Ich bin zu klein, das Obst zu pflücken, Den Stock der schweren Traube zu entkleiden, Mit der Sense das goldne Korn zu schneiden, Dazu will ich den Herbst Euch schicken.
Ich liebe das Spielen, bin nur ein Kind Und nicht zur ernsten Arbeit gesinnt; Doch wenn Ihr des Winters überdrüßig seid, Dann komm ich zurück zu Eurer Freud. Die Blumen, die Vögel nehm ich mit mir, Wenn Ihr erndtet und keltert, was sollen sie hier? Ade, ade, die Liebe ist da, Drum ist Euch der Frühling ewiglich nah.
Ihr habt das Lied sehr schön gesungen, sagte Vansen, aber es ist wahr, daß man es mit dem Texte nicht so genau nehmen muß, denn das Letzte hängt gar nicht mit dem Ersten zusamnen.
Ihr habt sehr Recht, sagte der Fremde; indessen Ihr kennt das Sprichwort: Ein Schelm giebts besser als er es hat.
S 2
Ich bin zu klein, das Obſt zu pflücken, Den Stock der ſchweren Traube zu entkleiden, Mit der Senſe das goldne Korn zu ſchneiden, Dazu will ich den Herbſt Euch ſchicken.
Ich liebe das Spielen, bin nur ein Kind Und nicht zur ernſten Arbeit geſinnt; Doch wenn Ihr des Winters überdrüßig ſeid, Dann komm ich zurück zu Eurer Freud. Die Blumen, die Vögel nehm ich mit mir, Wenn Ihr erndtet und keltert, was ſollen ſie hier? Ade, ade, die Liebe iſt da, Drum iſt Euch der Frühling ewiglich nah.
Ihr habt das Lied ſehr ſchön geſungen, ſagte Vanſen, aber es iſt wahr, daß man es mit dem Texte nicht ſo genau nehmen muß, denn das Letzte hängt gar nicht mit dem Erſten zuſamnen.
Ihr habt ſehr Recht, ſagte der Fremde; indeſſen Ihr kennt das Sprichwort: Ein Schelm giebts beſſer als er es hat.
S 2
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Ich bin zu klein, das Obſt zu pflücken,
Den Stock der ſchweren Traube zu entkleiden,
Mit der Senſe das goldne Korn zu ſchneiden,
Dazu will ich den Herbſt Euch ſchicken.
Ich liebe das Spielen, bin nur ein Kind
Und nicht zur ernſten Arbeit geſinnt;
Doch wenn Ihr des Winters überdrüßig ſeid,
Dann komm ich zurück zu Eurer Freud.
Die Blumen, die Vögel nehm ich mit mir,
Wenn Ihr erndtet und keltert, was ſollen ſie hier?
Ade, ade, die Liebe iſt da,
Drum iſt Euch der Frühling ewiglich nah.
Ihr habt das Lied ſehr ſchön geſungen,
ſagte Vanſen, aber es iſt wahr, daß man
es mit dem Texte nicht ſo genau nehmen
muß, denn das Letzte hängt gar nicht mit
dem Erſten zuſamnen.
Ihr habt ſehr Recht, ſagte der Fremde;
indeſſen Ihr kennt das Sprichwort: Ein
Schelm giebts beſſer als er es hat.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/286>, abgerufen am 27.07.2024.
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