erhalte und Kraft und Tendenz bewahre, als ein Seiendes und Ganzes in den Beziehungen des Haupt-Centrums zu den unmittelbar von ihm abstammenden Neben-Centren sich auszudrücken. Jedes Centrum werde repräsentirt durch ein Selbst, welches als Haupt in Bezug auf seine Glieder be- nannt werde. Aber als Haupt ist es nicht das Ganze; und diesem wird es ähnlicher, wenn es die ihm untergeordneten Centren in den Gestalten ihrer Häupter um sich versammelt. Sie sind ideell immer in dem Centro vorhanden, von wel- chem sie sich ableiten; daher erfüllen sie ihren natürlichen Beruf, wenn sie sich leiblich ihm nähern, an seiner Stätte zusammenkommen. Und dies ist nothwendig, wenn gegen- seitig helfende und gemeinsame Action durch die Umstände erfordert wird, sei es nach innen, oder nach aussen. Und also ruhet hier eine Kraft und Auctorität, welche sich, wie auch vermittelt, auf Leib und Leben Aller erstreckt. Ebenso aber ist der Besitz aller Güter zuerst in dem Ganzen, und in seinem Centro, inwiefern es als das Ganze begriffen wird. Aus ihm deriviren den ihrigen die niederen Centren, und behaupten ihn auf positivere Art, durch Gebrauch und Genuss; wiederum andere anderen unterhalb ihrer. So führt auch diese Betrachtung abwärts bis zur letzten Einheit, der Familie des Hauses, und ihrem gemeinschaftlichen Besitz, Gebrauch und Genuss; hier ist dann zuletzt die ausgeübte Auctorität unmittelbar die selbstischen Individuen angehend, und nur diese können noch, als letzte Einheiten, Besitz, Frei- heit und Eigenthum u. s. w. für sich ableiten. Jedes grössere Ganze ist einem auseinander gegangenen Hause gleich; und wenn auch etwa dasselbe ein minder voll- kommenes war, so müssen doch die Anlagen zu allen Or- ganen und Functionen, welche das vollkommene enthält, in ihm vorhanden gedacht werden. Das Studium des Hauses ist das Studium der Gemeinschaft, wie das Studium der organischen Zelle Studium des Lebens ist.
§ 13.
Wesentliche Züge des häuslichen Lebens sind schon gezeichnet worden, und ergeben sich hier, mit neuen zu- sammengefasst. Das Haus besteht aus drei Schichten oder
erhalte und Kraft und Tendenz bewahre, als ein Seiendes und Ganzes in den Beziehungen des Haupt-Centrums zu den unmittelbar von ihm abstammenden Neben-Centren sich auszudrücken. Jedes Centrum werde repräsentirt durch ein Selbst, welches als Haupt in Bezug auf seine Glieder be- nannt werde. Aber als Haupt ist es nicht das Ganze; und diesem wird es ähnlicher, wenn es die ihm untergeordneten Centren in den Gestalten ihrer Häupter um sich versammelt. Sie sind ideell immer in dem Centro vorhanden, von wel- chem sie sich ableiten; daher erfüllen sie ihren natürlichen Beruf, wenn sie sich leiblich ihm nähern, an seiner Stätte zusammenkommen. Und dies ist nothwendig, wenn gegen- seitig helfende und gemeinsame Action durch die Umstände erfordert wird, sei es nach innen, oder nach aussen. Und also ruhet hier eine Kraft und Auctorität, welche sich, wie auch vermittelt, auf Leib und Leben Aller erstreckt. Ebenso aber ist der Besitz aller Güter zuerst in dem Ganzen, und in seinem Centro, inwiefern es als das Ganze begriffen wird. Aus ihm deriviren den ihrigen die niederen Centren, und behaupten ihn auf positivere Art, durch Gebrauch und Genuss; wiederum andere anderen unterhalb ihrer. So führt auch diese Betrachtung abwärts bis zur letzten Einheit, der Familie des Hauses, und ihrem gemeinschaftlichen Besitz, Gebrauch und Genuss; hier ist dann zuletzt die ausgeübte Auctorität unmittelbar die selbstischen Individuen angehend, und nur diese können noch, als letzte Einheiten, Besitz, Frei- heit und Eigenthum u. s. w. für sich ableiten. Jedes grössere Ganze ist einem auseinander gegangenen Hause gleich; und wenn auch etwa dasselbe ein minder voll- kommenes war, so müssen doch die Anlagen zu allen Or- ganen und Functionen, welche das vollkommene enthält, in ihm vorhanden gedacht werden. Das Studium des Hauses ist das Studium der Gemeinschaft, wie das Studium der organischen Zelle Studium des Lebens ist.
§ 13.
Wesentliche Züge des häuslichen Lebens sind schon gezeichnet worden, und ergeben sich hier, mit neuen zu- sammengefasst. Das Haus besteht aus drei Schichten oder
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erhalte und Kraft und Tendenz bewahre, als ein Seiendes
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den unmittelbar von ihm abstammenden Neben-Centren sich
auszudrücken. Jedes Centrum werde repräsentirt durch ein
Selbst, welches als Haupt in Bezug auf seine Glieder be-
nannt werde. Aber als Haupt ist es nicht das Ganze; und
diesem wird es ähnlicher, wenn es die ihm untergeordneten
Centren in den Gestalten ihrer Häupter um sich versammelt.
Sie sind ideell immer in dem Centro vorhanden, von wel-
chem sie sich ableiten; daher erfüllen sie ihren natürlichen
Beruf, wenn sie sich leiblich ihm nähern, an seiner Stätte
zusammenkommen. Und dies ist nothwendig, wenn gegen-
seitig helfende und gemeinsame Action durch die Umstände
erfordert wird, sei es nach innen, oder nach aussen. Und
also ruhet hier eine Kraft und Auctorität, welche sich, wie
auch vermittelt, auf Leib und Leben Aller erstreckt.
Ebenso aber ist der Besitz aller Güter zuerst in dem Ganzen,
und in seinem Centro, inwiefern es als das Ganze begriffen
wird. Aus ihm deriviren den ihrigen die niederen Centren,
und behaupten ihn auf positivere Art, durch Gebrauch und
Genuss; wiederum andere anderen unterhalb ihrer. So führt
auch diese Betrachtung abwärts bis zur letzten Einheit, der
Familie des Hauses, und ihrem gemeinschaftlichen Besitz,
Gebrauch und Genuss; hier ist dann zuletzt die ausgeübte
Auctorität unmittelbar die selbstischen Individuen angehend,
und nur diese können noch, als letzte Einheiten, Besitz, Frei-
heit und Eigenthum u. s. w. für sich ableiten. Jedes
grössere Ganze ist einem auseinander gegangenen Hause
gleich; und wenn auch etwa dasselbe ein minder voll-
kommenes war, so müssen doch die Anlagen zu allen Or-
ganen und Functionen, welche das vollkommene enthält,
in ihm vorhanden gedacht werden. Das Studium des Hauses
ist das Studium der Gemeinschaft, wie das Studium der
organischen Zelle Studium des Lebens ist.
§ 13.
Wesentliche Züge des häuslichen Lebens sind schon
gezeichnet worden, und ergeben sich hier, mit neuen zu-
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Tönnies, Ferdinand: Gemeinschaft und Gesellschaft. Berlin, 1887, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_gemeinschaft_1887/66>, abgerufen am 21.11.2024.
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