vom Cardinale, und entschuldigte seine Berufung mit seiner Freunde Rathe, seine Abreise durch die Verweigerung des fernern Gehörs und andere Umstände, reisete darauf den 19 eilfertig ab, da sein längerer Aufenthalt nicht sicher schien, weil der Cardinal vom Gefangennemen und Wegbringen sich etwas verlauten laßen: zwei Tage nach der Abreise wurde seine Berufung öffentlig angeschlagen; er aber erfur auf der Heimreise zuerst, daß er zu Rom bereits als ein Abtrünniger behandelt und Cajetane zur Gefangennemung Befel ertheilet worden, welches er nicht gewust und solcherwegen sich weniger gefürchtet hatte, wogegen er nun durch das ungerechte Verfaren also aufgebracht wurde, daß er urtheilte nicht ein Papst, sondern ein Lotterbube habe solchen Befel geschrieben. Cajetan schrieb den 25 Oct. mit großen Unwillen an den Kurfürsten, drohete sogar und verlangte, daß er Luthern übergeben oder aus dem Lande jagen solte, wieder welchen das Urtheil zu Rom unausbleiblich ergehen würde: den Kurfürsten verdros de gebieterische Schreibart solches den 19 Novemb. übergeben Briefes, welchen er Luthern zubeantworten gab; er hegte aber auch nicht geringe Furcht wegen des Bannes der über Luthern ergehen solte, nach welchem er sich nicht getrauete selbigen zuschüzen: Luther verfertigte die Antwort in zehn Tagen, war bereit aus dem Lande zugehen, berief sich
vom Cardinale, und entschuldigte seine Berufung mit seiner Freunde Rathe, seine Abreise durch die Verweigerung des fernern Gehörs und andere Umstände, reisete darauf den 19 eilfertig ab, da sein längerer Aufenthalt nicht sicher schien, weil der Cardinal vom Gefangennemen und Wegbringen sich etwas verlauten laßen: zwei Tage nach der Abreise wurde seine Berufung öffentlig angeschlagen; er aber erfur auf der Heimreise zuerst, daß er zu Rom bereits als ein Abtrünniger behandelt und Cajetane zur Gefangennemung Befel ertheilet worden, welches er nicht gewust und solcherwegen sich weniger gefürchtet hatte, wogegen er nun durch das ungerechte Verfaren also aufgebracht wurde, daß er urtheilte nicht ein Papst, sondern ein Lotterbube habe solchen Befel geschrieben. Cajetan schrieb den 25 Oct. mit großen Unwillen an den Kurfürsten, drohete sogar und verlangte, daß er Luthern übergeben oder aus dem Lande jagen solte, wieder welchen das Urtheil zu Rom unausbleiblich ergehen würde: den Kurfürsten verdros de gebieterische Schreibart solches den 19 Novemb. übergeben Briefes, welchen er Luthern zubeantworten gab; er hegte aber auch nicht geringe Furcht wegen des Bannes der über Luthern ergehen solte, nach welchem er sich nicht getrauete selbigen zuschüzen: Luther verfertigte die Antwort in zehn Tagen, war bereit aus dem Lande zugehen, berief sich
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vom Cardinale, und entschuldigte seine Berufung mit seiner Freunde Rathe, seine Abreise durch die Verweigerung des fernern Gehörs und andere Umstände, reisete darauf den 19 eilfertig ab, da sein längerer Aufenthalt nicht sicher schien, weil der Cardinal vom Gefangennemen und Wegbringen sich etwas verlauten laßen: zwei Tage nach der Abreise wurde seine Berufung öffentlig angeschlagen; er aber erfur auf der Heimreise zuerst, daß er zu Rom bereits als ein Abtrünniger behandelt und Cajetane zur Gefangennemung Befel ertheilet worden, welches er nicht gewust und solcherwegen sich weniger gefürchtet hatte, wogegen er nun durch das ungerechte Verfaren also aufgebracht wurde, daß er urtheilte nicht ein Papst, sondern ein Lotterbube habe solchen Befel geschrieben. Cajetan schrieb den 25 Oct. mit großen Unwillen an den Kurfürsten, drohete sogar und verlangte, daß er Luthern übergeben oder aus dem Lande jagen solte, wieder welchen das Urtheil zu Rom unausbleiblich ergehen würde: den Kurfürsten verdros de gebieterische Schreibart solches den 19 Novemb. übergeben Briefes, welchen er Luthern zubeantworten gab; er hegte aber auch nicht geringe Furcht wegen des Bannes der über Luthern ergehen solte, nach welchem er sich nicht getrauete selbigen zuschüzen: Luther verfertigte die Antwort in zehn Tagen, war bereit aus dem Lande zugehen, berief sich
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vom Cardinale, und entschuldigte seine Berufung mit seiner Freunde Rathe, seine Abreise durch die Verweigerung des fernern Gehörs und andere Umstände, reisete darauf den 19 eilfertig ab, da sein längerer Aufenthalt nicht sicher schien, weil der Cardinal vom Gefangennemen und Wegbringen sich etwas verlauten laßen: zwei Tage nach der Abreise wurde seine Berufung öffentlig angeschlagen; er aber erfur auf der Heimreise zuerst, daß er zu Rom bereits als ein Abtrünniger behandelt und Cajetane zur Gefangennemung Befel ertheilet worden, welches er nicht gewust und solcherwegen sich weniger gefürchtet hatte, wogegen er nun durch das ungerechte Verfaren also aufgebracht wurde, daß er urtheilte nicht ein Papst, sondern ein Lotterbube habe solchen Befel geschrieben. Cajetan schrieb den 25 Oct. mit großen Unwillen an den Kurfürsten, drohete sogar und verlangte, daß er Luthern übergeben oder aus dem Lande jagen solte, wieder welchen das Urtheil zu Rom unausbleiblich ergehen würde: den Kurfürsten verdros de gebieterische Schreibart solches den 19 Novemb. übergeben Briefes, welchen er Luthern zubeantworten gab; er hegte aber auch nicht geringe Furcht wegen des Bannes der über Luthern ergehen solte, nach welchem er sich nicht getrauete selbigen zuschüzen: Luther verfertigte die Antwort in zehn Tagen, war bereit aus dem Lande zugehen, berief sich
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/675>, abgerufen am 22.11.2024.
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