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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Kaiser zu Rom einsezte. Alexander floh zu dem Könige Wilhelm von Sicilien, der es mit ihm hielt, that auch den Kaiser und Gegenpapst in den Ban, ging 1162 weiter nach1162 Frankreich, deßen König auch auf seine Seite trat, auf Zureden seiner Gemalin und weil er gern sah, daß der Kaiser mit einem Papste streiten muste. Wo indes der Kaiser Macht hatte zwang er iederman den Victor zuerkennen. Die Belagerung der Stadt Meiland, oder der Krieg wieder dieselbe, daurete zwei Jahre: nachdem 1162 sie endlig erobert und geschleifet worden, ging der Kaiser zurük nach Teutschland. Als er 1164 zum drittenmale1164 einen Zug oder eine Reise nach Italien anstellete, starb daselbst Victor 4 und ward von seinem Theile Paschalis 3 erwelet, welchen auch der Kaiser für den Papst erkante: weil aber Händel vorfielen, zu deren Beilegung mehr Kriegesmacht erfordert wurde, als er bei sich hatte; ging er wieder nach Teutschland solche herzuholen. Indeßen kam Alexander 1165 zurük und hielt im Nov.1165 zu Rom seinen Einzug. Der vierte Zug des Kaisers ging 1166 vor sich: bei seiner Ankunft1166 in Italien füreten die vereinigten Städte Beschwerden über Bedrükungen, die sie von seinen Stathaltern leiden müsten: weil er darauf nicht sonderlig achtete, ihnen vielmer aus vorigen Zeiten Ungehorsam und Untreue vorrükte; bediente sich Alexander des Misvergnügens der Städte, welches er noch

Kaiser zu Rom einsezte. Alexander floh zu dem Könige Wilhelm von Sicilien, der es mit ihm hielt, that auch den Kaiser und Gegenpapst in den Ban, ging 1162 weiter nach1162 Frankreich, deßen König auch auf seine Seite trat, auf Zureden seiner Gemalin und weil er gern sah, daß der Kaiser mit einem Papste streiten muste. Wo indes der Kaiser Macht hatte zwang er iederman den Victor zuerkennen. Die Belagerung der Stadt Meiland, oder der Krieg wieder dieselbe, daurete zwei Jahre: nachdem 1162 sie endlig erobert und geschleifet worden, ging der Kaiser zurük nach Teutschland. Als er 1164 zum drittenmale1164 einen Zug oder eine Reise nach Italien anstellete, starb daselbst Victor 4 und ward von seinem Theile Paschalis 3 erwelet, welchen auch der Kaiser für den Papst erkante: weil aber Händel vorfielen, zu deren Beilegung mehr Kriegesmacht erfordert wurde, als er bei sich hatte; ging er wieder nach Teutschland solche herzuholen. Indeßen kam Alexander 1165 zurük und hielt im Nov.1165 zu Rom seinen Einzug. Der vierte Zug des Kaisers ging 1166 vor sich: bei seiner Ankunft1166 in Italien füreten die vereinigten Städte Beschwerden über Bedrükungen, die sie von seinen Stathaltern leiden müsten: weil er darauf nicht sonderlig achtete, ihnen vielmer aus vorigen Zeiten Ungehorsam und Untreue vorrükte; bediente sich Alexander des Misvergnügens der Städte, welches er noch

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[415/0427] Kaiser zu Rom einsezte. Alexander floh zu dem Könige Wilhelm von Sicilien, der es mit ihm hielt, that auch den Kaiser und Gegenpapst in den Ban, ging 1162 weiter nach Frankreich, deßen König auch auf seine Seite trat, auf Zureden seiner Gemalin und weil er gern sah, daß der Kaiser mit einem Papste streiten muste. Wo indes der Kaiser Macht hatte zwang er iederman den Victor zuerkennen. Die Belagerung der Stadt Meiland, oder der Krieg wieder dieselbe, daurete zwei Jahre: nachdem 1162 sie endlig erobert und geschleifet worden, ging der Kaiser zurük nach Teutschland. Als er 1164 zum drittenmale einen Zug oder eine Reise nach Italien anstellete, starb daselbst Victor 4 und ward von seinem Theile Paschalis 3 erwelet, welchen auch der Kaiser für den Papst erkante: weil aber Händel vorfielen, zu deren Beilegung mehr Kriegesmacht erfordert wurde, als er bei sich hatte; ging er wieder nach Teutschland solche herzuholen. Indeßen kam Alexander 1165 zurük und hielt im Nov. zu Rom seinen Einzug. Der vierte Zug des Kaisers ging 1166 vor sich: bei seiner Ankunft in Italien füreten die vereinigten Städte Beschwerden über Bedrükungen, die sie von seinen Stathaltern leiden müsten: weil er darauf nicht sonderlig achtete, ihnen vielmer aus vorigen Zeiten Ungehorsam und Untreue vorrükte; bediente sich Alexander des Misvergnügens der Städte, welches er noch 1162 1164 1165 1166

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/427>, abgerufen am 26.06.2024.