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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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für sündlig hielte, was mit Princeßin Elisabeth sol vorgenommen werden, dafern die bewuste Heirath ihren Fortgang noch solte gewinnen; so würde ich nimmermer dazu stimmen. Nun ich aber noch nicht überfüret bin, daß bei diesem "Lohn" es unverantwortlig sei, sein Kind aus einer christl. Kirche in die andere christl. Kirche gehen zu lassen, worinn man jasowohl kan selig werden: so wird man mir nicht verdenken, daß ich dieses anscheinende Glük, zu welchem ich mich nicht gedrungen, und welches ich als eine sonderbare Schikkung Gottes ansehe, die mein bisher unterdruktes Haus dadurch wieder aufrichten wil, nicht ausschlage; sondern von des höchsten direction ferner erwarte, was es für einen Ausschlag hierin sol und wird gewinnen. Daß die Hn. Geistl bei solcher Bewantnis die Princeßin zusprechen verlangen, solches werden sie von selbst wol können erkennen, daß das inpracticabel. Daß sie der Theologorum responsa zusehen verlangen, ist noch zur Zeit zufrühe; des seligen Calixti Gutachten kan ihnen wol communiciret werden, der ein berümter christliger und gewissenhafter Theologus war, und gar sanftmüthige Gedanken hievon füret. Was sie in ihrem Schreiben mit dem Bindeschlüssel verstehen, möchte wol deutliger expliciret wissen. Wil nicht vermuthen, daß sie sich solten sosehr haben vergessen, daß, wen die Communion, deren Zeit jezt herannahet, solte gehalten werden, sie alsden ihren unzeitigen Eifer wolten blikken lassen, so wunderlige suiten nach sich zie-

für sündlig hielte, was mit Princeßin Elisabeth sol vorgenommen werden, dafern die bewuste Heirath ihren Fortgang noch solte gewinnen; so würde ich nimmermer dazu stimmen. Nun ich aber noch nicht überfüret bin, daß bei diesem „Lohn„ es unverantwortlig sei, sein Kind aus einer christl. Kirche in die andere christl. Kirche gehen zu lassen, worinn man jasowohl kan selig werden: so wird man mir nicht verdenken, daß ich dieses anscheinende Glük, zu welchem ich mich nicht gedrungen, und welches ich als eine sonderbare Schikkung Gottes ansehe, die mein bisher unterdruktes Haus dadurch wieder aufrichten wil, nicht ausschlage; sondern von des höchsten direction ferner erwarte, was es für einen Ausschlag hierin sol und wird gewinnen. Daß die Hn. Geistl bei solcher Bewantnis die Princeßin zusprechen verlangen, solches werden sie von selbst wol können erkennen, daß das inpracticabel. Daß sie der Theologorum responsa zusehen verlangen, ist noch zur Zeit zufrühe; des seligen Calixti Gutachten kan ihnen wol communiciret werden, der ein berümter christliger und gewissenhafter Theologus war, und gar sanftmüthige Gedanken hievon füret. Was sie in ihrem Schreiben mit dem Bindeschlüssel verstehen, möchte wol deutliger expliciret wissen. Wil nicht vermuthen, daß sie sich solten sosehr haben vergessen, daß, wen die Communion, deren Zeit jezt herannahet, solte gehalten werden, sie alsden ihren unzeitigen Eifer wolten blikken lassen, so wunderlige suiten nach sich zie-

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[60/1016] für sündlig hielte, was mit Princeßin Elisabeth sol vorgenommen werden, dafern die bewuste Heirath ihren Fortgang noch solte gewinnen; so würde ich nimmermer dazu stimmen. Nun ich aber noch nicht überfüret bin, daß bei diesem „Lohn„ es unverantwortlig sei, sein Kind aus einer christl. Kirche in die andere christl. Kirche gehen zu lassen, worinn man jasowohl kan selig werden: so wird man mir nicht verdenken, daß ich dieses anscheinende Glük, zu welchem ich mich nicht gedrungen, und welches ich als eine sonderbare Schikkung Gottes ansehe, die mein bisher unterdruktes Haus dadurch wieder aufrichten wil, nicht ausschlage; sondern von des höchsten direction ferner erwarte, was es für einen Ausschlag hierin sol und wird gewinnen. Daß die Hn. Geistl bei solcher Bewantnis die Princeßin zusprechen verlangen, solches werden sie von selbst wol können erkennen, daß das inpracticabel. Daß sie der Theologorum responsa zusehen verlangen, ist noch zur Zeit zufrühe; des seligen Calixti Gutachten kan ihnen wol communiciret werden, der ein berümter christliger und gewissenhafter Theologus war, und gar sanftmüthige Gedanken hievon füret. Was sie in ihrem Schreiben mit dem Bindeschlüssel verstehen, möchte wol deutliger expliciret wissen. Wil nicht vermuthen, daß sie sich solten sosehr haben vergessen, daß, wen die Communion, deren Zeit jezt herannahet, solte gehalten werden, sie alsden ihren unzeitigen Eifer wolten blikken lassen, so wunderlige suiten nach sich zie-

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1016>, abgerufen am 22.11.2024.