Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

über Constantinopel ziehen, kam aber meistens unterwegens um. Al Kamel war gestorben 1238. 635: sein jüngerer Sohn, al Adel wurde Soltan in AEgypten, weil er gegenwärtig war; der ältere, al Saleh Nojmoddin Ajub machte hernach 1238. 636 sich Meister von Damaskus; als er aber 1239. 637 auszog AEgypten zuerobern, ward ihm diese Stadt wieder abgenommen vom al Saleh Ismael, seines Vaters Bruder; indes nam er Jerusalem ein, welches die Franken etwas befestiget hatten und weil sein Bruder al Adel von seinen eigenen Bedienten umgebracht war, unterwarf sich ihm AEgypten. Es fand sich aber auch unter den Franken 1240. 637 keine Einigkeit: die kaiserligen Befelshaber wolten an dem Kriege kein Theil nemen, weil sie, auf des Kaisers Befel, den Stilstand erneuert hätten: (welcher Vergleich, dennoch, da er vermutlig mit al Adel geschloßen war, nun hätte können als aufgehoben betrachtet werden, sonderlig nach domaligem Kriegsrechte:) Der König von Navarra hies Anfürer, hatte aber keine Gewalt, jeder that was er wolte: der Herzog von Bretagne plünderte im Gebiete des Soltans von Damaskus; der Herzog von Burgund und andere wolten auch Ehre einlegen und rükten vor Gaza, wurden aber von dem aegygtischen Heere eingeschloßen und fast alle zu Gefangenen gemacht: die Ritter vom Tempel schloßen 1240. 638 mit Ein-

über Constantinopel ziehen, kam aber meistens unterwegens um. Al Kamel war gestorben 1238. 635: sein jüngerer Sohn, al Adel wurde Soltan in AEgypten, weil er gegenwärtig war; der ältere, al Saleh Nojmoddin Ajub machte hernach 1238. 636 sich Meister von Damaskus; als er aber 1239. 637 auszog AEgypten zuerobern, ward ihm diese Stadt wieder abgenommen vom al Saleh Ismael, seines Vaters Bruder; indes nam er Jerusalem ein, welches die Franken etwas befestiget hatten und weil sein Bruder al Adel von seinen eigenen Bedienten umgebracht war, unterwarf sich ihm AEgypten. Es fand sich aber auch unter den Franken 1240. 637 keine Einigkeit: die kaiserligen Befelshaber wolten an dem Kriege kein Theil nemen, weil sie, auf des Kaisers Befel, den Stilstand erneuert hätten: (welcher Vergleich, dennoch, da er vermutlig mit al Adel geschloßen war, nun hätte können als aufgehoben betrachtet werden, sonderlig nach domaligem Kriegsrechte:) Der König von Navarra hies Anfürer, hatte aber keine Gewalt, jeder that was er wolte: der Herzog von Bretagne plünderte im Gebiete des Soltans von Damaskus; der Herzog von Burgund und andere wolten auch Ehre einlegen und rükten vor Gaza, wurden aber von dem aegygtischen Heere eingeschloßen und fast alle zu Gefangenen gemacht: die Ritter vom Tempel schloßen 1240. 638 mit Ein-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0478" n="466"/>
über Constantinopel ziehen, kam                      aber meistens unterwegens um. Al Kamel war gestorben 1238. 635: sein jüngerer                      Sohn, al Adel wurde Soltan in AEgypten, weil er gegenwärtig war; der ältere, al                      Saleh Nojmoddin Ajub machte hernach 1238. 636 sich Meister von Damaskus; als er                      aber 1239. 637 auszog AEgypten zuerobern, ward ihm diese Stadt wieder abgenommen                      vom al Saleh Ismael, seines Vaters Bruder; indes nam er Jerusalem ein, welches                      die Franken etwas befestiget hatten und weil sein Bruder al Adel von seinen                      eigenen Bedienten umgebracht war, unterwarf sich ihm AEgypten. Es fand sich aber                      auch unter den Franken 1240. 637 keine Einigkeit: die kaiserligen Befelshaber                      wolten an dem Kriege kein Theil nemen, weil sie, auf des Kaisers Befel, den                      Stilstand erneuert hätten: (welcher Vergleich, dennoch, da er vermutlig mit al                      Adel geschloßen war, nun hätte können als aufgehoben betrachtet werden,                      sonderlig nach domaligem Kriegsrechte:) Der König von Navarra hies Anfürer,                      hatte aber keine Gewalt, jeder that was er wolte: der Herzog von Bretagne                      plünderte im Gebiete des Soltans von Damaskus; der Herzog von Burgund und andere                      wolten auch Ehre einlegen und rükten vor Gaza, wurden aber von dem aegygtischen                      Heere eingeschloßen und fast alle zu Gefangenen gemacht: die Ritter vom Tempel                      schloßen 1240. 638 mit Ein-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[466/0478] über Constantinopel ziehen, kam aber meistens unterwegens um. Al Kamel war gestorben 1238. 635: sein jüngerer Sohn, al Adel wurde Soltan in AEgypten, weil er gegenwärtig war; der ältere, al Saleh Nojmoddin Ajub machte hernach 1238. 636 sich Meister von Damaskus; als er aber 1239. 637 auszog AEgypten zuerobern, ward ihm diese Stadt wieder abgenommen vom al Saleh Ismael, seines Vaters Bruder; indes nam er Jerusalem ein, welches die Franken etwas befestiget hatten und weil sein Bruder al Adel von seinen eigenen Bedienten umgebracht war, unterwarf sich ihm AEgypten. Es fand sich aber auch unter den Franken 1240. 637 keine Einigkeit: die kaiserligen Befelshaber wolten an dem Kriege kein Theil nemen, weil sie, auf des Kaisers Befel, den Stilstand erneuert hätten: (welcher Vergleich, dennoch, da er vermutlig mit al Adel geschloßen war, nun hätte können als aufgehoben betrachtet werden, sonderlig nach domaligem Kriegsrechte:) Der König von Navarra hies Anfürer, hatte aber keine Gewalt, jeder that was er wolte: der Herzog von Bretagne plünderte im Gebiete des Soltans von Damaskus; der Herzog von Burgund und andere wolten auch Ehre einlegen und rükten vor Gaza, wurden aber von dem aegygtischen Heere eingeschloßen und fast alle zu Gefangenen gemacht: die Ritter vom Tempel schloßen 1240. 638 mit Ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/478
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/478>, abgerufen am 26.06.2024.