nen, als daß der öffentlige Gottesdienst innerhalb den Mauren der Abweichenden versaget und ihnen ihre Versamlungshäuser genommen worden: noch von den damaligen Lehrern, die Gedanken fassen, daß alle oder die meisten und angesehensten den eigentligen Zwang in Sachen des Glaubens angerathen oder gebilliget hätten; da der Bischof zu Constantinopel, Gregorius aus Nazianz und andere in ihren Schriften für billig und pflichtmäßig erkläret haben zuüberzeugen, keinesweges aber zuzwingen, welches keinen gegründeten oder dauerhaften Beifal würken könne: Augustinus auch und viele, die mit ihm zuzeiten der Verfolgung das Wort redeten, solche gleichwol zu anderer Zeit gemisbilliget haben: es wurde aber dis wankende Erkentnis feste durch die Gewonheit.
Gedachter Gregorius wurde zu Ende 380selbiges Jahrs 380 als Bischos zu Constantinopel eingesezet, da ihn Theodosius selbst zur großen Kirche fürete und alle Kirchen samt ihren Einkünften ihm und seinen Bekentnisgenoßen einräumete, mit Verstoßung der 381Anderslehrenden: als aber 381 von selbigem Fürsten eine Versamlung der östligen Bischöfe zu Constantinopel veranstaltet wurde; fand Gregorius, der in seinem Amte bestätiget werden solte, zu Vermeidung der Zwistigkeiten, rathsam solches vielmer niederzulegen. Von dieser Versamlung wurde dem Bischofe der Hauptstadt jedes Kreises die
nen, als daß der öffentlige Gottesdienst innerhalb den Mauren der Abweichenden versaget und ihnen ihre Versamlungshäuser genommen worden: noch von den damaligen Lehrern, die Gedanken fassen, daß alle oder die meisten und angesehensten den eigentligen Zwang in Sachen des Glaubens angerathen oder gebilliget hätten; da der Bischof zu Constantinopel, Gregorius aus Nazianz und andere in ihren Schriften für billig und pflichtmäßig erkläret haben zuüberzeugen, keinesweges aber zuzwingen, welches keinen gegründeten oder dauerhaften Beifal würken könne: Augustinus auch und viele, die mit ihm zuzeiten der Verfolgung das Wort redeten, solche gleichwol zu anderer Zeit gemisbilliget haben: es wurde aber dis wankende Erkentnis feste durch die Gewonheit.
Gedachter Gregorius wurde zu Ende 380selbiges Jahrs 380 als Bischos zu Constantinopel eingesezet, da ihn Theodosius selbst zur großen Kirche fürete und alle Kirchen samt ihren Einkünften ihm und seinen Bekentnisgenoßen einräumete, mit Verstoßung der 381Anderslehrenden: als aber 381 von selbigem Fürsten eine Versamlung der östligen Bischöfe zu Constantinopel veranstaltet wurde; fand Gregorius, der in seinem Amte bestätiget werden solte, zu Vermeidung der Zwistigkeiten, rathsam solches vielmer niederzulegen. Von dieser Versamlung wurde dem Bischofe der Hauptstadt jedes Kreises die
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0102"n="90"/>
nen, als daß der öffentlige Gottesdienst innerhalb den Mauren der Abweichenden versaget und ihnen ihre Versamlungshäuser genommen worden: noch von den damaligen Lehrern, die Gedanken fassen, daß alle oder die meisten und angesehensten den eigentligen Zwang in Sachen des Glaubens angerathen oder gebilliget hätten; da der Bischof zu Constantinopel, Gregorius aus Nazianz und andere in ihren Schriften für billig und pflichtmäßig erkläret haben zuüberzeugen, keinesweges aber zuzwingen, welches keinen gegründeten oder dauerhaften Beifal würken könne: Augustinus auch und viele, die mit ihm zuzeiten der Verfolgung das Wort redeten, solche gleichwol zu anderer Zeit gemisbilliget haben: es wurde aber dis wankende Erkentnis feste durch die Gewonheit.</p><p>Gedachter Gregorius wurde zu Ende <noteplace="left">380</note>selbiges Jahrs 380 als Bischos zu Constantinopel eingesezet, da ihn Theodosius selbst zur großen Kirche fürete und alle Kirchen samt ihren Einkünften ihm und seinen Bekentnisgenoßen einräumete, mit Verstoßung der <noteplace="left">381</note>Anderslehrenden: als aber 381 von selbigem Fürsten eine Versamlung der östligen Bischöfe zu Constantinopel veranstaltet wurde; fand Gregorius, der in seinem Amte bestätiget werden solte, zu Vermeidung der Zwistigkeiten, rathsam solches vielmer niederzulegen. Von dieser Versamlung wurde dem Bischofe der Hauptstadt jedes Kreises die
</p></div></body></text></TEI>
[90/0102]
nen, als daß der öffentlige Gottesdienst innerhalb den Mauren der Abweichenden versaget und ihnen ihre Versamlungshäuser genommen worden: noch von den damaligen Lehrern, die Gedanken fassen, daß alle oder die meisten und angesehensten den eigentligen Zwang in Sachen des Glaubens angerathen oder gebilliget hätten; da der Bischof zu Constantinopel, Gregorius aus Nazianz und andere in ihren Schriften für billig und pflichtmäßig erkläret haben zuüberzeugen, keinesweges aber zuzwingen, welches keinen gegründeten oder dauerhaften Beifal würken könne: Augustinus auch und viele, die mit ihm zuzeiten der Verfolgung das Wort redeten, solche gleichwol zu anderer Zeit gemisbilliget haben: es wurde aber dis wankende Erkentnis feste durch die Gewonheit.
Gedachter Gregorius wurde zu Ende selbiges Jahrs 380 als Bischos zu Constantinopel eingesezet, da ihn Theodosius selbst zur großen Kirche fürete und alle Kirchen samt ihren Einkünften ihm und seinen Bekentnisgenoßen einräumete, mit Verstoßung der Anderslehrenden: als aber 381 von selbigem Fürsten eine Versamlung der östligen Bischöfe zu Constantinopel veranstaltet wurde; fand Gregorius, der in seinem Amte bestätiget werden solte, zu Vermeidung der Zwistigkeiten, rathsam solches vielmer niederzulegen. Von dieser Versamlung wurde dem Bischofe der Hauptstadt jedes Kreises die
380
381
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/102>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.