Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

hatte, war nun verhast und verdächtig: 432Bonifacius ward 432 aus Afrika berufen an seiner Stat Feldher zuwerden: aber Aetius stund in Ansehen bei dem Heere; es kam zum Treffen, jener empfing eine Wunde, woran er drei Monathe hernach starb: dieser floh zu dem Könige der Hunnen. Ruas, 433und kam 433 mit einem zaireichen Heere zurük, welches er doch von sich lies, als Placidia sich erbot ihm die vorige Würde herzustellen. Er fur sodan fort Gallien mit abwechselndem Glükke zuverteidigen, sonderlig wieder die Burgunder, so nun vom Rheine südwerts entfernet wurden, auch wieder die sieghaften Gothen und unbesiegten Franken so sich weiter ausbreiteten: (Dispargum in termino Tongrorum, wo Klogio, König der Franken seinen Siz hatte, ehe er Camaracum eroberte und weiter drang usque Suminam fluvium, kan Diest an der Demer sem, oder auch Dysburg zwischen Brüßel und Löwen: Düsburg am rechten Ufer das Rheins kan es nicht sein, es gehörete solches den Ripuarischen Fronken, deren König jezt zu Cöln seinen Siz hatte: auch darf nicht gelesen werden in termino Thoringorum, oder es ist eine irrige Vermischung; da zwar ein Theil der Thervinger oder Tyrangeten sich im heutigen Niedersachsen mit den südligen Angeln im Lauenburgischen und Warinern im Meklenburgischen vereiniget hatte, almälig ins heutige Thüringen und endlig auch in Heßen rükkete; aber niemals bis

hatte, war nun verhast und verdächtig: 432Bonifacius ward 432 aus Afrika berufen an seiner Stat Feldher zuwerden: aber Aetius stund in Ansehen bei dem Heere; es kam zum Treffen, jener empfing eine Wunde, woran er drei Monathe hernach starb: dieser floh zu dem Könige der Hunnen. Ruas, 433und kam 433 mit einem zaireichen Heere zurük, welches er doch von sich lies, als Placidia sich erbot ihm die vorige Würde herzustellen. Er fur sodan fort Gallien mit abwechselndem Glükke zuverteidigen, sonderlig wieder die Burgunder, so nun vom Rheine südwerts entfernet wurden, auch wieder die sieghaften Gothen und unbesiegten Franken so sich weiter ausbreiteten: (Dispargum in termino Tongrorum, wo Klogio, König der Franken seinen Siz hatte, ehe er Camaracum eroberte und weiter drang usque Suminam fluvium, kan Diest an der Demer sem, oder auch Dysburg zwischen Brüßel und Löwen: Düsburg am rechten Ufer das Rheins kan es nicht sein, es gehörete solches den Ripuarischen Fronken, deren König jezt zu Cöln seinen Siz hatte: auch darf nicht gelesen werden in termino Thoringorum, oder es ist eine irrige Vermischung; da zwar ein Theil der Thervinger oder Tyrangeten sich im heutigen Niedersachsen mit den südligen Angeln im Lauenburgischen und Warinern im Meklenburgischen vereiniget hatte, almälig ins heutige Thüringen und endlig auch in Heßen rükkete; aber niemals bis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0128" n="116"/>
hatte, war nun verhast und verdächtig: <note place="left">432</note>Bonifacius ward 432 aus Afrika berufen an                      seiner Stat Feldher zuwerden: aber Aetius stund in Ansehen bei dem Heere; es kam                      zum Treffen, jener empfing eine Wunde, woran er drei Monathe hernach starb:                      dieser floh zu dem Könige der Hunnen. Ruas, <note place="left">433</note>und kam 433 mit einem zaireichen Heere zurük, welches er doch von                      sich lies, als Placidia sich erbot ihm die vorige Würde herzustellen. Er fur                      sodan fort Gallien mit abwechselndem Glükke zuverteidigen, sonderlig wieder die                      Burgunder, so nun vom Rheine südwerts entfernet wurden, auch wieder die                      sieghaften Gothen und unbesiegten Franken so sich weiter ausbreiteten:                      (Dispargum in termino Tongrorum, wo Klogio, König der Franken seinen Siz hatte,                      ehe er Camaracum eroberte und weiter drang usque Suminam fluvium, kan Diest an                      der Demer sem, oder auch Dysburg zwischen Brüßel und Löwen: Düsburg am rechten                      Ufer das Rheins kan es nicht sein, es gehörete solches den Ripuarischen Fronken,                      deren König jezt zu Cöln seinen Siz hatte: auch darf nicht gelesen werden in                      termino Thoringorum, oder es ist eine irrige Vermischung; da zwar ein Theil der                      Thervinger oder Tyrangeten sich im heutigen Niedersachsen mit den südligen                      Angeln im Lauenburgischen und Warinern im Meklenburgischen vereiniget hatte,                      almälig ins heutige Thüringen und endlig auch in Heßen rükkete; aber niemals bis
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[116/0128] hatte, war nun verhast und verdächtig: Bonifacius ward 432 aus Afrika berufen an seiner Stat Feldher zuwerden: aber Aetius stund in Ansehen bei dem Heere; es kam zum Treffen, jener empfing eine Wunde, woran er drei Monathe hernach starb: dieser floh zu dem Könige der Hunnen. Ruas, und kam 433 mit einem zaireichen Heere zurük, welches er doch von sich lies, als Placidia sich erbot ihm die vorige Würde herzustellen. Er fur sodan fort Gallien mit abwechselndem Glükke zuverteidigen, sonderlig wieder die Burgunder, so nun vom Rheine südwerts entfernet wurden, auch wieder die sieghaften Gothen und unbesiegten Franken so sich weiter ausbreiteten: (Dispargum in termino Tongrorum, wo Klogio, König der Franken seinen Siz hatte, ehe er Camaracum eroberte und weiter drang usque Suminam fluvium, kan Diest an der Demer sem, oder auch Dysburg zwischen Brüßel und Löwen: Düsburg am rechten Ufer das Rheins kan es nicht sein, es gehörete solches den Ripuarischen Fronken, deren König jezt zu Cöln seinen Siz hatte: auch darf nicht gelesen werden in termino Thoringorum, oder es ist eine irrige Vermischung; da zwar ein Theil der Thervinger oder Tyrangeten sich im heutigen Niedersachsen mit den südligen Angeln im Lauenburgischen und Warinern im Meklenburgischen vereiniget hatte, almälig ins heutige Thüringen und endlig auch in Heßen rükkete; aber niemals bis 432 433

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/128
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/128>, abgerufen am 21.11.2024.