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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Dietrich. Denn ich will ja noch bei mei-
nem Herrn bleiben.
Theodor.. Ah so!
Dietrich. Aber es kann wohl einmal Rath
dazu werden -- vielleicht -- wenn -- indem -- als --
Theodor.. Nun?
Dietrich. Ich will sagen, wenn es meinem
Herrn vielleicht einmal miserabel geht, wie es doch
möglich ist, zumal bei der Verschwendung, -- aber
so lange er noch reich ist, will ich wie ein treuer
Freund bei ihm aushalten.
Theodor.. Du hast Vernunft. Komm mit
hinein, du kannst mir immer schon ein Bischen im
Voraus aufwarten, aber mach' dich nicht zu nahe
hinter meinen Stuhl, ich fahre gern mit den El-
lenbogen etwas weit aus. -- (Dietrich geht ab)
Aha! Lady Dorothea.

L. Dorothea kömmt.
Theodor.. Ists euch auch zu duftig drinne?
Dorothea. Ich wollte euch nur an euer
Versprechen erinnern.
Theodor.. An welches? Denn ich habe euch
gar vielerlei versprochen.
Dorothea. Ich nehme mein Wort zurück,
wenn ihr nicht die Summe in eure Gewalt brin-
gen könnt, daß wir nach unsrer Vermählung mit
Bequemlichkeit und Glanz durch Italien, Frank-
reich, Spanien und Portugal reisen können, denn
Reisen ist meine Passion.
Theodor.. Mein Alter ist zu filzig, und denkt
auch noch gar nicht ans Sterben, -- ich müßte
III. [ 20 ]
Fortunat.
Dietrich. Denn ich will ja noch bei mei-
nem Herrn bleiben.
Theodor.. Ah ſo!
Dietrich. Aber es kann wohl einmal Rath
dazu werden — vielleicht — wenn — indem — als —
Theodor.. Nun?
Dietrich. Ich will ſagen, wenn es meinem
Herrn vielleicht einmal miſerabel geht, wie es doch
moͤglich iſt, zumal bei der Verſchwendung, — aber
ſo lange er noch reich iſt, will ich wie ein treuer
Freund bei ihm aushalten.
Theodor.. Du haſt Vernunft. Komm mit
hinein, du kannſt mir immer ſchon ein Bischen im
Voraus aufwarten, aber mach' dich nicht zu nahe
hinter meinen Stuhl, ich fahre gern mit den El-
lenbogen etwas weit aus. — (Dietrich geht ab)
Aha! Lady Dorothea.

L. Dorothea koͤmmt.
Theodor.. Iſts euch auch zu duftig drinne?
Dorothea. Ich wollte euch nur an euer
Verſprechen erinnern.
Theodor.. An welches? Denn ich habe euch
gar vielerlei verſprochen.
Dorothea. Ich nehme mein Wort zuruͤck,
wenn ihr nicht die Summe in eure Gewalt brin-
gen koͤnnt, daß wir nach unſrer Vermaͤhlung mit
Bequemlichkeit und Glanz durch Italien, Frank-
reich, Spanien und Portugal reiſen koͤnnen, denn
Reiſen iſt meine Paſſion.
Theodor.. Mein Alter iſt zu filzig, und denkt
auch noch gar nicht ans Sterben, — ich muͤßte
III. [ 20 ]
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[305/0315] Fortunat. Dietrich. Denn ich will ja noch bei mei- nem Herrn bleiben. Theodor.. Ah ſo! Dietrich. Aber es kann wohl einmal Rath dazu werden — vielleicht — wenn — indem — als — Theodor.. Nun? Dietrich. Ich will ſagen, wenn es meinem Herrn vielleicht einmal miſerabel geht, wie es doch moͤglich iſt, zumal bei der Verſchwendung, — aber ſo lange er noch reich iſt, will ich wie ein treuer Freund bei ihm aushalten. Theodor.. Du haſt Vernunft. Komm mit hinein, du kannſt mir immer ſchon ein Bischen im Voraus aufwarten, aber mach' dich nicht zu nahe hinter meinen Stuhl, ich fahre gern mit den El- lenbogen etwas weit aus. — (Dietrich geht ab) Aha! Lady Dorothea. L. Dorothea koͤmmt. Theodor.. Iſts euch auch zu duftig drinne? Dorothea. Ich wollte euch nur an euer Verſprechen erinnern. Theodor.. An welches? Denn ich habe euch gar vielerlei verſprochen. Dorothea. Ich nehme mein Wort zuruͤck, wenn ihr nicht die Summe in eure Gewalt brin- gen koͤnnt, daß wir nach unſrer Vermaͤhlung mit Bequemlichkeit und Glanz durch Italien, Frank- reich, Spanien und Portugal reiſen koͤnnen, denn Reiſen iſt meine Paſſion. Theodor.. Mein Alter iſt zu filzig, und denkt auch noch gar nicht ans Sterben, — ich muͤßte III. [ 20 ]

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/315>, abgerufen am 21.11.2024.