durch weitläuftige Erörterung alles dessen, was Andere vor ihm gemeint und gesagt ha- ben, seine Schrift ohne Noth ausdehnen. In einem Zeitalter, wo so oft Thatsachen nach vorgefassten Meinungen gemodelt werden, in der Hoffnung, dass Niemand sich die Mühe geben werde, jene an der Quelle zu untersu- chen, scheint es dem Verfasser Pflicht zu seyn, die Schriften, woraus er seine Beweise nahm, immer bestimmt und treulich anzugeben. Aber er hält es auch eben so sehr für Pflicht, hierin die Mittelstrasse zu gehen, und nicht zehn Gewährsmänner da anzuführen, wo der einzi- ge, aus welchem alle übrige schöpften, hin- reichend gewesen wäre. Er glaubt ferner, dass einer, der einen eigenen Weg geht, sich nicht um das Thun und Lassen Anderer auf dem ihrigen zu bekümmern hat, und dass es unrecht ist, von einem solchen hierüber Aus- kunft zu verlangen. Ihm gehen nur die an, die entweder schon vor ihm Theile des Weges, den er eingeschlagen hat, bahnten, oder die seinen Weg zu versperren suchten, um den ih- rigen desto weiter und bequemer zu machen; und nur solcher Vorgänger wird in dieser Schrift Erwähnung geschehen.
Dies
durch weitläuftige Erörterung alles dessen, was Andere vor ihm gemeint und gesagt ha- ben, seine Schrift ohne Noth ausdehnen. In einem Zeitalter, wo so oft Thatsachen nach vorgefaſsten Meinungen gemodelt werden, in der Hoffnung, daſs Niemand sich die Mühe geben werde, jene an der Quelle zu untersu- chen, scheint es dem Verfasser Pflicht zu seyn, die Schriften, woraus er seine Beweise nahm, immer bestimmt und treulich anzugeben. Aber er hält es auch eben so sehr für Pflicht, hierin die Mittelstraſse zu gehen, und nicht zehn Gewährsmänner da anzuführen, wo der einzi- ge, aus welchem alle übrige schöpften, hin- reichend gewesen wäre. Er glaubt ferner, daſs einer, der einen eigenen Weg geht, sich nicht um das Thun und Lassen Anderer auf dem ihrigen zu bekümmern hat, und daſs es unrecht ist, von einem solchen hierüber Aus- kunft zu verlangen. Ihm gehen nur die an, die entweder schon vor ihm Theile des Weges, den er eingeschlagen hat, bahnten, oder die seinen Weg zu versperren suchten, um den ih- rigen desto weiter und bequemer zu machen; und nur solcher Vorgänger wird in dieser Schrift Erwähnung geschehen.
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[XI/0017]
durch weitläuftige Erörterung alles dessen,
was Andere vor ihm gemeint und gesagt ha-
ben, seine Schrift ohne Noth ausdehnen. In
einem Zeitalter, wo so oft Thatsachen nach
vorgefaſsten Meinungen gemodelt werden, in
der Hoffnung, daſs Niemand sich die Mühe
geben werde, jene an der Quelle zu untersu-
chen, scheint es dem Verfasser Pflicht zu seyn,
die Schriften, woraus er seine Beweise nahm,
immer bestimmt und treulich anzugeben. Aber
er hält es auch eben so sehr für Pflicht, hierin
die Mittelstraſse zu gehen, und nicht zehn
Gewährsmänner da anzuführen, wo der einzi-
ge, aus welchem alle übrige schöpften, hin-
reichend gewesen wäre. Er glaubt ferner,
daſs einer, der einen eigenen Weg geht, sich
nicht um das Thun und Lassen Anderer auf
dem ihrigen zu bekümmern hat, und daſs es
unrecht ist, von einem solchen hierüber Aus-
kunft zu verlangen. Ihm gehen nur die an,
die entweder schon vor ihm Theile des Weges,
den er eingeschlagen hat, bahnten, oder die
seinen Weg zu versperren suchten, um den ih-
rigen desto weiter und bequemer zu machen;
und nur solcher Vorgänger wird in dieser
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/17>, abgerufen am 03.12.2024.
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