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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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barten Fürsten, an die Wiedersteher und an jederman gerichtete Schriften herausgegeben, zubitten, daß man ihrer schonete, zubehaupten, daß eine niedere Obrigkeit sich wieder die höhere verteidigen dürfte, wen diese sie zwingen wolte von der Warheit abzuweichen; sie waren auch bisher unter beständiger Gefar dennoch unangefochten geblieben: als aber der Herzog Heinrich zu Wolfenbüttel auf kaiserligen Befel vom Kriege wieder die Stadt Braunsweig abstund und beide Theil ihr Volk abdankten, nam der junge Fürst Georg von Meklenburg solches an, um es wieder die preisgegebenen Magdeburger zufüren, die er auch in einem Gefechte überwand; dis war das Zeichen zum Angriffe; Moriz, Joachim von Brandenburg, Albrecht von Bareut, Heinrich von Wolfenbüttel und andere rükten den 4 Weinm. vor die Stadt; Morize, welcher Georgs Truppen zu den Seinen in Sold genommen hatte, ward vom Kaiser mit Rathe der Stände die oberste Gewalt bei dieser Unternemung aufgetragen. Papst Julius 3 machte auf des Kaisers Anhalten bekant, daß er die Versamlung zu Trident fortsezen wolte, doch mit Einschränkungen, die dem Kaiser und nochmer den Wiederstehern misfallen musten: diese forderten, daß auf einer freien Versamlung, wo der beklagte Papst nicht Richter wäre, ihre Stimmen so gültig sein müsten, als

barten Fürsten, an die Wiedersteher und an jederman gerichtete Schriften herausgegeben, zubitten, daß man ihrer schonete, zubehaupten, daß eine niedere Obrigkeit sich wieder die höhere verteidigen dürfte, wen diese sie zwingen wolte von der Warheit abzuweichen; sie waren auch bisher unter beständiger Gefar dennoch unangefochten geblieben: als aber der Herzog Heinrich zu Wolfenbüttel auf kaiserligen Befel vom Kriege wieder die Stadt Braunsweig abstund und beide Theil ihr Volk abdankten, nam der junge Fürst Georg von Meklenburg solches an, um es wieder die preisgegebenen Magdeburger zufüren, die er auch in einem Gefechte überwand; dis war das Zeichen zum Angriffe; Moriz, Joachim von Brandenburg, Albrecht von Bareut, Heinrich von Wolfenbüttel und andere rükten den 4 Weinm. vor die Stadt; Morize, welcher Georgs Truppen zu den Seinen in Sold genommen hatte, ward vom Kaiser mit Rathe der Stände die oberste Gewalt bei dieser Unternemung aufgetragen. Papst Julius 3 machte auf des Kaisers Anhalten bekant, daß er die Versamlung zu Trident fortsezen wolte, doch mit Einschränkungen, die dem Kaiser und nochmer den Wiederstehern misfallen musten: diese forderten, daß auf einer freien Versamlung, wo der beklagte Papst nicht Richter wäre, ihre Stimmen so gültig sein müsten, als

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[761/0773] barten Fürsten, an die Wiedersteher und an jederman gerichtete Schriften herausgegeben, zubitten, daß man ihrer schonete, zubehaupten, daß eine niedere Obrigkeit sich wieder die höhere verteidigen dürfte, wen diese sie zwingen wolte von der Warheit abzuweichen; sie waren auch bisher unter beständiger Gefar dennoch unangefochten geblieben: als aber der Herzog Heinrich zu Wolfenbüttel auf kaiserligen Befel vom Kriege wieder die Stadt Braunsweig abstund und beide Theil ihr Volk abdankten, nam der junge Fürst Georg von Meklenburg solches an, um es wieder die preisgegebenen Magdeburger zufüren, die er auch in einem Gefechte überwand; dis war das Zeichen zum Angriffe; Moriz, Joachim von Brandenburg, Albrecht von Bareut, Heinrich von Wolfenbüttel und andere rükten den 4 Weinm. vor die Stadt; Morize, welcher Georgs Truppen zu den Seinen in Sold genommen hatte, ward vom Kaiser mit Rathe der Stände die oberste Gewalt bei dieser Unternemung aufgetragen. Papst Julius 3 machte auf des Kaisers Anhalten bekant, daß er die Versamlung zu Trident fortsezen wolte, doch mit Einschränkungen, die dem Kaiser und nochmer den Wiederstehern misfallen musten: diese forderten, daß auf einer freien Versamlung, wo der beklagte Papst nicht Richter wäre, ihre Stimmen so gültig sein müsten, als

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/773>, abgerufen am 20.06.2024.