Die Leute kommen, Sohn, mit Schmuck mit Klei- dern, Mit Goldstoff, Perlen und Juwelen all! Herr Graf, wie Ihr befohlen, ist geschehn.
Fortunat. Mein theurer Vater, herzgeliebte Mutter, Ich feire heut mein schönstes Lebensfest, Daß ich Euch wiederfand, daß mir als Braut Die Tochter dieses edlen Grafen wird, Hier bringen meine Diener Schmuck und Kleider, Folgt ihnen dort ins Zimmer, legt sie an, Um würdig vor dem König zu erscheinen, Der auch auf heute unser Gast wird seyn.
Theodor.. Noch einen Kuß, Du bist ein Kaiser, Du! (er und Graziana gehn mit den Dienern in das Nebenzimmer.)
Valerio. Der gnäd'ge Theodor, Dero Herr Vater?
Fortunat. Ja, alter Mann. Nun, Felix, alter Freund, Wie stehst Du so verzückt? Kennst Du mich nicht?
Felix. Ich wag' es nicht, ich weiß nicht, was ich denke.
Fortunat. Als wir zu London schieden, dacht' ich nicht, Daß wir uns so einst wieder sehen würden.
Felix. Und ich noch wenger, das kann ich beschwören. Wie gnädig, daß Ihr meiner noch gedenkt.
Zweite Abtheilung.
Die Leute kommen, Sohn, mit Schmuck mit Klei- dern, Mit Goldſtoff, Perlen und Juwelen all! Herr Graf, wie Ihr befohlen, iſt geſchehn.
Fortunat. Mein theurer Vater, herzgeliebte Mutter, Ich feire heut mein ſchoͤnſtes Lebensfeſt, Daß ich Euch wiederfand, daß mir als Braut Die Tochter dieſes edlen Grafen wird, Hier bringen meine Diener Schmuck und Kleider, Folgt ihnen dort ins Zimmer, legt ſie an, Um wuͤrdig vor dem Koͤnig zu erſcheinen, Der auch auf heute unſer Gaſt wird ſeyn.
Theodor.. Noch einen Kuß, Du biſt ein Kaiſer, Du! (er und Graziana gehn mit den Dienern in das Nebenzimmer.)
Valerio. Der gnaͤd'ge Theodor, Dero Herr Vater?
Fortunat. Ja, alter Mann. Nun, Felix, alter Freund, Wie ſtehſt Du ſo verzuͤckt? Kennſt Du mich nicht?
Felix. Ich wag' es nicht, ich weiß nicht, was ich denke.
Fortunat. Als wir zu London ſchieden, dacht' ich nicht, Daß wir uns ſo einſt wieder ſehen wuͤrden.
Felix. Und ich noch wenger, das kann ich beſchwoͤren. Wie gnaͤdig, daß Ihr meiner noch gedenkt.
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Zweite Abtheilung.
Die Leute kommen, Sohn, mit Schmuck mit Klei-
dern,
Mit Goldſtoff, Perlen und Juwelen all!
Herr Graf, wie Ihr befohlen, iſt geſchehn.
Fortunat.
Mein theurer Vater, herzgeliebte Mutter,
Ich feire heut mein ſchoͤnſtes Lebensfeſt,
Daß ich Euch wiederfand, daß mir als Braut
Die Tochter dieſes edlen Grafen wird,
Hier bringen meine Diener Schmuck und Kleider,
Folgt ihnen dort ins Zimmer, legt ſie an,
Um wuͤrdig vor dem Koͤnig zu erſcheinen,
Der auch auf heute unſer Gaſt wird ſeyn.
Theodor..
Noch einen Kuß, Du biſt ein Kaiſer, Du!
(er und Graziana gehn mit den Dienern in das
Nebenzimmer.)
Valerio.
Der gnaͤd'ge Theodor, Dero Herr Vater?
Fortunat.
Ja, alter Mann. Nun, Felix, alter Freund,
Wie ſtehſt Du ſo verzuͤckt? Kennſt Du mich nicht?
Felix.
Ich wag' es nicht, ich weiß nicht, was ich denke.
Fortunat.
Als wir zu London ſchieden, dacht' ich nicht,
Daß wir uns ſo einſt wieder ſehen wuͤrden.
Felix.
Und ich noch wenger, das kann ich beſchwoͤren.
Wie gnaͤdig, daß Ihr meiner noch gedenkt.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/230>, abgerufen am 16.02.2025.
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