zwischen die Knochen gesenket; unten zeigte sich keine Gestalt von Füßen, sondern alles war gleich Schläuchen ausgedenet. Nachdem dieses ein ganzes Jahr gedauret hatte ward er endlig durch den Schmerz gedemüthigt und gezwungen die Hand Gottes zuerkennen: wen der Schmerz etwas nachlies schrie er, voller Angst über seine verübte Grausamkeit; er wolle die Gotteshäuser herstellen, er wolle sein Verbrechen wieder gutmachen. Da es fast mit ihm aus war lies er eine Verordnung ergehen, dieses Inhalts: Unter andern, was wir, jederzeit zum gemeinen Wohl, verordnet haben, waren wir Vorhabens, alles nach den alten Gesezen und Römischen Gebräuchen zuverbeßern, besonders dahin zusehen, daß auch die Christen, welche den Gottesdienst ihrer Väter verlaßen hatten, auf beßre Gedanken kämen. Da nun unser Befehl war, daß sie zu den Gebräuchen der Alten sich wenden solten, sind viele in Ledensstrase oder in Unglük verfallen. Weil aber gleichwol die meisten bei ihrem Vorsaze beharren und wir bemerken, daß sie weder den Göttern gebürenden Dienst erweisen, noch der Christen Gott (äuserlig und öffentlig) verehren: haben wir, nach unserer mildesten Gnade und nach unserer beständigen Gewonheit jedermanne Freiheit und Erlaubnis zuertheilen, für dienlig erachtet, auch an diesen unsere bereitwillige Gütigkeit sehen zulassen; daß also wiederum Christen sein und
zwischen die Knochen gesenket; unten zeigte sich keine Gestalt von Füßen, sondern alles war gleich Schläuchen ausgedenet. Nachdem dieses ein ganzes Jahr gedauret hatte ward er endlig durch den Schmerz gedemüthigt und gezwungen die Hand Gottes zuerkennen: wen der Schmerz etwas nachlies schrie er, voller Angst über seine verübte Grausamkeit; er wolle die Gotteshäuser herstellen, er wolle sein Verbrechen wieder gutmachen. Da es fast mit ihm aus war lies er eine Verordnung ergehen, dieses Inhalts: Unter andern, was wir, jederzeit zum gemeinen Wohl, verordnet haben, waren wir Vorhabens, alles nach den alten Gesezen und Römischen Gebräuchen zuverbeßern, besonders dahin zusehen, daß auch die Christen, welche den Gottesdienst ihrer Väter verlaßen hatten, auf beßre Gedanken kämen. Da nun unser Befehl war, daß sie zu den Gebräuchen der Alten sich wenden solten, sind viele in Ledensstrase oder in Unglük verfallen. Weil aber gleichwol die meisten bei ihrem Vorsaze beharren und wir bemerken, daß sie weder den Göttern gebürenden Dienst erweisen, noch der Christen Gott (äuserlig und öffentlig) verehren: haben wir, nach unserer mildesten Gnade und nach unserer beständigen Gewonheit jedermanne Freiheit und Erlaubnis zuertheilen, für dienlig erachtet, auch an diesen unsere bereitwillige Gütigkeit sehen zulassen; daß also wiederum Christen sein und
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zwischen die Knochen gesenket; unten zeigte sich keine Gestalt von Füßen, sondern alles war gleich Schläuchen ausgedenet. Nachdem dieses ein ganzes Jahr gedauret hatte ward er endlig durch den Schmerz gedemüthigt und gezwungen die Hand Gottes zuerkennen: wen der Schmerz etwas nachlies schrie er, voller Angst über seine verübte Grausamkeit; er wolle die Gotteshäuser herstellen, er wolle sein Verbrechen wieder gutmachen. Da es fast mit ihm aus war lies er eine Verordnung ergehen, dieses Inhalts: Unter andern, was wir, jederzeit zum gemeinen Wohl, verordnet haben, waren wir Vorhabens, alles nach den alten Gesezen und Römischen Gebräuchen zuverbeßern, besonders dahin zusehen, daß auch die Christen, welche den Gottesdienst ihrer Väter verlaßen hatten, auf beßre Gedanken kämen. Da nun unser Befehl war, daß sie zu den Gebräuchen der Alten sich wenden solten, sind viele in Ledensstrase oder in Unglük verfallen. Weil aber gleichwol die meisten bei ihrem Vorsaze beharren und wir bemerken, daß sie weder den Göttern gebürenden Dienst erweisen, noch der Christen Gott (äuserlig und öffentlig) verehren: haben wir, nach unserer mildesten Gnade und nach unserer beständigen Gewonheit jedermanne Freiheit und Erlaubnis zuertheilen, für dienlig erachtet, auch an diesen unsere bereitwillige Gütigkeit sehen zulassen; daß also wiederum Christen sein und
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zwischen die Knochen gesenket; unten zeigte sich keine Gestalt von Füßen, sondern alles war gleich Schläuchen ausgedenet. Nachdem dieses ein ganzes Jahr gedauret hatte ward er endlig durch den Schmerz gedemüthigt und gezwungen die Hand Gottes zuerkennen: wen der Schmerz etwas nachlies schrie er, voller Angst über seine verübte Grausamkeit; er wolle die Gotteshäuser herstellen, er wolle sein Verbrechen wieder gutmachen. Da es fast mit ihm aus war lies er eine Verordnung ergehen, dieses Inhalts: Unter andern, was wir, jederzeit zum gemeinen Wohl, verordnet haben, waren wir Vorhabens, alles nach den alten Gesezen und Römischen Gebräuchen zuverbeßern, besonders dahin zusehen, daß auch die Christen, welche den Gottesdienst ihrer Väter verlaßen hatten, auf beßre Gedanken kämen. Da nun unser Befehl war, daß sie zu den Gebräuchen der Alten sich wenden solten, sind viele in Ledensstrase oder in Unglük verfallen. Weil aber gleichwol die meisten bei ihrem Vorsaze beharren und wir bemerken, daß sie weder den Göttern gebürenden Dienst erweisen, noch der Christen Gott (äuserlig und öffentlig) verehren: haben wir, nach unserer mildesten Gnade und nach unserer beständigen Gewonheit jedermanne Freiheit und Erlaubnis zuertheilen, für dienlig erachtet, auch an diesen unsere bereitwillige Gütigkeit sehen zulassen; daß also wiederum Christen sein und
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/56>, abgerufen am 27.11.2024.
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