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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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garische von Pars zu Schiraz 543, die von Adherbijan von Ildischiz gestiftet 533, und von Tabrestan.) Arabek Zenki grif immer weiter um sich, eroberte 532. 1138 Hems, 533 Balbek und verschiedene andere Oerter türkischer Herren, durchstreifte dabei die Länder der Franken. Bei solchen Umständen starb der König Fulco 1141 und hinterlies den unmündigen Erben des Reichs, Balduin 3, seinen Sohn unter der Mutter Melißunte Vormundschaft. Joscelin der jüngere, Graf zu Edeßa, nam sich der Geschäfte wenig an: desto leichter wurde dem Arabek die Eroberung der Grafschaft; er bemächtigte sich 538 der meisten Festungen in Dijarbekr und nam 539. 1144 Edeßa selbst ein, samt allem, was die Franken auf der Ostseite des Euphrats besaßen. Diese, die sich ihrer Schwäche bewust waren und noch mehr von des Zenki Macht befürchteten, wandten sich an den Papst und bewogen ihn zur Veranstaltung eines abermaligen Kreuzzuges. Zenkt wurde zwar 540. 1145 bei Belagerung einer Burg der Franken von einigen seiner Knechte ermordet: aber sein anderer Sohn Nuroddin, welcher Haleb und andere westligen Eroberungen in Besiz nam, war den Franken so fürchterlig, als der Vater. (Von deßen Brüdern behauptete Saifoddin Mosul, Kotboddin Senjar; dieser erbte jenes 544. 1149; ihm folgten 565. 1170 seine Söhne, Amadoddin zu Senjar und Sei-

garische von Pars zu Schiraz 543, die von Adherbijan von Ildischiz gestiftet 533, und von Tabrestan.) Arabek Zenki grif immer weiter um sich, eroberte 532. 1138 Hems, 533 Balbek und verschiedene andere Oerter türkischer Herren, durchstreifte dabei die Länder der Franken. Bei solchen Umständen starb der König Fulco 1141 und hinterlies den unmündigen Erben des Reichs, Balduin 3, seinen Sohn unter der Mutter Melißunte Vormundschaft. Joscelin der jüngere, Graf zu Edeßa, nam sich der Geschäfte wenig an: desto leichter wurde dem Arabek die Eroberung der Grafschaft; er bemächtigte sich 538 der meisten Festungen in Dijarbekr und nam 539. 1144 Edeßa selbst ein, samt allem, was die Franken auf der Ostseite des Euphrats besaßen. Diese, die sich ihrer Schwäche bewust waren und noch mehr von des Zenki Macht befürchteten, wandten sich an den Papst und bewogen ihn zur Veranstaltung eines abermaligen Kreuzzuges. Zenkt wurde zwar 540. 1145 bei Belagerung einer Burg der Franken von einigen seiner Knechte ermordet: aber sein anderer Sohn Nuroddin, welcher Haleb und andere westligen Eroberungen in Besiz nam, war den Franken so fürchterlig, als der Vater. (Von deßen Brüdern behauptete Saifoddin Mosul, Kotboddin Senjar; dieser erbte jenes 544. 1149; ihm folgten 565. 1170 seine Söhne, Amadoddin zu Senjar und Sei-

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garische von Pars zu Schiraz 543, die                      von Adherbijan von Ildischiz gestiftet 533, und von Tabrestan.) Arabek Zenki                      grif immer weiter um sich, eroberte 532. 1138 Hems, 533 Balbek und verschiedene                      andere Oerter türkischer Herren, durchstreifte dabei die Länder der Franken. Bei                      solchen Umständen starb der König Fulco 1141 und hinterlies den unmündigen Erben                      des Reichs, Balduin 3, seinen Sohn unter der Mutter Melißunte Vormundschaft.                      Joscelin der jüngere, Graf zu Edeßa, nam sich der Geschäfte wenig an: desto                      leichter wurde dem Arabek die Eroberung der Grafschaft; er bemächtigte sich 538                      der meisten Festungen in Dijarbekr und nam 539. 1144 Edeßa selbst ein, samt                      allem, was die Franken auf der Ostseite des Euphrats besaßen. Diese, die sich                      ihrer Schwäche bewust waren und noch mehr von des Zenki Macht befürchteten,                      wandten sich an den Papst und bewogen ihn zur Veranstaltung eines abermaligen                      Kreuzzuges. Zenkt wurde zwar 540. 1145 bei Belagerung einer Burg der Franken                      von einigen seiner Knechte ermordet: aber sein anderer Sohn Nuroddin, welcher                      Haleb und andere westligen Eroberungen in Besiz nam, war den Franken so                      fürchterlig, als der Vater. (Von deßen Brüdern behauptete Saifoddin Mosul,                      Kotboddin Senjar; dieser erbte jenes 544. 1149; ihm folgten 565. 1170 seine                      Söhne, Amadoddin zu Senjar und Sei-
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[404/0416] garische von Pars zu Schiraz 543, die von Adherbijan von Ildischiz gestiftet 533, und von Tabrestan.) Arabek Zenki grif immer weiter um sich, eroberte 532. 1138 Hems, 533 Balbek und verschiedene andere Oerter türkischer Herren, durchstreifte dabei die Länder der Franken. Bei solchen Umständen starb der König Fulco 1141 und hinterlies den unmündigen Erben des Reichs, Balduin 3, seinen Sohn unter der Mutter Melißunte Vormundschaft. Joscelin der jüngere, Graf zu Edeßa, nam sich der Geschäfte wenig an: desto leichter wurde dem Arabek die Eroberung der Grafschaft; er bemächtigte sich 538 der meisten Festungen in Dijarbekr und nam 539. 1144 Edeßa selbst ein, samt allem, was die Franken auf der Ostseite des Euphrats besaßen. Diese, die sich ihrer Schwäche bewust waren und noch mehr von des Zenki Macht befürchteten, wandten sich an den Papst und bewogen ihn zur Veranstaltung eines abermaligen Kreuzzuges. Zenkt wurde zwar 540. 1145 bei Belagerung einer Burg der Franken von einigen seiner Knechte ermordet: aber sein anderer Sohn Nuroddin, welcher Haleb und andere westligen Eroberungen in Besiz nam, war den Franken so fürchterlig, als der Vater. (Von deßen Brüdern behauptete Saifoddin Mosul, Kotboddin Senjar; dieser erbte jenes 544. 1149; ihm folgten 565. 1170 seine Söhne, Amadoddin zu Senjar und Sei-

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/416>, abgerufen am 22.11.2024.