ihm, als nachmals mit Maximind sich verbinden wollen. Als Candidianus zu Nikomedien war: hatte Valeria in veränderter Kleidung sich auch dahin gewaget, um das Schiksal dieses unächten Sohns Galerii zusehen, den sie selbst, als unfruchtbar, zum Sohne angenommen hatte: sie war von da entflohen, da sie deßen Ausgang erfaren; wurde aber endlig bei Theßalonich samt ihrer Mutter entdekket, nachdem sie funfzehn Monathe lang in schlechter Kleidung mangerlei Landschaften durchwandert hatte: beide wurden enthauptet und ihre Leichen ins Meer geworfen. Constantin und Licin waren von gar verschiedener Gemüthsart und es regete sich unter ihnen ein heimliger Neid: daher zerfielen sie leicht; als Baßianus, der Constantini zweite Schwester zur Gemalin hatte, 314314 hingerichtet worden, weil er damit umgegangen sich einiger Länder Constantini zubemächtigen; und Licinius deßen Bruder nicht auslifern wolte, vielmer das Verlangen Constantini, welches mit Beschuldigung eines an den Anschlägen genommenen Antheils verbunden war, so übel empfand, daß er deßen Bildnis an einigen Orten abreißen lies; welches als eine Bestätigung des Verdachts und neue Beleidigung angesehen wurde. In einer Schlacht bei Cibalis in Pannonien siegte Constantin; die andere, auf den Ebenen von Mardia in Thracien, daurete den ganzen Tag und ward von der Nacht un-
ihm, als nachmals mit Maximind sich verbinden wollen. Als Candidianus zu Nikomedien war: hatte Valeria in veränderter Kleidung sich auch dahin gewaget, um das Schiksal dieses unächten Sohns Galerii zusehen, den sie selbst, als unfruchtbar, zum Sohne angenommen hatte: sie war von da entflohen, da sie deßen Ausgang erfaren; wurde aber endlig bei Theßalonich samt ihrer Mutter entdekket, nachdem sie funfzehn Monathe lang in schlechter Kleidung mangerlei Landschaften durchwandert hatte: beide wurden enthauptet und ihre Leichen ins Meer geworfen. Constantin und Licin waren von gar verschiedener Gemüthsart und es regete sich unter ihnen ein heimliger Neid: daher zerfielen sie leicht; als Baßianus, der Constantini zweite Schwester zur Gemalin hatte, 314314 hingerichtet worden, weil er damit umgegangen sich einiger Länder Constantini zubemächtigen; und Licinius deßen Bruder nicht auslifern wolte, vielmer das Verlangen Constantini, welches mit Beschuldigung eines an den Anschlägen genommenen Antheils verbunden war, so übel empfand, daß er deßen Bildnis an einigen Orten abreißen lies; welches als eine Bestätigung des Verdachts und neue Beleidigung angesehen wurde. In einer Schlacht bei Cibalis in Pannonien siegte Constantin; die andere, auf den Ebenen von Mardia in Thracien, daurete den ganzen Tag und ward von der Nacht un-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0076"n="64"/>
ihm, als nachmals mit Maximind sich verbinden wollen. Als Candidianus zu Nikomedien war: hatte Valeria in veränderter Kleidung sich auch dahin gewaget, um das Schiksal dieses unächten Sohns Galerii zusehen, den sie selbst, als unfruchtbar, zum Sohne angenommen hatte: sie war von da entflohen, da sie deßen Ausgang erfaren; wurde aber endlig bei Theßalonich samt ihrer Mutter entdekket, nachdem sie funfzehn Monathe lang in schlechter Kleidung mangerlei Landschaften durchwandert hatte: beide wurden enthauptet und ihre Leichen ins Meer geworfen. Constantin und Licin waren von gar verschiedener Gemüthsart und es regete sich unter ihnen ein heimliger Neid: daher zerfielen sie leicht; als Baßianus, der Constantini zweite Schwester zur Gemalin hatte, <noteplace="left">314</note>314 hingerichtet worden, weil er damit umgegangen sich einiger Länder Constantini zubemächtigen; und Licinius deßen Bruder nicht auslifern wolte, vielmer das Verlangen Constantini, welches mit Beschuldigung eines an den Anschlägen genommenen Antheils verbunden war, so übel empfand, daß er deßen Bildnis an einigen Orten abreißen lies; welches als eine Bestätigung des Verdachts und neue Beleidigung angesehen wurde. In einer Schlacht bei Cibalis in Pannonien siegte Constantin; die andere, auf den Ebenen von Mardia in Thracien, daurete den ganzen Tag und ward von der Nacht un-
</p></div></body></text></TEI>
[64/0076]
ihm, als nachmals mit Maximind sich verbinden wollen. Als Candidianus zu Nikomedien war: hatte Valeria in veränderter Kleidung sich auch dahin gewaget, um das Schiksal dieses unächten Sohns Galerii zusehen, den sie selbst, als unfruchtbar, zum Sohne angenommen hatte: sie war von da entflohen, da sie deßen Ausgang erfaren; wurde aber endlig bei Theßalonich samt ihrer Mutter entdekket, nachdem sie funfzehn Monathe lang in schlechter Kleidung mangerlei Landschaften durchwandert hatte: beide wurden enthauptet und ihre Leichen ins Meer geworfen. Constantin und Licin waren von gar verschiedener Gemüthsart und es regete sich unter ihnen ein heimliger Neid: daher zerfielen sie leicht; als Baßianus, der Constantini zweite Schwester zur Gemalin hatte, 314 hingerichtet worden, weil er damit umgegangen sich einiger Länder Constantini zubemächtigen; und Licinius deßen Bruder nicht auslifern wolte, vielmer das Verlangen Constantini, welches mit Beschuldigung eines an den Anschlägen genommenen Antheils verbunden war, so übel empfand, daß er deßen Bildnis an einigen Orten abreißen lies; welches als eine Bestätigung des Verdachts und neue Beleidigung angesehen wurde. In einer Schlacht bei Cibalis in Pannonien siegte Constantin; die andere, auf den Ebenen von Mardia in Thracien, daurete den ganzen Tag und ward von der Nacht un-
314
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/76>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.