sage mir, was wird am Ende aus solchen alten Bildern?
Sie vergehn, liebe Mutter, antwortete Franz seufzend, wie alles übrige in der Welt. Es wird eine Zeit kommen, wo man keine Spur mehr von den jetzigen großen Meistern antrift, wo die unerbittliche, un¬ künstliche Hand der Zeit alle Denkmahle ausgelöscht hat.
Das ist aber schlimm, sagte Brigitte, daß alle diese mühselige Arbeit so ganz vergeblich ist; so unterscheidet sich ja Deine Kunst, wie Du es nennst, von keinem an¬ derm Gewerbe auf der Erde. Der Mann, dessen Altarblatt nun abgenommen werden soll, hat sich auch gewiß recht gefreut, als seine Arbeit fertig war, er hat es auch gut damit gemeint; und doch ist das alles um¬ sonst, denn nun wird das vergessen, und er hat vergeblich gearbeitet.
ſage mir, was wird am Ende aus ſolchen alten Bildern?
Sie vergehn, liebe Mutter, antwortete Franz ſeufzend, wie alles übrige in der Welt. Es wird eine Zeit kommen, wo man keine Spur mehr von den jetzigen großen Meiſtern antrift, wo die unerbittliche, un¬ künſtliche Hand der Zeit alle Denkmahle ausgelöſcht hat.
Das iſt aber ſchlimm, ſagte Brigitte, daß alle dieſe mühſelige Arbeit ſo ganz vergeblich iſt; ſo unterſcheidet ſich ja Deine Kunſt, wie Du es nennſt, von keinem an¬ derm Gewerbe auf der Erde. Der Mann, deſſen Altarblatt nun abgenommen werden ſoll, hat ſich auch gewiß recht gefreut, als ſeine Arbeit fertig war, er hat es auch gut damit gemeint; und doch iſt das alles um¬ ſonſt, denn nun wird das vergeſſen, und er hat vergeblich gearbeitet.
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ſage mir, was wird am Ende aus ſolchen
alten Bildern?
Sie vergehn, liebe Mutter, antwortete
Franz ſeufzend, wie alles übrige in der
Welt. Es wird eine Zeit kommen, wo man
keine Spur mehr von den jetzigen großen
Meiſtern antrift, wo die unerbittliche, un¬
künſtliche Hand der Zeit alle Denkmahle
ausgelöſcht hat.
Das iſt aber ſchlimm, ſagte Brigitte,
daß alle dieſe mühſelige Arbeit ſo ganz
vergeblich iſt; ſo unterſcheidet ſich ja Deine
Kunſt, wie Du es nennſt, von keinem an¬
derm Gewerbe auf der Erde. Der Mann,
deſſen Altarblatt nun abgenommen werden
ſoll, hat ſich auch gewiß recht gefreut, als
ſeine Arbeit fertig war, er hat es auch gut
damit gemeint; und doch iſt das alles um¬
ſonſt, denn nun wird das vergeſſen, und er
hat vergeblich gearbeitet.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/136>, abgerufen am 24.11.2024.
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