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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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fürsten den 27 Nov. zum Reiche berufen, vermälete seinen Sohn Johann mit einer Erbin von Bömen, worüber derselbige König ward, tadelte seine nächsten Vorweser, weil von ihnen Italien vernachläßiget worden, zog 1310 dahin, behauptete die Rechte des Reichs, lies 1312 den 29 Jun. sich zu Rom zum Kaiser krönen durch die von Clemente dazu bevolmächtigten Cardinäle, weigerte sich aber den zugemutheten Eid abzulegen und sowol Teutschland, als die Kaiserwürde für ein päpstliges Lehn zuerkennen, welches der Papst schriftlig als ein ungezweifeltes Recht behauptete, sich über den vermeintlig ausschweifenden Stolz des Kaisers höchlich beschwerte, auch den König Robert von Neapolis, welchem der Kaiser, dem er sich wiedersezte, 1313 den 25 Apr. in die1313 Acht erklärte, davon freisprach und gegentheils alle deßen Feinde mit Banne belegte, kraft seiner Oberherschaft über das Reich, nichtweniger vermöge der Gewalt, welche der Gesalbte Gottes in Petro ihm verliehen hätte: ein Dominicanermönch brachte hierauf bei Reichung des heil. Abendmals dem Koiser Gist bei und er starb den 24 Aug. Der Papst Clemens 5 und Philip der Schöne von Frankreich folgten bald im Tode: sie hatten 1314 den 11 März noch den Grosmeister vom Tempelorden verbrennen laßen, welcher das Bekentnis, das ihm durch die Folter und Hofnung des Lebens

fürsten den 27 Nov. zum Reiche berufen, vermälete seinen Sohn Johann mit einer Erbin von Bömen, worüber derselbige König ward, tadelte seine nächsten Vorweser, weil von ihnen Italien vernachläßiget worden, zog 1310 dahin, behauptete die Rechte des Reichs, lies 1312 den 29 Jun. sich zu Rom zum Kaiser krönen durch die von Clemente dazu bevolmächtigten Cardinäle, weigerte sich aber den zugemutheten Eid abzulegen und sowol Teutschland, als die Kaiserwürde für ein päpstliges Lehn zuerkennen, welches der Papst schriftlig als ein ungezweifeltes Recht behauptete, sich über den vermeintlig ausschweifenden Stolz des Kaisers höchlich beschwerte, auch den König Robert von Neapolis, welchem der Kaiser, dem er sich wiedersezte, 1313 den 25 Apr. in die1313 Acht erklärte, davon freisprach und gegentheils alle deßen Feinde mit Banne belegte, kraft seiner Oberherschaft über das Reich, nichtweniger vermöge der Gewalt, welche der Gesalbte Gottes in Petro ihm verliehen hätte: ein Dominicanermönch brachte hierauf bei Reichung des heil. Abendmals dem Koiser Gist bei und er starb den 24 Aug. Der Papst Clemens 5 und Philip der Schöne von Frankreich folgten bald im Tode: sie hatten 1314 den 11 März noch den Grosmeister vom Tempelorden verbrennen laßen, welcher das Bekentnis, das ihm durch die Folter und Hofnung des Lebens

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[507/0519] fürsten den 27 Nov. zum Reiche berufen, vermälete seinen Sohn Johann mit einer Erbin von Bömen, worüber derselbige König ward, tadelte seine nächsten Vorweser, weil von ihnen Italien vernachläßiget worden, zog 1310 dahin, behauptete die Rechte des Reichs, lies 1312 den 29 Jun. sich zu Rom zum Kaiser krönen durch die von Clemente dazu bevolmächtigten Cardinäle, weigerte sich aber den zugemutheten Eid abzulegen und sowol Teutschland, als die Kaiserwürde für ein päpstliges Lehn zuerkennen, welches der Papst schriftlig als ein ungezweifeltes Recht behauptete, sich über den vermeintlig ausschweifenden Stolz des Kaisers höchlich beschwerte, auch den König Robert von Neapolis, welchem der Kaiser, dem er sich wiedersezte, 1313 den 25 Apr. in die Acht erklärte, davon freisprach und gegentheils alle deßen Feinde mit Banne belegte, kraft seiner Oberherschaft über das Reich, nichtweniger vermöge der Gewalt, welche der Gesalbte Gottes in Petro ihm verliehen hätte: ein Dominicanermönch brachte hierauf bei Reichung des heil. Abendmals dem Koiser Gist bei und er starb den 24 Aug. Der Papst Clemens 5 und Philip der Schöne von Frankreich folgten bald im Tode: sie hatten 1314 den 11 März noch den Grosmeister vom Tempelorden verbrennen laßen, welcher das Bekentnis, das ihm durch die Folter und Hofnung des Lebens 1313

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/519>, abgerufen am 22.11.2024.