und sezte sich den 18 die Krone selbst auf, indem keiner von den gottesdienstligen Leuten daran Theil nemen wolte; als er darauf nach Italien zurük gekommen war, trieb er die päpstligen Truppen bald wieder aus Apulien und stelte auch in dem übrigen Italien die Sachen wieder her. Um diese Zeit verlies der jüngere Raimund von Tuluse die Waldenser: er schlos 1228 im Apr. einen Vergleich mit Ludwige 9 unter des Papstes Genemhaltung, welcher ihn 1229 zu Paris durch seinen Gesandten freisprechen lies, wo dan auch seine Tochter und Erbin mit einem Bruder des Königs Ludwig vermälet, ihm indes der Besiz der Grafschaft auf Lebenszeit gelaßen wurde: Das Untersuchungsgericht wieder vermeinte Irgläubige, so dem Dominicanerorden anvertrauet war, hatte nunmer ungehinderten Fortgang und wurde auch zu Tuluse zugelaßen; einen bestimten Siz hatten diese Richter noch nicht, sondern streiften allenthalben umher und fälleten auf bloße Anklage wilkürlige meist sehr verkehrte Urtheile; (z. B. Konrad von Marpurg:) Raimund verfiel gleichwol mermals aufs neue in Verdacht und wurde deswegen bei Versamlungen vorgenommen. Der Kaiser, so die Oberhand bekommen hatte, suchte dennoch Frieden und Freisprechung vom Papste, so er 1230 erhielt, für den im Kriege verursachten1230 Schaden ein großes Geld erlegte, auch des Papstes Unterthanen, so es mit
und sezte sich den 18 die Krone selbst auf, indem keiner von den gottesdienstligen Leuten daran Theil nemen wolte; als er darauf nach Italien zurük gekommen war, trieb er die päpstligen Truppen bald wieder aus Apulien und stelte auch in dem übrigen Italien die Sachen wieder her. Um diese Zeit verlies der jüngere Raimund von Tuluse die Waldenser: er schlos 1228 im Apr. einen Vergleich mit Ludwige 9 unter des Papstes Genemhaltung, welcher ihn 1229 zu Paris durch seinen Gesandten freisprechen lies, wo dan auch seine Tochter und Erbin mit einem Bruder des Königs Ludwig vermälet, ihm indes der Besiz der Grafschaft auf Lebenszeit gelaßen wurde: Das Untersuchungsgericht wieder vermeinte Irgläubige, so dem Dominicanerorden anvertrauet war, hatte nunmer ungehinderten Fortgang und wurde auch zu Tuluse zugelaßen; einen bestimten Siz hatten diese Richter noch nicht, sondern streiften allenthalben umher und fälleten auf bloße Anklage wilkürlige meist sehr verkehrte Urtheile; (z. B. Konrad von Marpurg:) Raimund verfiel gleichwol mermals aufs neue in Verdacht und wurde deswegen bei Versamlungen vorgenommen. Der Kaiser, so die Oberhand bekommen hatte, suchte dennoch Frieden und Freisprechung vom Papste, so er 1230 erhielt, für den im Kriege verursachten1230 Schaden ein großes Geld erlegte, auch des Papstes Unterthanen, so es mit
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und sezte sich den 18 die Krone selbst auf, indem keiner von den gottesdienstligen Leuten daran Theil nemen wolte; als er darauf nach Italien zurük gekommen war, trieb er die päpstligen Truppen bald wieder aus Apulien und stelte auch in dem übrigen Italien die Sachen wieder her. Um diese Zeit verlies der jüngere Raimund von Tuluse die Waldenser: er schlos 1228 im Apr. einen Vergleich mit Ludwige 9 unter des Papstes Genemhaltung, welcher ihn 1229 zu Paris durch seinen Gesandten freisprechen lies, wo dan auch seine Tochter und Erbin mit einem Bruder des Königs Ludwig vermälet, ihm indes der Besiz der Grafschaft auf Lebenszeit gelaßen wurde: Das Untersuchungsgericht wieder vermeinte Irgläubige, so dem Dominicanerorden anvertrauet war, hatte nunmer ungehinderten Fortgang und wurde auch zu Tuluse zugelaßen; einen bestimten Siz hatten diese Richter noch nicht, sondern streiften allenthalben umher und fälleten auf bloße Anklage wilkürlige meist sehr verkehrte Urtheile; (z. B. Konrad von Marpurg:) Raimund verfiel gleichwol mermals aufs neue in Verdacht und wurde deswegen bei Versamlungen vorgenommen. Der Kaiser, so die Oberhand bekommen hatte, suchte dennoch Frieden und Freisprechung vom Papste, so er 1230 erhielt, für den im Kriege verursachten<noteplace="right">1230</note> Schaden ein großes Geld erlegte, auch des Papstes Unterthanen, so es mit
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und sezte sich den 18 die Krone selbst auf, indem keiner von den gottesdienstligen Leuten daran Theil nemen wolte; als er darauf nach Italien zurük gekommen war, trieb er die päpstligen Truppen bald wieder aus Apulien und stelte auch in dem übrigen Italien die Sachen wieder her. Um diese Zeit verlies der jüngere Raimund von Tuluse die Waldenser: er schlos 1228 im Apr. einen Vergleich mit Ludwige 9 unter des Papstes Genemhaltung, welcher ihn 1229 zu Paris durch seinen Gesandten freisprechen lies, wo dan auch seine Tochter und Erbin mit einem Bruder des Königs Ludwig vermälet, ihm indes der Besiz der Grafschaft auf Lebenszeit gelaßen wurde: Das Untersuchungsgericht wieder vermeinte Irgläubige, so dem Dominicanerorden anvertrauet war, hatte nunmer ungehinderten Fortgang und wurde auch zu Tuluse zugelaßen; einen bestimten Siz hatten diese Richter noch nicht, sondern streiften allenthalben umher und fälleten auf bloße Anklage wilkürlige meist sehr verkehrte Urtheile; (z. B. Konrad von Marpurg:) Raimund verfiel gleichwol mermals aufs neue in Verdacht und wurde deswegen bei Versamlungen vorgenommen. Der Kaiser, so die Oberhand bekommen hatte, suchte dennoch Frieden und Freisprechung vom Papste, so er 1230 erhielt, für den im Kriege verursachten Schaden ein großes Geld erlegte, auch des Papstes Unterthanen, so es mit
1230
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/473>, abgerufen am 22.11.2024.
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