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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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hannes von Engelland hatte den Sohn seines ältern Bruders Gotfrids, den Herzog Artur von Bretanje, welcher Anspruch auf Engelland machte und in Frankreich die engelschen Länder angrif, gefangen bekommen und umgebracht: Philip August von Frankreich lud ihn, als einen Lensman, dieses und anderer Verbrechen halber, 1202 vor sein Gericht; weil er nicht erschien, wurde er der Lene verlustig erkläret, Philip August bemächtigte sich der Normandie 1203 12051205. Johannes wiedersezte sich nicht sonderlig, bekam aber auch in Engelland selbst Händel, als ihm der Papst wieder Gewonheit und Recht einen Erzbischof zu antelberg aufdrang, den französisch gesinneten Cardinal Stephanus von Langton, welchen er nicht annemen wolte: daher dieser im Namen des Papstes 1206 den öffentligen Gottesdienst in ganz Engelland verbot, welcher dan über 6 Jahre lang unterlaßen wurde, wogegen der König die Einkünfte der gottesdienstligen Leute einzog und sein zügellos üppiges Leben fortsezte. Es waren bereits die Bettelorden der Carmeliter und Augustiner Einsiedler vorhanden; auch hatte Innocentius den Waldensern oder Armen von Lyon einen Orden der Humiliatorum, der Gedemüthigten oder Erniedrigten entgegengesezet: zu gleichem Zwekke und mererem Nachdrukke wurden endlig nicht nur noch zwei Orden von Bettelmönchen bestä-

hannes von Engelland hatte den Sohn seines ältern Bruders Gotfrids, den Herzog Artur von Bretanje, welcher Anspruch auf Engelland machte und in Frankreich die engelschen Länder angrif, gefangen bekommen und umgebracht: Philip August von Frankreich lud ihn, als einen Lensman, dieses und anderer Verbrechen halber, 1202 vor sein Gericht; weil er nicht erschien, wurde er der Lene verlustig erkläret, Philip August bemächtigte sich der Normandie 1203 12051205. Johannes wiedersezte sich nicht sonderlig, bekam aber auch in Engelland selbst Händel, als ihm der Papst wieder Gewonheit und Recht einen Erzbischof zu antelberg aufdrang, den französisch gesinneten Cardinal Stephanus von Langton, welchen er nicht annemen wolte: daher dieser im Namen des Papstes 1206 den öffentligen Gottesdienst in ganz Engelland verbot, welcher dan über 6 Jahre lang unterlaßen wurde, wogegen der König die Einkünfte der gottesdienstligen Leute einzog und sein zügellos üppiges Leben fortsezte. Es waren bereits die Bettelorden der Carmeliter und Augustiner Einsiedler vorhanden; auch hatte Innocentius den Waldensern oder Armen von Lyon einen Orden der Humiliatorum, der Gedemüthigten oder Erniedrigten entgegengesezet: zu gleichem Zwekke und mererem Nachdrukke wurden endlig nicht nur noch zwei Orden von Bettelmönchen bestä-

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[446/0458] hannes von Engelland hatte den Sohn seines ältern Bruders Gotfrids, den Herzog Artur von Bretanje, welcher Anspruch auf Engelland machte und in Frankreich die engelschen Länder angrif, gefangen bekommen und umgebracht: Philip August von Frankreich lud ihn, als einen Lensman, dieses und anderer Verbrechen halber, 1202 vor sein Gericht; weil er nicht erschien, wurde er der Lene verlustig erkläret, Philip August bemächtigte sich der Normandie 1203 1205. Johannes wiedersezte sich nicht sonderlig, bekam aber auch in Engelland selbst Händel, als ihm der Papst wieder Gewonheit und Recht einen Erzbischof zu antelberg aufdrang, den französisch gesinneten Cardinal Stephanus von Langton, welchen er nicht annemen wolte: daher dieser im Namen des Papstes 1206 den öffentligen Gottesdienst in ganz Engelland verbot, welcher dan über 6 Jahre lang unterlaßen wurde, wogegen der König die Einkünfte der gottesdienstligen Leute einzog und sein zügellos üppiges Leben fortsezte. Es waren bereits die Bettelorden der Carmeliter und Augustiner Einsiedler vorhanden; auch hatte Innocentius den Waldensern oder Armen von Lyon einen Orden der Humiliatorum, der Gedemüthigten oder Erniedrigten entgegengesezet: zu gleichem Zwekke und mererem Nachdrukke wurden endlig nicht nur noch zwei Orden von Bettelmönchen bestä- 1205

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/458>, abgerufen am 22.11.2024.