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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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der Landgraf und Melanchthon zum Vergleich geneigt bezeigte, der Kurfürst aber und Luther, so beide steets abwesend waren, bei den Worten des augsburgischen Bekentnißes bleiben wolten, um nicht unter veränderten Worten von der Warheit etwas zuvergeben: Zu Worms den 14 Jen. u. f. warf Ek im Gespräche Melanchthone vor, das augsburgische Bekentnis wäre verändert; worauf dieser antwortete, die Sachen wären unverändert geblieben; diese Beschaffenheit hätten bisher die AEnderungen der Worte gehabt, aber Melanchthon, der sich anfangs gegen die Papisten gefällig ausgedrukket, suchte doch auch nun den schwäbischen und helverischen Bekennern gefällig zuwerden, von deren Meinung in der Lehre vom Abendmahle er nicht sehr entfernet, auch sonst auf beiden Seiten sehr nach der Vereinigung begierig war: Das Mittelbuch, 1541so man zu Regensburg 1541 den 27 Lenz zum Grunde der Unterredung legte, gefiel auch Ekke nicht und viele Papisten suchten die Unterredung zuhindern: doch hies es zulezt, es wären die vier Stükke vom freiem Willen, dem angeerbten Verderben, der Wiedergeburt und Rechtfertigung verglichen, da sie nur zweideutig ausgedrukket waren, und solte das übrige zur algemeinen Versamlung oder andern Zusammenkunft verschoben werden. Calvin war von Strasburg zu allen diesen Unterre-

der Landgraf und Melanchthon zum Vergleich geneigt bezeigte, der Kurfürst aber und Luther, so beide steets abwesend waren, bei den Worten des augsburgischen Bekentnißes bleiben wolten, um nicht unter veränderten Worten von der Warheit etwas zuvergeben: Zu Worms den 14 Jen. u. f. warf Ek im Gespräche Melanchthone vor, das augsburgische Bekentnis wäre verändert; worauf dieser antwortete, die Sachen wären unverändert geblieben; diese Beschaffenheit hätten bisher die AEnderungen der Worte gehabt, aber Melanchthon, der sich anfangs gegen die Papisten gefällig ausgedrukket, suchte doch auch nun den schwäbischen und helverischen Bekennern gefällig zuwerden, von deren Meinung in der Lehre vom Abendmahle er nicht sehr entfernet, auch sonst auf beiden Seiten sehr nach der Vereinigung begierig war: Das Mittelbuch, 1541so man zu Regensburg 1541 den 27 Lenz zum Grunde der Unterredung legte, gefiel auch Ekke nicht und viele Papisten suchten die Unterredung zuhindern: doch hies es zulezt, es wären die vier Stükke vom freiem Willen, dem angeerbten Verderben, der Wiedergeburt und Rechtfertigung verglichen, da sie nur zweideutig ausgedrukket waren, und solte das übrige zur algemeinen Versamlung oder andern Zusammenkunft verschoben werden. Calvin war von Strasburg zu allen diesen Unterre-

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[728/0740] der Landgraf und Melanchthon zum Vergleich geneigt bezeigte, der Kurfürst aber und Luther, so beide steets abwesend waren, bei den Worten des augsburgischen Bekentnißes bleiben wolten, um nicht unter veränderten Worten von der Warheit etwas zuvergeben: Zu Worms den 14 Jen. u. f. warf Ek im Gespräche Melanchthone vor, das augsburgische Bekentnis wäre verändert; worauf dieser antwortete, die Sachen wären unverändert geblieben; diese Beschaffenheit hätten bisher die AEnderungen der Worte gehabt, aber Melanchthon, der sich anfangs gegen die Papisten gefällig ausgedrukket, suchte doch auch nun den schwäbischen und helverischen Bekennern gefällig zuwerden, von deren Meinung in der Lehre vom Abendmahle er nicht sehr entfernet, auch sonst auf beiden Seiten sehr nach der Vereinigung begierig war: Das Mittelbuch, so man zu Regensburg 1541 den 27 Lenz zum Grunde der Unterredung legte, gefiel auch Ekke nicht und viele Papisten suchten die Unterredung zuhindern: doch hies es zulezt, es wären die vier Stükke vom freiem Willen, dem angeerbten Verderben, der Wiedergeburt und Rechtfertigung verglichen, da sie nur zweideutig ausgedrukket waren, und solte das übrige zur algemeinen Versamlung oder andern Zusammenkunft verschoben werden. Calvin war von Strasburg zu allen diesen Unterre- 1541

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/740>, abgerufen am 22.11.2024.