erhöhete; doch dabei durch ungemäßigten Gebrauch des Bannes dieses äußerste Zwangsmittel der Päpste in einige Verachtung brachte. Er fürte ein und brachte es dahin, daß die Walfart nach Rom als eine Ersezung für allerlei andere Strafen und Büßungen angenommen ward: also gelangte die Freisprechung von allerlei, sonderlig den gröbsten Verbrechen, an den Papst und entstund hieraus der päpstlige Ablas, der nachmals auch außerhalb Roms ertheilet wurde.
Marinus, welcher 882 den 23 Dec.882 Johanni folgte, verdammete 883 Photium aufs neue, welchen dieser losgesprochen hatte, sprach hingegen Formosum los und sezte ihn wieder ins Bischofthum zu Porto, welchen jener abgesezet und in den Ban gethan hatte: Die Grichen und Lateiner blieben von dem an getrennet und es nam der gegenseitige Wiederwille zu. Der Kaiser Karl 3, der feiste genant, wuste weder Teutschland vor den Normannen, noch Italien vor den Moren zuschüzen oder sich sonst Ansehen zuverschaffen; gleichwol wagte er es 883 den883 Spoletanischen Herzog Wido, Lambertson, abzusezen. Adrian 3, welcher den 1 März 884 Marins Nachfolger ward, machte884 daher, bei dem algemeinen Misvergnügen die Verordnung, daß die Papstwahl frei sein, und keiner kaiserligen oder anderweitigen Bestätigung bedürfen solte, daß auch nach
erhöhete; doch dabei durch ungemäßigten Gebrauch des Bannes dieses äußerste Zwangsmittel der Päpste in einige Verachtung brachte. Er fürte ein und brachte es dahin, daß die Walfart nach Rom als eine Ersezung für allerlei andere Strafen und Büßungen angenommen ward: also gelangte die Freisprechung von allerlei, sonderlig den gröbsten Verbrechen, an den Papst und entstund hieraus der päpstlige Ablas, der nachmals auch außerhalb Roms ertheilet wurde.
Marinus, welcher 882 den 23 Dec.882 Johanni folgte, verdammete 883 Photium aufs neue, welchen dieser losgesprochen hatte, sprach hingegen Formosum los und sezte ihn wieder ins Bischofthum zu Porto, welchen jener abgesezet und in den Ban gethan hatte: Die Grichen und Lateiner blieben von dem an getrennet und es nam der gegenseitige Wiederwille zu. Der Kaiser Karl 3, der feiste genant, wuste weder Teutschland vor den Normannen, noch Italien vor den Moren zuschüzen oder sich sonst Ansehen zuverschaffen; gleichwol wagte er es 883 den883 Spoletanischen Herzog Wido, Lambertson, abzusezen. Adrian 3, welcher den 1 März 884 Marins Nachfolger ward, machte884 daher, bei dem algemeinen Misvergnügen die Verordnung, daß die Papstwahl frei sein, und keiner kaiserligen oder anderweitigen Bestätigung bedürfen solte, daß auch nach
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erhöhete; doch dabei durch ungemäßigten Gebrauch des Bannes dieses äußerste Zwangsmittel der Päpste in einige Verachtung brachte. Er fürte ein und brachte es dahin, daß die Walfart nach Rom als eine Ersezung für allerlei andere Strafen und Büßungen angenommen ward: also gelangte die Freisprechung von allerlei, sonderlig den gröbsten Verbrechen, an den Papst und entstund hieraus der päpstlige Ablas, der nachmals auch außerhalb Roms ertheilet wurde.</p><p>Marinus, welcher 882 den 23 Dec.<noteplace="right">882</note> Johanni folgte, verdammete 883 Photium aufs neue, welchen dieser losgesprochen hatte, sprach hingegen Formosum los und sezte ihn wieder ins Bischofthum zu Porto, welchen jener abgesezet und in den Ban gethan hatte: Die Grichen und Lateiner blieben von dem an getrennet und es nam der gegenseitige Wiederwille zu. Der Kaiser Karl 3, der feiste genant, wuste weder Teutschland vor den Normannen, noch Italien vor den Moren zuschüzen oder sich sonst Ansehen zuverschaffen; gleichwol wagte er es 883 den<noteplace="right">883</note> Spoletanischen Herzog Wido, Lambertson, abzusezen. Adrian 3, welcher den 1 März 884 Marins Nachfolger ward, machte<noteplace="right">884</note> daher, bei dem algemeinen Misvergnügen die Verordnung, daß die Papstwahl frei sein, und keiner kaiserligen oder anderweitigen Bestätigung bedürfen solte, daß auch nach
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erhöhete; doch dabei durch ungemäßigten Gebrauch des Bannes dieses äußerste Zwangsmittel der Päpste in einige Verachtung brachte. Er fürte ein und brachte es dahin, daß die Walfart nach Rom als eine Ersezung für allerlei andere Strafen und Büßungen angenommen ward: also gelangte die Freisprechung von allerlei, sonderlig den gröbsten Verbrechen, an den Papst und entstund hieraus der päpstlige Ablas, der nachmals auch außerhalb Roms ertheilet wurde.
Marinus, welcher 882 den 23 Dec. Johanni folgte, verdammete 883 Photium aufs neue, welchen dieser losgesprochen hatte, sprach hingegen Formosum los und sezte ihn wieder ins Bischofthum zu Porto, welchen jener abgesezet und in den Ban gethan hatte: Die Grichen und Lateiner blieben von dem an getrennet und es nam der gegenseitige Wiederwille zu. Der Kaiser Karl 3, der feiste genant, wuste weder Teutschland vor den Normannen, noch Italien vor den Moren zuschüzen oder sich sonst Ansehen zuverschaffen; gleichwol wagte er es 883 den Spoletanischen Herzog Wido, Lambertson, abzusezen. Adrian 3, welcher den 1 März 884 Marins Nachfolger ward, machte daher, bei dem algemeinen Misvergnügen die Verordnung, daß die Papstwahl frei sein, und keiner kaiserligen oder anderweitigen Bestätigung bedürfen solte, daß auch nach
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/309>, abgerufen am 21.11.2024.
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