Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.Und sie hat Dir ja versprochen, Treu zu seyn bis an den Tod; Hat ihr Wort noch nie gebrochen, Nun, was hast Du dann für Noth? Und auch wieder wird sie kommen Mit dem süßen, holdgen Mund, Gram hat dann ein End genommen, Küssest Dich an ihm gesund. Du hast vielleicht schon, fuhr Rudolf Alphornlied.
Wo bist Du treuer Schweizer hingerathen? Vergissest Du Dein Vaterland? Und ſie hat Dir ja verſprochen, Treu zu ſeyn bis an den Tod; Hat ihr Wort noch nie gebrochen, Nun, was haſt Du dann für Noth? Und auch wieder wird ſie kommen Mit dem ſüßen, holdgen Mund, Gram hat dann ein End genommen, Küſſeſt Dich an ihm geſund. Du haſt vielleicht ſchon, fuhr Rudolf Alphornlied.
Wo biſt Du treuer Schweizer hingerathen? Vergiſſeſt Du Dein Vaterland? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0336" n="325"/> <lg n="7"> <l>Und ſie hat Dir ja verſprochen,</l><lb/> <l>Treu zu ſeyn bis an den Tod;</l><lb/> <l>Hat ihr Wort noch nie gebrochen,</l><lb/> <l>Nun, was haſt Du dann für Noth?</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Und auch wieder wird ſie kommen</l><lb/> <l>Mit dem ſüßen, holdgen Mund,</l><lb/> <l>Gram hat dann ein End genommen,</l><lb/> <l>Küſſeſt Dich an ihm geſund.</l><lb/> </lg> </lg> <p>Du haſt vielleicht ſchon, fuhr Rudolf<lb/> fort, ein ſchweizeriſches Alphorn gehört.<lb/> Man ſagt, daß bei einem gewiſſen Liede<lb/> jeder Schweizer in der Fremde, eine unnen¬<lb/> bare Sehnſucht nach ſeiner Heimath empfin¬<lb/> de; eine ähnliche Vaterlandsliebe haben auch<lb/> die Niederländer. Ich habe neulich ein ſol¬<lb/> ches Schweizerlied verfertigt.</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#g">Alphornlied.</hi> </l><lb/> <l>Wo biſt Du treuer Schweizer hingerathen?</l><lb/> <l>Vergiſſeſt Du Dein Vaterland?</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [325/0336]
Und ſie hat Dir ja verſprochen,
Treu zu ſeyn bis an den Tod;
Hat ihr Wort noch nie gebrochen,
Nun, was haſt Du dann für Noth?
Und auch wieder wird ſie kommen
Mit dem ſüßen, holdgen Mund,
Gram hat dann ein End genommen,
Küſſeſt Dich an ihm geſund.
Du haſt vielleicht ſchon, fuhr Rudolf
fort, ein ſchweizeriſches Alphorn gehört.
Man ſagt, daß bei einem gewiſſen Liede
jeder Schweizer in der Fremde, eine unnen¬
bare Sehnſucht nach ſeiner Heimath empfin¬
de; eine ähnliche Vaterlandsliebe haben auch
die Niederländer. Ich habe neulich ein ſol¬
ches Schweizerlied verfertigt.
Alphornlied.
Wo biſt Du treuer Schweizer hingerathen?
Vergiſſeſt Du Dein Vaterland?
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