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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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zu und befahl, daß Atulph seiner Gemahlin Bruder mit einem andern Heere folgen solte. Da der Stadt alle Zusuhr abgeschnitten war und Hunger entstund; muste man Gold geben, daß Alarich abzog, wozu die noch übrigen Gözenbilder und Kostbarkeiten der Gözenhäuser angewand wurden: es war auch ein weiterer Vergleich vom Rathe gemacht, den aber Honorius nicht bestätigen wolte; daher Alarich 409 wieder gegen Rom rükte. Als409 nun auch Atulph ankam und alles wiedrig lief, ward Olympius abgesezt; man fing neue Friedensunterhandlungen an, die aber bald abgebrochen und Alarichs wiederholte billige Vorschläge verworsen wurden: daher derselbe abermals Rom belagerte, welches ihm die Thore öfnete, auf die Bedingung, daß Attalus, bisheriger Befelshaber der Stadt, Kaiser, und Alarich oberster Feldher sein solte: weil aber dieser sich der nothwendigen Unternemung auf Afrika unverständig wiedersezte und sonst sich nicht betrug, wie er solte; nam ihm Alarich 410 die Würde wieder,410 die er ihm gegeben hatte, trat abermals mit Honorio in Unterhandlung, die abermals unterbrochen wurde, belagerte Rom zum dritten male, eroberte es den 24 August und gab es der Plünderung preis, wobei er doch Mord und Brand mögligst verhütete. Alarich starb und es folgte ihm Atulph als König der Westgothen.

zu und befahl, daß Atulph seiner Gemahlin Bruder mit einem andern Heere folgen solte. Da der Stadt alle Zusuhr abgeschnitten war und Hunger entstund; muste man Gold geben, daß Alarich abzog, wozu die noch übrigen Gözenbilder und Kostbarkeiten der Gözenhäuser angewand wurden: es war auch ein weiterer Vergleich vom Rathe gemacht, den aber Honorius nicht bestätigen wolte; daher Alarich 409 wieder gegen Rom rükte. Als409 nun auch Atulph ankam und alles wiedrig lief, ward Olympius abgesezt; man fing neue Friedensunterhandlungen an, die aber bald abgebrochen und Alarichs wiederholte billige Vorschläge verworsen wurden: daher derselbe abermals Rom belagerte, welches ihm die Thore öfnete, auf die Bedingung, daß Attalus, bisheriger Befelshaber der Stadt, Kaiser, und Alarich oberster Feldher sein solte: weil aber dieser sich der nothwendigen Unternemung auf Afrika unverständig wiedersezte und sonst sich nicht betrug, wie er solte; nam ihm Alarich 410 die Würde wieder,410 die er ihm gegeben hatte, trat abermals mit Honorio in Unterhandlung, die abermals unterbrochen wurde, belagerte Rom zum dritten male, eroberte es den 24 August und gab es der Plünderung preis, wobei er doch Mord und Brand mögligst verhütete. Alarich starb und es folgte ihm Atulph als König der Westgothen.

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[109/0121] zu und befahl, daß Atulph seiner Gemahlin Bruder mit einem andern Heere folgen solte. Da der Stadt alle Zusuhr abgeschnitten war und Hunger entstund; muste man Gold geben, daß Alarich abzog, wozu die noch übrigen Gözenbilder und Kostbarkeiten der Gözenhäuser angewand wurden: es war auch ein weiterer Vergleich vom Rathe gemacht, den aber Honorius nicht bestätigen wolte; daher Alarich 409 wieder gegen Rom rükte. Als nun auch Atulph ankam und alles wiedrig lief, ward Olympius abgesezt; man fing neue Friedensunterhandlungen an, die aber bald abgebrochen und Alarichs wiederholte billige Vorschläge verworsen wurden: daher derselbe abermals Rom belagerte, welches ihm die Thore öfnete, auf die Bedingung, daß Attalus, bisheriger Befelshaber der Stadt, Kaiser, und Alarich oberster Feldher sein solte: weil aber dieser sich der nothwendigen Unternemung auf Afrika unverständig wiedersezte und sonst sich nicht betrug, wie er solte; nam ihm Alarich 410 die Würde wieder, die er ihm gegeben hatte, trat abermals mit Honorio in Unterhandlung, die abermals unterbrochen wurde, belagerte Rom zum dritten male, eroberte es den 24 August und gab es der Plünderung preis, wobei er doch Mord und Brand mögligst verhütete. Alarich starb und es folgte ihm Atulph als König der Westgothen. 409 410

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/121>, abgerufen am 21.11.2024.