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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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nun der siebende turkmannische Soltan in AEgypten, unter dem Namen Malek al Mansur. Abaka Ilkhan wurde von einigen Misvergnügten wieder ihn gerufen und also der Krieg zwischen den Turkmannen und Mungeln erneuert, doch zu schlechtem Vortheile der Leztern, da die Misvergnügten bald hernach dem Soltane Mansur beitraten. Abaka war den Muhamedanern seines Gebiets abgeneigt, weil er mit ihren Bekentnisgenoßen, den aegyptischen Turkmannen fast immer Krieg zufüren hatte; war hingegen den Christen gewogen, wonete sogar zuweilen ihrem Gottesdienste bei und pflog im Westen Unterhandlung wegen eines Bündnißes wieder die Turkmannen: als er 1282. 681 starb, folgte sein Bruder Nikudar, welcher sich zur muhamedanischen Lehre bekante, sich Achmed nante: solches dem aegyptischen Soltane bekant machte und versicherte, daß er mit den muhamedanischen Fürsten in Frieden zuleben wünschte; er ward aber 1284. 683 umgebracht und Argun Abakason wurde Kan, welcher sich wiederum gegen die Christen geneigt bewies und nur die Muhamedaner zurüksezte. Da indes der Friede zwischen den Turkmannen und Mungeln fortdaurete, grif der Soltan Alfi oder al Mansur die Franken an, belagerte und eroberte Tripolis 1287, schlos darauf einen zweijärigen Stilstand, um die etwanige Hülfe aus Westen unnüz zumachen, rük-

nun der siebende turkmannische Soltan in AEgypten, unter dem Namen Malek al Mansur. Abaka Ilkhan wurde von einigen Misvergnügten wieder ihn gerufen und also der Krieg zwischen den Turkmannen und Mungeln erneuert, doch zu schlechtem Vortheile der Leztern, da die Misvergnügten bald hernach dem Soltane Mansur beitraten. Abaka war den Muhamedanern seines Gebiets abgeneigt, weil er mit ihren Bekentnisgenoßen, den aegyptischen Turkmannen fast immer Krieg zufüren hatte; war hingegen den Christen gewogen, wonete sogar zuweilen ihrem Gottesdienste bei und pflog im Westen Unterhandlung wegen eines Bündnißes wieder die Turkmannen: als er 1282. 681 starb, folgte sein Bruder Nikudar, welcher sich zur muhamedanischen Lehre bekante, sich Achmed nante: solches dem aegyptischen Soltane bekant machte und versicherte, daß er mit den muhamedanischen Fürsten in Frieden zuleben wünschte; er ward aber 1284. 683 umgebracht und Argun Abakason wurde Kan, welcher sich wiederum gegen die Christen geneigt bewies und nur die Muhamedaner zurüksezte. Da indes der Friede zwischen den Turkmannen und Mungeln fortdaurete, grif der Soltan Alfi oder al Mansur die Franken an, belagerte und eroberte Tripolis 1287, schlos darauf einen zweijärigen Stilstand, um die etwanige Hülfe aus Westen unnüz zumachen, rük-

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[494/0506] nun der siebende turkmannische Soltan in AEgypten, unter dem Namen Malek al Mansur. Abaka Ilkhan wurde von einigen Misvergnügten wieder ihn gerufen und also der Krieg zwischen den Turkmannen und Mungeln erneuert, doch zu schlechtem Vortheile der Leztern, da die Misvergnügten bald hernach dem Soltane Mansur beitraten. Abaka war den Muhamedanern seines Gebiets abgeneigt, weil er mit ihren Bekentnisgenoßen, den aegyptischen Turkmannen fast immer Krieg zufüren hatte; war hingegen den Christen gewogen, wonete sogar zuweilen ihrem Gottesdienste bei und pflog im Westen Unterhandlung wegen eines Bündnißes wieder die Turkmannen: als er 1282. 681 starb, folgte sein Bruder Nikudar, welcher sich zur muhamedanischen Lehre bekante, sich Achmed nante: solches dem aegyptischen Soltane bekant machte und versicherte, daß er mit den muhamedanischen Fürsten in Frieden zuleben wünschte; er ward aber 1284. 683 umgebracht und Argun Abakason wurde Kan, welcher sich wiederum gegen die Christen geneigt bewies und nur die Muhamedaner zurüksezte. Da indes der Friede zwischen den Turkmannen und Mungeln fortdaurete, grif der Soltan Alfi oder al Mansur die Franken an, belagerte und eroberte Tripolis 1287, schlos darauf einen zweijärigen Stilstand, um die etwanige Hülfe aus Westen unnüz zumachen, rük-

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/506>, abgerufen am 26.06.2024.