aus Schwaben an den 23: Der Karle ward in Oberteutschlande Meister; der Kurfürst von Pfalz, welcher den Schmalkaldischen eine geringe Hülfe gesand hatte, ward, wegen vormaliger Dienste, mit einem Verweise abgefertiget, die pfälzische Verbeßerung des Gottesdienstes ward unterbrochen; dem Herzoge von Würtenberg wurden den 3 Jan. 1547 unter andern Bedingungen diese vorgeschrieben,1547 daß er der Bundesgenoßen hinterlasnes Geschüz übergeben, 300000 Gulden erlegen, sich fusfällig unterwerfen solte; so auch die Reichsstädte musten Geld und Geschüz geben, nachdem gefordert wurde, Memmingen 50000 Gulden, Augsburg 150000 und zwölf Stükke Geschüzes; der Erzbischof Herman von Köln, welcher wieder des Papstes Urtheil sich auf eine freie Versamlung berufen hotte, unterwarf sich nun dem kaiserligen Befele und wich Adolfe von Schaumburg, der vorhin zum Nachfolger bestimmet war: Der Kurfürst von Sachsen hatte den 13 Jen. angefangen Leipzig zubeschießen, es aber nicht erobern können, weil viele seine Feldobersten sowol, als Räthe ihm nicht getreu, sondern eigennüzig waren, doch hatte er, außer Dresden und Leipzig, Morizens gesamtes Land, auch die Stifter Magdeburg und Halberstadt eingenommen und Alberten von Bareut, welcher vom Kaiser mit einigen Truppen ge-
aus Schwaben an den 23: Der Karle ward in Oberteutschlande Meister; der Kurfürst von Pfalz, welcher den Schmalkaldischen eine geringe Hülfe gesand hatte, ward, wegen vormaliger Dienste, mit einem Verweise abgefertiget, die pfälzische Verbeßerung des Gottesdienstes ward unterbrochen; dem Herzoge von Würtenberg wurden den 3 Jan. 1547 unter andern Bedingungen diese vorgeschrieben,1547 daß er der Bundesgenoßen hinterlasnes Geschüz übergeben, 300000 Gulden erlegen, sich fusfällig unterwerfen solte; so auch die Reichsstädte musten Geld und Geschüz geben, nachdem gefordert wurde, Memmingen 50000 Gulden, Augsburg 150000 und zwölf Stükke Geschüzes; der Erzbischof Herman von Köln, welcher wieder des Papstes Urtheil sich auf eine freie Versamlung berufen hotte, unterwarf sich nun dem kaiserligen Befele und wich Adolfe von Schaumburg, der vorhin zum Nachfolger bestimmet war: Der Kurfürst von Sachsen hatte den 13 Jen. angefangen Leipzig zubeschießen, es aber nicht erobern können, weil viele seine Feldobersten sowol, als Räthe ihm nicht getreu, sondern eigennüzig waren, doch hatte er, außer Dresden und Leipzig, Morizens gesamtes Land, auch die Stifter Magdeburg und Halberstadt eingenommen und Alberten von Bareut, welcher vom Kaiser mit einigen Truppen ge-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0753"n="741"/>
aus Schwaben an den 23: Der Karle ward in Oberteutschlande Meister; der Kurfürst von Pfalz, welcher den Schmalkaldischen eine geringe Hülfe gesand hatte, ward, wegen vormaliger Dienste, mit einem Verweise abgefertiget, die pfälzische Verbeßerung des Gottesdienstes ward unterbrochen; dem Herzoge von Würtenberg wurden den 3 Jan. 1547 unter andern Bedingungen diese vorgeschrieben,<noteplace="right">1547</note> daß er der Bundesgenoßen hinterlasnes Geschüz übergeben, 300000 Gulden erlegen, sich fusfällig unterwerfen solte; so auch die Reichsstädte musten Geld und Geschüz geben, nachdem gefordert wurde, Memmingen 50000 Gulden, Augsburg 150000 und zwölf Stükke Geschüzes; der Erzbischof Herman von Köln, welcher wieder des Papstes Urtheil sich auf eine freie Versamlung berufen hotte, unterwarf sich nun dem kaiserligen Befele und wich Adolfe von Schaumburg, der vorhin zum Nachfolger bestimmet war: Der Kurfürst von Sachsen hatte den 13 Jen. angefangen Leipzig zubeschießen, es aber nicht erobern können, weil viele seine Feldobersten sowol, als Räthe ihm nicht getreu, sondern eigennüzig waren, doch hatte er, außer Dresden und Leipzig, Morizens gesamtes Land, auch die Stifter Magdeburg und Halberstadt eingenommen und Alberten von Bareut, welcher vom Kaiser mit einigen Truppen ge-
</p></div></body></text></TEI>
[741/0753]
aus Schwaben an den 23: Der Karle ward in Oberteutschlande Meister; der Kurfürst von Pfalz, welcher den Schmalkaldischen eine geringe Hülfe gesand hatte, ward, wegen vormaliger Dienste, mit einem Verweise abgefertiget, die pfälzische Verbeßerung des Gottesdienstes ward unterbrochen; dem Herzoge von Würtenberg wurden den 3 Jan. 1547 unter andern Bedingungen diese vorgeschrieben, daß er der Bundesgenoßen hinterlasnes Geschüz übergeben, 300000 Gulden erlegen, sich fusfällig unterwerfen solte; so auch die Reichsstädte musten Geld und Geschüz geben, nachdem gefordert wurde, Memmingen 50000 Gulden, Augsburg 150000 und zwölf Stükke Geschüzes; der Erzbischof Herman von Köln, welcher wieder des Papstes Urtheil sich auf eine freie Versamlung berufen hotte, unterwarf sich nun dem kaiserligen Befele und wich Adolfe von Schaumburg, der vorhin zum Nachfolger bestimmet war: Der Kurfürst von Sachsen hatte den 13 Jen. angefangen Leipzig zubeschießen, es aber nicht erobern können, weil viele seine Feldobersten sowol, als Räthe ihm nicht getreu, sondern eigennüzig waren, doch hatte er, außer Dresden und Leipzig, Morizens gesamtes Land, auch die Stifter Magdeburg und Halberstadt eingenommen und Alberten von Bareut, welcher vom Kaiser mit einigen Truppen ge-
1547
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/753>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.