aufgehoben: zu Donauwert unternamen die päpstischen Abgesonderten 1606 nach ihrem Aberglauben einen Umgang durch die Stadt, welchen aber die Bürgerschaft nicht ungestöret zum Ende kommen lies, weil solches dem gottesdienstligen Frieden entgegen war; diese Reichsstadt wurde solcherwegen 1607 vom Kaiser in die Acht erkläret, der Herzog von Baiern, dem die Volstrekkung aufgetragen war, nam sie ein, machte sie zu einer baierschen Landstadt und übergab das Hauptversamlungshaus den Jesuwiten: Die päpstischen Lehrer fingen an den gottesdienstligen Frieden öffentlig für ungültig zuerklären. Rudolph, der Kaiser, wurde von seinem Bruder Matthia 1608 gezwungen ihm Ungern, Oesterreich und Mären abzutreten, von welchen Ländern selbiger doch nicht anders, als nach ungern bestätigter Freiheit des Gottesdienstes Besiz nemen konte: den vereinigten Bekennern in Bömen und Schlesien ertheilte Rudolph 1609 den 12 Jul. 20 Aug. durch ausgestelte Machtbriefe mer gottesdienstlige Freiheit, dem Versprechen seines Vaters gemäs, doch nicht umsonst und ganz ungezwungen; ihnen wurde insonderheit verstattet die Hoheschule zu Prag und einen gottesdienstligen Rath gemeinschaftlig zubestellen, auch neue Bethäuser, wo sie wolten, zuerbauen, ohne daß die römisch Geweiheten sie daranne hindern solten. Der Herzog Johan Wil-
aufgehoben: zu Donauwert unternamen die päpstischen Abgesonderten 1606 nach ihrem Aberglauben einen Umgang durch die Stadt, welchen aber die Bürgerschaft nicht ungestöret zum Ende kommen lies, weil solches dem gottesdienstligen Frieden entgegen war; diese Reichsstadt wurde solcherwegen 1607 vom Kaiser in die Acht erkläret, der Herzog von Baiern, dem die Volstrekkung aufgetragen war, nam sie ein, machte sie zu einer baierschen Landstadt und übergab das Hauptversamlungshaus den Jesuwiten: Die päpstischen Lehrer fingen an den gottesdienstligen Frieden öffentlig für ungültig zuerklären. Rudolph, der Kaiser, wurde von seinem Bruder Matthia 1608 gezwungen ihm Ungern, Oesterreich und Mären abzutreten, von welchen Ländern selbiger doch nicht anders, als nach ungern bestätigter Freiheit des Gottesdienstes Besiz nemen konte: den vereinigten Bekennern in Bömen und Schlesien ertheilte Rudolph 1609 den 12 Jul. 20 Aug. durch ausgestelte Machtbriefe mer gottesdienstlige Freiheit, dem Versprechen seines Vaters gemäs, doch nicht umsonst und ganz ungezwungen; ihnen wurde insonderheit verstattet die Hoheschule zu Prag und einen gottesdienstligen Rath gemeinschaftlig zubestellen, auch neue Bethäuser, wo sie wolten, zuerbauen, ohne daß die römisch Geweiheten sie daranne hindern solten. Der Herzog Johan Wil-
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aufgehoben: zu Donauwert unternamen die päpstischen Abgesonderten 1606 nach ihrem Aberglauben einen Umgang durch die Stadt, welchen aber die Bürgerschaft nicht ungestöret zum Ende kommen lies, weil solches dem gottesdienstligen Frieden entgegen war; diese Reichsstadt wurde solcherwegen 1607 vom Kaiser in die Acht erkläret, der Herzog von Baiern, dem die Volstrekkung aufgetragen war, nam sie ein, machte sie zu einer baierschen Landstadt und übergab das Hauptversamlungshaus den Jesuwiten: Die päpstischen Lehrer fingen an den gottesdienstligen Frieden öffentlig für ungültig zuerklären. Rudolph, der Kaiser, wurde von seinem Bruder Matthia 1608 gezwungen ihm Ungern, Oesterreich und Mären abzutreten, von welchen Ländern selbiger doch nicht anders, als nach ungern bestätigter Freiheit des Gottesdienstes Besiz nemen konte: den vereinigten Bekennern in Bömen und Schlesien ertheilte Rudolph 1609 den 12 Jul. 20 Aug. durch ausgestelte Machtbriefe mer gottesdienstlige Freiheit, dem Versprechen seines Vaters gemäs, doch nicht umsonst und ganz ungezwungen; ihnen wurde insonderheit verstattet die Hoheschule zu Prag und einen gottesdienstligen Rath gemeinschaftlig zubestellen, auch neue Bethäuser, wo sie wolten, zuerbauen, ohne daß die römisch Geweiheten sie daranne hindern solten. Der Herzog Johan Wil-
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aufgehoben: zu Donauwert unternamen die päpstischen Abgesonderten 1606 nach ihrem Aberglauben einen Umgang durch die Stadt, welchen aber die Bürgerschaft nicht ungestöret zum Ende kommen lies, weil solches dem gottesdienstligen Frieden entgegen war; diese Reichsstadt wurde solcherwegen 1607 vom Kaiser in die Acht erkläret, der Herzog von Baiern, dem die Volstrekkung aufgetragen war, nam sie ein, machte sie zu einer baierschen Landstadt und übergab das Hauptversamlungshaus den Jesuwiten: Die päpstischen Lehrer fingen an den gottesdienstligen Frieden öffentlig für ungültig zuerklären. Rudolph, der Kaiser, wurde von seinem Bruder Matthia 1608 gezwungen ihm Ungern, Oesterreich und Mären abzutreten, von welchen Ländern selbiger doch nicht anders, als nach ungern bestätigter Freiheit des Gottesdienstes Besiz nemen konte: den vereinigten Bekennern in Bömen und Schlesien ertheilte Rudolph 1609 den 12 Jul. 20 Aug. durch ausgestelte Machtbriefe mer gottesdienstlige Freiheit, dem Versprechen seines Vaters gemäs, doch nicht umsonst und ganz ungezwungen; ihnen wurde insonderheit verstattet die Hoheschule zu Prag und einen gottesdienstligen Rath gemeinschaftlig zubestellen, auch neue Bethäuser, wo sie wolten, zuerbauen, ohne daß die römisch Geweiheten sie daranne hindern solten. Der Herzog Johan Wil-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 804. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/816>, abgerufen am 22.11.2024.
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