Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

aber vorher 1246 seinen zweiten Bruder in den Besiz der nun erledigten Grafschaft Toulouse, und vermälte den jüngsten mit einer Erbin der Grafschaft Provence, ging alsdan 1248 den 25 Aug. unter Segel1248 und langte in Cypern an im Sept: da er hier verweilete, so bekamen der Soltan von AEgypten und Damaskus, Malek Saleh Naimoddin Zeit sich in Verfaßung zusezen: dennoch landete er 1249 den 28 Maj bey1249 Damiata glüklig; da sich ein Gerücht ausbreitete, daß Naimoddin tot sei, so eileten die türkischen Völker nach Kahirah oder Meßer und verließen sogar Damiata. Naimoddin lies 54 Anfürer hinrichten und bald hernach erfolgte sein Tod würklig; sein Sohn al Moaddem Thuran Schah wurde Soltan. Ludwig verweilete wiederum und nuzete diese Umstände nicht: 1250 rükte er1250 weiter in AEgypten, fand aber nun ein mächtiges Heer vor sich, wurde durch täglige Gefechte geschwächet, in welchen auch sein ältester Bruder, der Graf von Artois, blieb, durch Mangel und Kraukheiten zum Rükzuge genöthigt, auf selbem verfolget, eingeschlossen und gefangen genommen: nach einem geschlosnen Vergleiche solte er und sein Heer die Freiheit erlangen, gegen Räumung der Stadt Damiata und Erlegung eines großen Geldes; bevor aber solches volzogen ward, wurde Soltan Moaddem von seinen Völkern erschlagen. Die aepygtische Krieges-

aber vorher 1246 seinen zweiten Bruder in den Besiz der nun erledigten Grafschaft Toulouse, und vermälte den jüngsten mit einer Erbin der Grafschaft Provence, ging alsdan 1248 den 25 Aug. unter Segel1248 und langte in Cypern an im Sept: da er hier verweilete, so bekamen der Soltan von AEgypten und Damaskus, Malek Saleh Naimoddin Zeit sich in Verfaßung zusezen: dennoch landete er 1249 den 28 Maj bey1249 Damiata glüklig; da sich ein Gerücht ausbreitete, daß Naimoddin tot sei, so eileten die türkischen Völker nach Kahirah oder Meßer und verließen sogar Damiata. Naimoddin lies 54 Anfürer hinrichten und bald hernach erfolgte sein Tod würklig; sein Sohn al Moaddem Thuran Schah wurde Soltan. Ludwig verweilete wiederum und nuzete diese Umstände nicht: 1250 rükte er1250 weiter in AEgypten, fand aber nun ein mächtiges Heer vor sich, wurde durch täglige Gefechte geschwächet, in welchen auch sein ältester Bruder, der Graf von Artois, blieb, durch Mangel und Kraukheiten zum Rükzuge genöthigt, auf selbem verfolget, eingeschlossen und gefangen genommen: nach einem geschlosnen Vergleiche solte er und sein Heer die Freiheit erlangen, gegen Räumung der Stadt Damiata und Erlegung eines großen Geldes; bevor aber solches volzogen ward, wurde Soltan Moaddem von seinen Völkern erschlagen. Die aepygtische Krieges-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0493" n="481"/>
aber vorher 1246 seinen zweiten Bruder in den Besiz der nun                      erledigten Grafschaft Toulouse, und vermälte den jüngsten mit einer Erbin der                      Grafschaft Provence, ging alsdan 1248 den 25 Aug. unter Segel<note place="right">1248</note> und langte in Cypern an im Sept: da er hier                      verweilete, so bekamen der Soltan von AEgypten und Damaskus, Malek Saleh                      Naimoddin Zeit sich in Verfaßung zusezen: dennoch landete er 1249 den 28 Maj                          bey<note place="right">1249</note> Damiata glüklig; da sich ein                      Gerücht ausbreitete, daß Naimoddin tot sei, so eileten die türkischen Völker                      nach Kahirah oder Meßer und verließen sogar Damiata. Naimoddin lies 54 Anfürer                      hinrichten und bald hernach erfolgte sein Tod würklig; sein Sohn al Moaddem                      Thuran Schah wurde Soltan. Ludwig verweilete wiederum und nuzete diese Umstände                      nicht: 1250 rükte er<note place="right">1250</note> weiter in AEgypten,                      fand aber nun ein mächtiges Heer vor sich, wurde durch täglige Gefechte                      geschwächet, in welchen auch sein ältester Bruder, der Graf von Artois, blieb,                      durch Mangel und Kraukheiten zum Rükzuge genöthigt, auf selbem verfolget,                      eingeschlossen und gefangen genommen: nach einem geschlosnen Vergleiche solte er                      und sein Heer die Freiheit erlangen, gegen Räumung der Stadt Damiata und                      Erlegung eines großen Geldes; bevor aber solches volzogen ward, wurde Soltan                      Moaddem von seinen Völkern erschlagen. Die aepygtische Krieges-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[481/0493] aber vorher 1246 seinen zweiten Bruder in den Besiz der nun erledigten Grafschaft Toulouse, und vermälte den jüngsten mit einer Erbin der Grafschaft Provence, ging alsdan 1248 den 25 Aug. unter Segel und langte in Cypern an im Sept: da er hier verweilete, so bekamen der Soltan von AEgypten und Damaskus, Malek Saleh Naimoddin Zeit sich in Verfaßung zusezen: dennoch landete er 1249 den 28 Maj bey Damiata glüklig; da sich ein Gerücht ausbreitete, daß Naimoddin tot sei, so eileten die türkischen Völker nach Kahirah oder Meßer und verließen sogar Damiata. Naimoddin lies 54 Anfürer hinrichten und bald hernach erfolgte sein Tod würklig; sein Sohn al Moaddem Thuran Schah wurde Soltan. Ludwig verweilete wiederum und nuzete diese Umstände nicht: 1250 rükte er weiter in AEgypten, fand aber nun ein mächtiges Heer vor sich, wurde durch täglige Gefechte geschwächet, in welchen auch sein ältester Bruder, der Graf von Artois, blieb, durch Mangel und Kraukheiten zum Rükzuge genöthigt, auf selbem verfolget, eingeschlossen und gefangen genommen: nach einem geschlosnen Vergleiche solte er und sein Heer die Freiheit erlangen, gegen Räumung der Stadt Damiata und Erlegung eines großen Geldes; bevor aber solches volzogen ward, wurde Soltan Moaddem von seinen Völkern erschlagen. Die aepygtische Krieges- 1248 1249 1250

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/493
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/493>, abgerufen am 26.06.2024.