dem Abuobeidah, der nicht so hizig, blutgirig und geschäftig war, als Kaled, welcher sichs gleichwol gefallen lies unter dem zudienen, der bisher unter ihm gestanden hatte: Obeidah nam den 1 October 634 Besiz von der ihm anvertrauten Gewalt, verkaufte 635635 vielen Städten einen Stilstand und machte der Araber Herschaft angenem durch seine Gelindigkeit: er machte aber keine Eroberungen und wurde deswegen vom Kaliphen erinnert, worauf er 636 verschiedene Städte am Orontes636 wegnam, im November einen großen Sieg über das Heer des Kaisers erhielt und auf Befehl vor Jerusalem rükte: diese Stadt wolte sich 637 an den Kallphen selbst ergeben,637 welcher sichs gefallen lies dahin zu kommen und im Frühlinge die Stadt in Besiz nam, auch die Versügung machte, daß Jezid in dieser Gegend und Obeidah am Orontes den Krieg vortsezen, Amru aber in AEgipten einbrechen solte. Soad war bereits vorher gegen Persien ausgezogen, wo Jezdegerd seit 636 allein herschte, aber von dem Arabischen Heere 638 viermal geschlagen wurde, auch ein638 großes Theil seines Reichs verlor, sonderlig die Landschaft Khuzistan oder Susiana, doch das Ybrige noch fast fünf Jahre lang meist ungestöret besas, weil die Araber durch anderweitige Kriege abgehalten wurden ihm weiter zuzusezen. Abuoberda nam nicht nur Halep oder Aleppo, nebst andern Pläzen am Orontes ein, sondern auch den 21 August
dem Abuobeidah, der nicht so hizig, blutgirig und geschäftig war, als Kaled, welcher sichs gleichwol gefallen lies unter dem zudienen, der bisher unter ihm gestanden hatte: Obeidah nam den 1 October 634 Besiz von der ihm anvertrauten Gewalt, verkaufte 635635 vielen Städten einen Stilstand und machte der Araber Herschaft angenem durch seine Gelindigkeit: er machte aber keine Eroberungen und wurde deswegen vom Kaliphen erinnert, worauf er 636 verschiedene Städte am Orontes636 wegnam, im November einen großen Sieg über das Heer des Kaisers erhielt und auf Befehl vor Jerusalem rükte: diese Stadt wolte sich 637 an den Kallphen selbst ergeben,637 welcher sichs gefallen lies dahin zu kommen und im Frühlinge die Stadt in Besiz nam, auch die Versügung machte, daß Jezid in dieser Gegend und Obeidah am Orontes den Krieg vortsezen, Amru aber in AEgipten einbrechen solte. Soad war bereits vorher gegen Persien ausgezogen, wo Jezdegerd seit 636 allein herschte, aber von dem Arabischen Heere 638 viermal geschlagen wurde, auch ein638 großes Theil seines Reichs verlor, sonderlig die Landschaft Khuzistan oder Susiana, doch das Ybrige noch fast fünf Jahre lang meist ungestöret besas, weil die Araber durch anderweitige Kriege abgehalten wurden ihm weiter zuzusezen. Abuoberda nam nicht nur Halep oder Aleppo, nebst andern Pläzen am Orontes ein, sondern auch den 21 August
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0207"n="195"/>
dem Abuobeidah, der nicht so hizig, blutgirig und geschäftig war, als Kaled, welcher sichs gleichwol gefallen lies unter dem zudienen, der bisher unter ihm gestanden hatte: Obeidah nam den 1 October 634 Besiz von der ihm anvertrauten Gewalt, verkaufte 635<noteplace="right">635</note> vielen Städten einen Stilstand und machte der Araber Herschaft angenem durch seine Gelindigkeit: er machte aber keine Eroberungen und wurde deswegen vom Kaliphen erinnert, worauf er 636 verschiedene Städte am Orontes<noteplace="right">636</note> wegnam, im November einen großen Sieg über das Heer des Kaisers erhielt und auf Befehl vor Jerusalem rükte: diese Stadt wolte sich 637 an den Kallphen selbst ergeben,<noteplace="right">637</note> welcher sichs gefallen lies dahin zu kommen und im Frühlinge die Stadt in Besiz nam, auch die Versügung machte, daß Jezid in dieser Gegend und Obeidah am Orontes den Krieg vortsezen, Amru aber in AEgipten einbrechen solte. Soad war bereits vorher gegen Persien ausgezogen, wo Jezdegerd seit 636 allein herschte, aber von dem Arabischen Heere 638 viermal geschlagen wurde, auch ein<noteplace="right">638</note> großes Theil seines Reichs verlor, sonderlig die Landschaft Khuzistan oder Susiana, doch das Ybrige noch fast fünf Jahre lang meist ungestöret besas, weil die Araber durch anderweitige Kriege abgehalten wurden ihm weiter zuzusezen. Abuoberda nam nicht nur Halep oder Aleppo, nebst andern Pläzen am Orontes ein, sondern auch den 21 August
</p></div></body></text></TEI>
[195/0207]
dem Abuobeidah, der nicht so hizig, blutgirig und geschäftig war, als Kaled, welcher sichs gleichwol gefallen lies unter dem zudienen, der bisher unter ihm gestanden hatte: Obeidah nam den 1 October 634 Besiz von der ihm anvertrauten Gewalt, verkaufte 635 vielen Städten einen Stilstand und machte der Araber Herschaft angenem durch seine Gelindigkeit: er machte aber keine Eroberungen und wurde deswegen vom Kaliphen erinnert, worauf er 636 verschiedene Städte am Orontes wegnam, im November einen großen Sieg über das Heer des Kaisers erhielt und auf Befehl vor Jerusalem rükte: diese Stadt wolte sich 637 an den Kallphen selbst ergeben, welcher sichs gefallen lies dahin zu kommen und im Frühlinge die Stadt in Besiz nam, auch die Versügung machte, daß Jezid in dieser Gegend und Obeidah am Orontes den Krieg vortsezen, Amru aber in AEgipten einbrechen solte. Soad war bereits vorher gegen Persien ausgezogen, wo Jezdegerd seit 636 allein herschte, aber von dem Arabischen Heere 638 viermal geschlagen wurde, auch ein großes Theil seines Reichs verlor, sonderlig die Landschaft Khuzistan oder Susiana, doch das Ybrige noch fast fünf Jahre lang meist ungestöret besas, weil die Araber durch anderweitige Kriege abgehalten wurden ihm weiter zuzusezen. Abuoberda nam nicht nur Halep oder Aleppo, nebst andern Pläzen am Orontes ein, sondern auch den 21 August
635
636
637
638
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/207>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.