denn ein daß ich das auch darstel¬ len, und hie und da wohl noch verbessern könnte, aus dem Bilde das ich vor mir se¬ he, entwickelt sich ein neues in meiner See¬ le, das mir dann nicht eher Ruhe läßt, als bis ich es fertig gemacht habe. Am liebsten habe ich Eure Bilder nachgemacht, Albrecht, weil sie alle einen ganz eignen Sinn haben, den ich in andern nicht antreffe. Ihr habt mich am meisten auf Gedanken geführt, und Ihr werdet es wissen, daß ich die meisten Bilder die Ihr ausgeführt habt, auch dar¬ zustellen versucht habe. Manchmal habe ich die Eitelkeit gehabt, Ihr verzeiht mir meinen freimüthigen Stolz, und Ihr seid ein gerader guter Mann, Eure Vorstellung zu verbessern und dem Auge angenehmer zu machen.
Ich weiß es recht wohl, sagte Albert mit der gutmüthigsten Freundlichkeit, und
denn ein daß ich das auch darſtel¬ len, und hie und da wohl noch verbeſſern könnte, aus dem Bilde das ich vor mir ſe¬ he, entwickelt ſich ein neues in meiner See¬ le, das mir dann nicht eher Ruhe läßt, als bis ich es fertig gemacht habe. Am liebſten habe ich Eure Bilder nachgemacht, Albrecht, weil ſie alle einen ganz eignen Sinn haben, den ich in andern nicht antreffe. Ihr habt mich am meiſten auf Gedanken geführt, und Ihr werdet es wiſſen, daß ich die meiſten Bilder die Ihr ausgeführt habt, auch dar¬ zuſtellen verſucht habe. Manchmal habe ich die Eitelkeit gehabt, Ihr verzeiht mir meinen freimüthigen Stolz, und Ihr ſeid ein gerader guter Mann, Eure Vorſtellung zu verbeſſern und dem Auge angenehmer zu machen.
Ich weiß es recht wohl, ſagte Albert mit der gutmüthigſten Freundlichkeit, und
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0229"n="218"/>
denn ein daß ich das auch darſtel¬<lb/>
len, und hie und da wohl noch verbeſſern<lb/>
könnte, aus dem Bilde das ich vor mir ſe¬<lb/>
he, entwickelt ſich ein neues in meiner See¬<lb/>
le, das mir dann nicht eher Ruhe läßt, als<lb/>
bis ich es fertig gemacht habe. Am liebſten<lb/>
habe ich Eure Bilder nachgemacht, Albrecht,<lb/>
weil ſie alle einen ganz eignen Sinn haben,<lb/>
den ich in andern nicht antreffe. Ihr habt<lb/>
mich am meiſten auf Gedanken geführt, und<lb/>
Ihr werdet es wiſſen, daß ich die meiſten<lb/>
Bilder die Ihr ausgeführt habt, auch dar¬<lb/>
zuſtellen verſucht habe. Manchmal habe<lb/>
ich die Eitelkeit gehabt, Ihr verzeiht mir<lb/>
meinen freimüthigen Stolz, und Ihr ſeid<lb/>
ein gerader guter Mann, Eure Vorſtellung<lb/>
zu verbeſſern und dem Auge angenehmer zu<lb/>
machen.</p><lb/><p>Ich weiß es recht wohl, ſagte Albert<lb/>
mit der gutmüthigſten Freundlichkeit, und<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[218/0229]
denn ein daß ich das auch darſtel¬
len, und hie und da wohl noch verbeſſern
könnte, aus dem Bilde das ich vor mir ſe¬
he, entwickelt ſich ein neues in meiner See¬
le, das mir dann nicht eher Ruhe läßt, als
bis ich es fertig gemacht habe. Am liebſten
habe ich Eure Bilder nachgemacht, Albrecht,
weil ſie alle einen ganz eignen Sinn haben,
den ich in andern nicht antreffe. Ihr habt
mich am meiſten auf Gedanken geführt, und
Ihr werdet es wiſſen, daß ich die meiſten
Bilder die Ihr ausgeführt habt, auch dar¬
zuſtellen verſucht habe. Manchmal habe
ich die Eitelkeit gehabt, Ihr verzeiht mir
meinen freimüthigen Stolz, und Ihr ſeid
ein gerader guter Mann, Eure Vorſtellung
zu verbeſſern und dem Auge angenehmer zu
machen.
Ich weiß es recht wohl, ſagte Albert
mit der gutmüthigſten Freundlichkeit, und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/229>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.