/> <sp who="#Wirth"> <speaker><hi rendition="#g">Wirth</hi>.</speaker> <p>Jezt geh gleich, Narr oder —</p> </sp><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker> <p>Adieu, adieu, wir wollen im Guten<lb/> auseinander; braucht mich nicht wie einen Spatz<lb/> vom Vogelleim loszureißen, ſacht geh' ich ab.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Franz</hi> koͤmmt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Franz"> <speaker><hi rendition="#g">Franz</hi>.</speaker> <p>Bald haͤtt' ich vergeſſen, Euch das<lb/> Geld einzuhaͤndigen, das der Graf mir vor ſeiner<lb/> Abreiſe wegen des armen Suͤnders von neulich fuͤr<lb/> Euch gegeben hat. Lebt wohl.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(geht ab.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Wirth"> <speaker><hi rendition="#g">Wirth</hi>.</speaker> <p>Zwei Thaler! und die Rechnung be-<lb/> trug ſechs. Der Vagabunde war auf meine Un-<lb/> koſten großmuͤthig, der Graf nahm ihm ſein Geld,<lb/> und giebt mir die zwei Thaler davon ſtatt ſechs.<lb/> Je nun, man muß auf baldige gute und verſtaͤn-<lb/> dige Reiſende rechnen. Eins muß das andere tra-<lb/> gen, ſonſt kaͤme kein Menſch in der Welt zurecht.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(geht ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Fuͤnfte Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Platz in Angers</hi>.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <sp who="#Fortunat"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker> <stage>in praͤchtigen Kleidern, Diener die ihn<lb/><hi rendition="#et">begleiten.</hi></stage><lb/> <p>Entronnen war ich gluͤcklich dem Verderben,<lb/> Nun gilt's, den Kopf nicht wieder zu verlieren.<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0142]
Zweite Abtheilung
wer dann funfzig Meilen von hier ſizt und Euch
wacker auslacht, der bin ich!
Wirth. Jezt geh gleich, Narr oder —
Daniel. Adieu, adieu, wir wollen im Guten
auseinander; braucht mich nicht wie einen Spatz
vom Vogelleim loszureißen, ſacht geh' ich ab.
(ab.)
Franz koͤmmt.
Franz. Bald haͤtt' ich vergeſſen, Euch das
Geld einzuhaͤndigen, das der Graf mir vor ſeiner
Abreiſe wegen des armen Suͤnders von neulich fuͤr
Euch gegeben hat. Lebt wohl.
(geht ab.)
Wirth. Zwei Thaler! und die Rechnung be-
trug ſechs. Der Vagabunde war auf meine Un-
koſten großmuͤthig, der Graf nahm ihm ſein Geld,
und giebt mir die zwei Thaler davon ſtatt ſechs.
Je nun, man muß auf baldige gute und verſtaͤn-
dige Reiſende rechnen. Eins muß das andere tra-
gen, ſonſt kaͤme kein Menſch in der Welt zurecht.
(geht ab.)
Fuͤnfte Scene.
(Platz in Angers.)
Fortunat. in praͤchtigen Kleidern, Diener die ihn
begleiten.
Entronnen war ich gluͤcklich dem Verderben,
Nun gilt's, den Kopf nicht wieder zu verlieren.
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