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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Herz weiß nichts davon. Pirkheimer ist
ein Patrizier, ein reicher Mann, er ist brav,
aber er schätzt mich nur der Kunst wegen,
und weil ich fleißig und aufgeräumt bin.
Mein Weib kennt mich wenig, und weil ich
ihr im Stillen nachgebe, so meint sie, sie
mache mir alles recht. Sebastian ist gut,
aber sein Herz ist dem meinigen nicht so
verwandt als das Deine. Von den übrigen
laß mich gar schweigen. Ja wahrlich, Du
bist mir der Einzige auf der Erde.

Franz sagte begeistert: O was könnte
mir für ein größeres Glück begegnen, als
daß Ihr die Liebe erkennt, die ich so innig¬
lich zu Euch trage?

Sei immer wacker, sagte Dürer, und laß
dein frommes Herz allerwege so bleiben, als
es jetzt ist. Komm dann nach Deutschland
und Nürnberg zurück, wenn es Dir gut
däucht; ich wüßte mir keine größere Freude,
als künftig immer mit Dir zu leben.

Herz weiß nichts davon. Pirkheimer iſt
ein Patrizier, ein reicher Mann, er iſt brav,
aber er ſchätzt mich nur der Kunſt wegen,
und weil ich fleißig und aufgeräumt bin.
Mein Weib kennt mich wenig, und weil ich
ihr im Stillen nachgebe, ſo meint ſie, ſie
mache mir alles recht. Sebaſtian iſt gut,
aber ſein Herz iſt dem meinigen nicht ſo
verwandt als das Deine. Von den übrigen
laß mich gar ſchweigen. Ja wahrlich, Du
biſt mir der Einzige auf der Erde.

Franz ſagte begeiſtert: O was könnte
mir für ein größeres Glück begegnen, als
daß Ihr die Liebe erkennt, die ich ſo innig¬
lich zu Euch trage?

Sei immer wacker, ſagte Dürer, und laß
dein frommes Herz allerwege ſo bleiben, als
es jetzt iſt. Komm dann nach Deutſchland
und Nürnberg zurück, wenn es Dir gut
däucht; ich wüßte mir keine größere Freude,
als künftig immer mit Dir zu leben.

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[260/0271] Herz weiß nichts davon. Pirkheimer iſt ein Patrizier, ein reicher Mann, er iſt brav, aber er ſchätzt mich nur der Kunſt wegen, und weil ich fleißig und aufgeräumt bin. Mein Weib kennt mich wenig, und weil ich ihr im Stillen nachgebe, ſo meint ſie, ſie mache mir alles recht. Sebaſtian iſt gut, aber ſein Herz iſt dem meinigen nicht ſo verwandt als das Deine. Von den übrigen laß mich gar ſchweigen. Ja wahrlich, Du biſt mir der Einzige auf der Erde. Franz ſagte begeiſtert: O was könnte mir für ein größeres Glück begegnen, als daß Ihr die Liebe erkennt, die ich ſo innig¬ lich zu Euch trage? Sei immer wacker, ſagte Dürer, und laß dein frommes Herz allerwege ſo bleiben, als es jetzt iſt. Komm dann nach Deutſchland und Nürnberg zurück, wenn es Dir gut däucht; ich wüßte mir keine größere Freude, als künftig immer mit Dir zu leben.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/271>, abgerufen am 22.11.2024.