machte ihn zum Könige, weil sein König Klotar verstarb: als auch Hilprichs Ableben 720 erfolgte, gab er dieselbe Würde dem Sohne Dagoberts, Theuderich. Eudo konte sich in die Händel nicht mischen: er ward aufs neue von den Muhamedanern angegriffen, welche Narbonne eroberten, auch Toulouse belagerten; er schlug sie aber weg von da und eroberte Narbonne wieder. Karl zwang indes die Sachsen wiederum zinsbar zuwerden, die Baiern und Schwaben sich wieder zu unterwerfen: darauf entspan sich ein Krieg, zwischen ihm und Eudone, welchen er 724 über die Garonne zurükirieb. (Entstehen und Veranlassung dieses Krieges bleiben etwas dunkel, ob Eudo so kün gewesen die fränkischen Länder anzufallen? oder ob Karl ihn zur Unterwerfung aufgefordert? oder ob er bei vorigen Unruhen etwas an sich bracht, so Karl jezt wieder verlanget?) Eudo trug kein Bedenken seine bisherigen Feinde aus Spanien 725 zu hülfe zurufen, die sich dan Aquitaniens bemächtigten, daß er beiden zum Raube wurde: daher verglich er sich 726 mit Karln, welcher bei Tours die Mauren besiegte und sie zurüktrieb. Als ober Eudo 728 verstarb, wurden deßen Söhne vom Karl verjaget, weil sie sich der Huldigung weigerten; Spanien war ihre Zuflucht, von wannen sie abermals die Araber und Mauren 730 ins Land füreten, welche bis Aoignon vordrungen und solches, gleich-
machte ihn zum Könige, weil sein König Klotar verstarb: als auch Hilprichs Ableben 720 erfolgte, gab er dieselbe Würde dem Sohne Dagoberts, Theuderich. Eudo konte sich in die Händel nicht mischen: er ward aufs neue von den Muhamedanern angegriffen, welche Narbonne eroberten, auch Toulouse belagerten; er schlug sie aber weg von da und eroberte Narbonne wieder. Karl zwang indes die Sachsen wiederum zinsbar zuwerden, die Baiern und Schwaben sich wieder zu unterwerfen: darauf entspan sich ein Krieg, zwischen ihm und Eudone, welchen er 724 über die Garonne zurükirieb. (Entstehen und Veranlassung dieses Krieges bleiben etwas dunkel, ob Eudo so kün gewesen die fränkischen Länder anzufallen? oder ob Karl ihn zur Unterwerfung aufgefordert? oder ob er bei vorigen Unruhen etwas an sich bracht, so Karl jezt wieder verlanget?) Eudo trug kein Bedenken seine bisherigen Feinde aus Spanien 725 zu hülfe zurufen, die sich dan Aquitaniens bemächtigten, daß er beiden zum Raube wurde: daher verglich er sich 726 mit Karln, welcher bei Tours die Mauren besiegte und sie zurüktrieb. Als ober Eudo 728 verstarb, wurden deßen Söhne vom Karl verjaget, weil sie sich der Huldigung weigerten; Spanien war ihre Zuflucht, von wannen sie abermals die Araber und Mauren 730 ins Land füreten, welche bis Aoignon vordrungen und solches, gleich-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0225"n="213"/>
machte ihn zum Könige, weil sein König Klotar verstarb: als auch Hilprichs Ableben 720 erfolgte, gab er dieselbe Würde dem Sohne Dagoberts, Theuderich. Eudo konte sich in die Händel nicht mischen: er ward aufs neue von den Muhamedanern angegriffen, welche Narbonne eroberten, auch Toulouse belagerten; er schlug sie aber weg von da und eroberte Narbonne wieder. Karl zwang indes die Sachsen wiederum zinsbar zuwerden, die Baiern und Schwaben sich wieder zu unterwerfen: darauf entspan sich ein Krieg, zwischen ihm und Eudone, welchen er 724 über die Garonne zurükirieb. (Entstehen und Veranlassung dieses Krieges bleiben etwas dunkel, ob Eudo so kün gewesen die fränkischen Länder anzufallen? oder ob Karl ihn zur Unterwerfung aufgefordert? oder ob er bei vorigen Unruhen etwas an sich bracht, so Karl jezt wieder verlanget?) Eudo trug kein Bedenken seine bisherigen Feinde aus Spanien 725 zu hülfe zurufen, die sich dan Aquitaniens bemächtigten, daß er beiden zum Raube wurde: daher verglich er sich 726 mit Karln, welcher bei Tours die Mauren besiegte und sie zurüktrieb. Als ober Eudo 728 verstarb, wurden deßen Söhne vom Karl verjaget, weil sie sich der Huldigung weigerten; Spanien war ihre Zuflucht, von wannen sie abermals die Araber und Mauren 730 ins Land füreten, welche bis Aoignon vordrungen und solches, gleich-
</p></div></body></text></TEI>
[213/0225]
machte ihn zum Könige, weil sein König Klotar verstarb: als auch Hilprichs Ableben 720 erfolgte, gab er dieselbe Würde dem Sohne Dagoberts, Theuderich. Eudo konte sich in die Händel nicht mischen: er ward aufs neue von den Muhamedanern angegriffen, welche Narbonne eroberten, auch Toulouse belagerten; er schlug sie aber weg von da und eroberte Narbonne wieder. Karl zwang indes die Sachsen wiederum zinsbar zuwerden, die Baiern und Schwaben sich wieder zu unterwerfen: darauf entspan sich ein Krieg, zwischen ihm und Eudone, welchen er 724 über die Garonne zurükirieb. (Entstehen und Veranlassung dieses Krieges bleiben etwas dunkel, ob Eudo so kün gewesen die fränkischen Länder anzufallen? oder ob Karl ihn zur Unterwerfung aufgefordert? oder ob er bei vorigen Unruhen etwas an sich bracht, so Karl jezt wieder verlanget?) Eudo trug kein Bedenken seine bisherigen Feinde aus Spanien 725 zu hülfe zurufen, die sich dan Aquitaniens bemächtigten, daß er beiden zum Raube wurde: daher verglich er sich 726 mit Karln, welcher bei Tours die Mauren besiegte und sie zurüktrieb. Als ober Eudo 728 verstarb, wurden deßen Söhne vom Karl verjaget, weil sie sich der Huldigung weigerten; Spanien war ihre Zuflucht, von wannen sie abermals die Araber und Mauren 730 ins Land füreten, welche bis Aoignon vordrungen und solches, gleich-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/225>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.