Du mußt es mir jetzt doch schon vergönnen, daß ich mit Meister Albrecht wieder etwas über die Mahlereikunst anfange, denn mir ist da eine Frage eingefallen. Es wäre ja Sünde, wenn ich den Mann hier in meinem Hause hätte, und nicht alles vom Herzen los sprechen sollte.
Meinetwegen magst Du es halten wie Du willst, antwortete sie; aber was wird die Nürnbergische Frau dazu sagen?
Ich bin es schon so gewohnt, sagte Dü¬ rers Frau, dergleichen sind bei Tische seine gewöhnlichen Gespräche. Mein Mann ist immer der letzte, der etwas von den Neuig¬ keiten der Stadt erfährt, und wenn er mir zuweilen etwas erzählen soll, weiß er nichts, es müßte sich denn etwa wieder mit Martin Luther etwas zugetragen haben.
Daß wir den Mann vergessen konnten! rief Dürer aus, indem er sein volles Glas
Du mußt es mir jetzt doch ſchon vergönnen, daß ich mit Meiſter Albrecht wieder etwas über die Mahlereikunſt anfange, denn mir iſt da eine Frage eingefallen. Es wäre ja Sünde, wenn ich den Mann hier in meinem Hauſe hätte, und nicht alles vom Herzen los ſprechen ſollte.
Meinetwegen magſt Du es halten wie Du willſt, antwortete ſie; aber was wird die Nürnbergiſche Frau dazu ſagen?
Ich bin es ſchon ſo gewohnt, ſagte Dü¬ rers Frau, dergleichen ſind bei Tiſche ſeine gewöhnlichen Geſpräche. Mein Mann iſt immer der letzte, der etwas von den Neuig¬ keiten der Stadt erfährt, und wenn er mir zuweilen etwas erzählen ſoll, weiß er nichts, es müßte ſich denn etwa wieder mit Martin Luther etwas zugetragen haben.
Daß wir den Mann vergeſſen konnten! rief Dürer aus, indem er ſein volles Glas
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Du mußt es mir jetzt doch ſchon vergönnen,
daß ich mit Meiſter Albrecht wieder etwas
über die Mahlereikunſt anfange, denn mir
iſt da eine Frage eingefallen. Es wäre ja
Sünde, wenn ich den Mann hier in meinem
Hauſe hätte, und nicht alles vom Herzen
los ſprechen ſollte.
Meinetwegen magſt Du es halten wie
Du willſt, antwortete ſie; aber was wird
die Nürnbergiſche Frau dazu ſagen?
Ich bin es ſchon ſo gewohnt, ſagte Dü¬
rers Frau, dergleichen ſind bei Tiſche ſeine
gewöhnlichen Geſpräche. Mein Mann iſt
immer der letzte, der etwas von den Neuig¬
keiten der Stadt erfährt, und wenn er mir
zuweilen etwas erzählen ſoll, weiß er nichts,
es müßte ſich denn etwa wieder mit Martin
Luther etwas zugetragen haben.
Daß wir den Mann vergeſſen konnten!
rief Dürer aus, indem er ſein volles Glas
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/237>, abgerufen am 24.11.2024.
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