nahm von Lukas Abschied; dann begleitete er seinen Lehrer mit seiner Hausfrauen nach ihrer Herberge. Hier sagte er auch der Frau Lebewohl. Dürer ging wieder mit ihm zurück, sie durchstrichen einige Straßen, und kamen dann auf einen Spaziergang der Stadt.
Der Mond schien schräg durch die Bäu¬ me die beinahe schon ganz entblättert waren; sie standen still, und Franz fiel seinem Meister mit Thränen an die Brust. Was ist Dir? sagte Dürer, indem er ihn in seine Arme schloß. O liebster, liebster Albrecht, schluchzte Franz, ich kann mich nicht dar¬ über zufrieden geben, ich kann es nicht aussprechen, wie sehr ich Euch verehre und liebe. Ich hab' es mir immer gewünscht Euch noch einmahl zu sehn, um es Euch zu sagen, aber nun habe ich doch keine Ge¬ walt dazu. O liebster Meister, glaubt es
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nahm von Lukas Abſchied; dann begleitete er ſeinen Lehrer mit ſeiner Hausfrauen nach ihrer Herberge. Hier ſagte er auch der Frau Lebewohl. Dürer ging wieder mit ihm zurück, ſie durchſtrichen einige Straßen, und kamen dann auf einen Spaziergang der Stadt.
Der Mond ſchien ſchräg durch die Bäu¬ me die beinahe ſchon ganz entblättert waren; ſie ſtanden ſtill, und Franz fiel ſeinem Meiſter mit Thränen an die Bruſt. Was iſt Dir? ſagte Dürer, indem er ihn in ſeine Arme ſchloß. O liebſter, liebſter Albrecht, ſchluchzte Franz, ich kann mich nicht dar¬ über zufrieden geben, ich kann es nicht ausſprechen, wie ſehr ich Euch verehre und liebe. Ich hab' es mir immer gewünſcht Euch noch einmahl zu ſehn, um es Euch zu ſagen, aber nun habe ich doch keine Ge¬ walt dazu. O liebſter Meiſter, glaubt es
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nahm von Lukas Abſchied; dann begleitete
er ſeinen Lehrer mit ſeiner Hausfrauen nach
ihrer Herberge. Hier ſagte er auch der
Frau Lebewohl. Dürer ging wieder mit ihm
zurück, ſie durchſtrichen einige Straßen, und
kamen dann auf einen Spaziergang der
Stadt.
Der Mond ſchien ſchräg durch die Bäu¬
me die beinahe ſchon ganz entblättert waren;
ſie ſtanden ſtill, und Franz fiel ſeinem
Meiſter mit Thränen an die Bruſt. Was
iſt Dir? ſagte Dürer, indem er ihn in ſeine
Arme ſchloß. O liebſter, liebſter Albrecht,
ſchluchzte Franz, ich kann mich nicht dar¬
über zufrieden geben, ich kann es nicht
ausſprechen, wie ſehr ich Euch verehre und
liebe. Ich hab' es mir immer gewünſcht
Euch noch einmahl zu ſehn, um es Euch zu
ſagen, aber nun habe ich doch keine Ge¬
walt dazu. O liebſter Meiſter, glaubt es
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/268>, abgerufen am 21.11.2024.
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