Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Das nur der Dieb die Fenster öffnen konnte?Das bringt in üblen Ruf mein redlich Haus. Leopold. Seyd still, der Herr ist völlig außer sich. Fortunat. Mein Säckel, -- hier am Wamse trug ich ihn -- Wo kann er seyn? Wer kann ihn wiederschaffen? Abel. Sucht, Leute, denn vielleicht mag er sich finden. (ab mit Dienern.) Fortunat. Mein Leopold! vorüber Glück und Heil -- Jezt seh' ich, daß Du nicht ein Diener bloß, Daß Du ein Freund mir bist, -- wie schmerzt es mich, Daß ich nicht Deine Liebe kann belohnen! Leopold. Wenn Ihr Euch mir nur ganz vertrauen wolltet. Abel kömmt mit Dienern. Abel. Da unter Eurem Bett fand ich den Säckel Von simpeln Leder, -- ohne Zier, und leer -- Fortunat. Gieb her! Er ist's! Gieb her! Abel. Da, gnädger Herr -- Wie seyd Ihr nur so eifrig nach dem Dinge? Fortunat. Weil Du's nicht weißt; weil drinn ein großer Wechsel, Zweite Abtheilung. Das nur der Dieb die Fenſter oͤffnen konnte?Das bringt in uͤblen Ruf mein redlich Haus. Leopold. Seyd ſtill, der Herr iſt voͤllig außer ſich. Fortunat. Mein Saͤckel, — hier am Wamſe trug ich ihn — Wo kann er ſeyn? Wer kann ihn wiederſchaffen? Abel. Sucht, Leute, denn vielleicht mag er ſich finden. (ab mit Dienern.) Fortunat. Mein Leopold! voruͤber Gluͤck und Heil — Jezt ſeh' ich, daß Du nicht ein Diener bloß, Daß Du ein Freund mir biſt, — wie ſchmerzt es mich, Daß ich nicht Deine Liebe kann belohnen! Leopold. Wenn Ihr Euch mir nur ganz vertrauen wolltet. Abel koͤmmt mit Dienern. Abel. Da unter Eurem Bett fand ich den Saͤckel Von ſimpeln Leder, — ohne Zier, und leer — Fortunat. Gieb her! Er iſt's! Gieb her! Abel. Da, gnaͤdger Herr — Wie ſeyd Ihr nur ſo eifrig nach dem Dinge? Fortunat. Weil Du's nicht weißt; weil drinn ein großer Wechſel, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Abel"> <p><pb facs="#f0182" n="172"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> Das nur der Dieb die Fenſter oͤffnen konnte?<lb/> Das bringt in uͤblen Ruf mein redlich Haus.</p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/> <p>Seyd ſtill, der Herr iſt voͤllig außer ſich.</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein Saͤckel, — hier am Wamſe trug ich ihn —<lb/> Wo kann er ſeyn? Wer kann ihn wiederſchaffen?</p> </sp><lb/> <sp who="#Abel"> <speaker><hi rendition="#g">Abel</hi>.</speaker><lb/> <p>Sucht, Leute, denn vielleicht mag er ſich finden.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab mit Dienern.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein Leopold! voruͤber Gluͤck und Heil —<lb/> Jezt ſeh' ich, daß Du nicht ein Diener bloß,<lb/> Daß Du ein Freund mir biſt, — wie ſchmerzt es<lb/><hi rendition="#et">mich,</hi><lb/> Daß ich nicht Deine Liebe kann belohnen!</p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/> <p>Wenn Ihr Euch mir nur ganz vertrauen wolltet.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Abel</hi> koͤmmt mit Dienern.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Abel"> <speaker><hi rendition="#g">Abel</hi>.</speaker><lb/> <p>Da unter Eurem Bett fand ich den Saͤckel<lb/> Von ſimpeln Leder, — ohne Zier, und leer —</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Gieb her! Er iſt's! Gieb her!</p> </sp><lb/> <sp who="#Abel"> <speaker><hi rendition="#g">Abel</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Da, gnaͤdger Herr —</hi> </p><lb/> <p>Wie ſeyd Ihr nur ſo eifrig nach dem Dinge?</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Weil Du's nicht weißt; weil drinn ein großer<lb/><hi rendition="#et">Wechſel,</hi><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [172/0182]
Zweite Abtheilung.
Das nur der Dieb die Fenſter oͤffnen konnte?
Das bringt in uͤblen Ruf mein redlich Haus.
Leopold.
Seyd ſtill, der Herr iſt voͤllig außer ſich.
Fortunat.
Mein Saͤckel, — hier am Wamſe trug ich ihn —
Wo kann er ſeyn? Wer kann ihn wiederſchaffen?
Abel.
Sucht, Leute, denn vielleicht mag er ſich finden.
(ab mit Dienern.)
Fortunat.
Mein Leopold! voruͤber Gluͤck und Heil —
Jezt ſeh' ich, daß Du nicht ein Diener bloß,
Daß Du ein Freund mir biſt, — wie ſchmerzt es
mich,
Daß ich nicht Deine Liebe kann belohnen!
Leopold.
Wenn Ihr Euch mir nur ganz vertrauen wolltet.
Abel koͤmmt mit Dienern.
Abel.
Da unter Eurem Bett fand ich den Saͤckel
Von ſimpeln Leder, — ohne Zier, und leer —
Fortunat.
Gieb her! Er iſt's! Gieb her!
Abel.
Da, gnaͤdger Herr —
Wie ſeyd Ihr nur ſo eifrig nach dem Dinge?
Fortunat.
Weil Du's nicht weißt; weil drinn ein großer
Wechſel,
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