schon auf ihn. Es thut mir doch leid, daß ich ihm dem Petrus nicht habe können aus¬ mahlen helfen.
Gefällt er dir? fragte Sebastian.
Ueber die maßen, rief Franz aus, es sol¬ te mir fast bedünken, als könnte der gute Apostel der es so ehrlich meinte, der mit seinem Degen so rasch bei der Hand war und nachher doch aus Lebensfurcht das Verläugnen nicht lassen konnte, und sich von einem Hahn müste eine Buß- und Gedächtnißpredigt hal¬ ten lassen, als wenn ein solcher beherzter und furchtsamer, starrer und gutmüthiger Apostel nicht anders habe aussehn können als ihn Meister Dürer so vor uns hinge¬ stellt hat. Wenn er Dich zu dem Bilde läßt, lieber Sebastian, so wende ja allen deinen Fleiß darauf und denke nicht, daß es für ein schlechtes Gemälde gut genug sei. Willst du mir das versprechen?
ſchon auf ihn. Es thut mir doch leid, daß ich ihm dem Petrus nicht habe können aus¬ mahlen helfen.
Gefällt er dir? fragte Sebaſtian.
Ueber die maßen, rief Franz aus, es ſol¬ te mir faſt bedünken, als könnte der gute Apoſtel der es ſo ehrlich meinte, der mit ſeinem Degen ſo raſch bei der Hand war und nachher doch aus Lebensfurcht das Verläugnen nicht laſſen konnte, und ſich von einem Hahn müſte eine Buß- und Gedächtnißpredigt hal¬ ten laſſen, als wenn ein ſolcher beherzter und furchtſamer, ſtarrer und gutmüthiger Apoſtel nicht anders habe ausſehn können als ihn Meiſter Dürer ſo vor uns hinge¬ ſtellt hat. Wenn er Dich zu dem Bilde läßt, lieber Sebaſtian, ſo wende ja allen deinen Fleiß darauf und denke nicht, daß es für ein ſchlechtes Gemälde gut genug ſei. Willſt du mir das verſprechen?
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ſchon auf ihn. Es thut mir doch leid, daß
ich ihm dem Petrus nicht habe können aus¬
mahlen helfen.
Gefällt er dir? fragte Sebaſtian.
Ueber die maßen, rief Franz aus, es ſol¬
te mir faſt bedünken, als könnte der gute
Apoſtel der es ſo ehrlich meinte, der mit
ſeinem Degen ſo raſch bei der Hand war und
nachher doch aus Lebensfurcht das Verläugnen
nicht laſſen konnte, und ſich von einem Hahn
müſte eine Buß- und Gedächtnißpredigt hal¬
ten laſſen, als wenn ein ſolcher beherzter
und furchtſamer, ſtarrer und gutmüthiger
Apoſtel nicht anders habe ausſehn können
als ihn Meiſter Dürer ſo vor uns hinge¬
ſtellt hat. Wenn er Dich zu dem Bilde
läßt, lieber Sebaſtian, ſo wende ja allen
deinen Fleiß darauf und denke nicht, daß
es für ein ſchlechtes Gemälde gut genug ſei.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/16>, abgerufen am 09.11.2024.
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