Also wenn die erste Liebe Dir entschwunden, Mußt Du weibisch nicht verzagen, Sondern dreist Dein Glücke wagen, Bald hast Du die zweite aufgefunden; Und kannst Du im Rausche dann noch klagen: Nie empfand ich, was ich vor empfunden?
Nie vergißt der Frühling wiederzukommen, Wenn Störche ziehn, wenn Schwalben auf der Wie¬ se sind. Kaum ist dem Winter die Herrschaft genommen, So erwacht und lächelt das goldne Kind.
Dann sucht er sein Spielzeug wieder zusammen, Das der alte Winter zusammengestört, Er putzt den Wald mit grünen Flammen, Der Nachtigall er die Lieder lehrt.
Er rührt den Obstbaum mit röthlicher Hand, Er klettert hinauf die Aprikosenwand, Wie Schnee die Blüthe sich unter die Blätter dringt, Er schüttelt froh das Köpfchen, daß ihm die Arbeit [unleserliches Material]gt.
Dann
Alſo wenn die erſte Liebe Dir entſchwunden, Mußt Du weibiſch nicht verzagen, Sondern dreiſt Dein Glücke wagen, Bald haſt Du die zweite aufgefunden; Und kannſt Du im Rauſche dann noch klagen: Nie empfand ich, was ich vor empfunden?
Nie vergißt der Frühling wiederzukommen, Wenn Störche ziehn, wenn Schwalben auf der Wie¬ ſe ſind. Kaum iſt dem Winter die Herrſchaft genommen, So erwacht und lächelt das goldne Kind.
Dann ſucht er ſein Spielzeug wieder zuſammen, Das der alte Winter zuſammengeſtört, Er putzt den Wald mit grünen Flammen, Der Nachtigall er die Lieder lehrt.
Er rührt den Obſtbaum mit röthlicher Hand, Er klettert hinauf die Aprikoſenwand, Wie Schnee die Blüthe ſich unter die Blätter dringt, Er ſchüttelt froh das Köpfchen, daß ihm die Arbeit [unleserliches Material]gt.
Dann
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Alſo wenn die erſte Liebe Dir entſchwunden,
Mußt Du weibiſch nicht verzagen,
Sondern dreiſt Dein Glücke wagen,
Bald haſt Du die zweite aufgefunden;
Und kannſt Du im Rauſche dann noch klagen:
Nie empfand ich, was ich vor empfunden?
Nie vergißt der Frühling wiederzukommen,
Wenn Störche ziehn, wenn Schwalben auf der Wie¬
ſe ſind.
Kaum iſt dem Winter die Herrſchaft genommen,
So erwacht und lächelt das goldne Kind.
Dann ſucht er ſein Spielzeug wieder zuſammen,
Das der alte Winter zuſammengeſtört,
Er putzt den Wald mit grünen Flammen,
Der Nachtigall er die Lieder lehrt.
Er rührt den Obſtbaum mit röthlicher Hand,
Er klettert hinauf die Aprikoſenwand,
Wie Schnee die Blüthe ſich unter die Blätter
dringt,
Er ſchüttelt froh das Köpfchen, daß ihm die Arbeit
_ gt.
Dann
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/283>, abgerufen am 27.07.2024.
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