Ihre ganze innere Organisation ist ein Gewebe von Fasern und Gefässen.
3. Die meisten Organe der Thiere sind doppelt vorhanden, und jeder dieser gleichnamigen Theile stimmt mit dem andern sowohl in seiner Mischung, Textur und Struktur, als in der Art seiner Verbin- dung mit dem übrigen Organismus völlig überein. Es giebt daher eine Fläche, und zwar nur eine ein- zige, die jeden thierischen Körper in zwey, gröss- tentheils congruente Hälften theilt. Hingegen der Körper der Zoophyten hat immer gewisse gleichar- tige Organe, deren Menge die Zahl zwey übersteigt, und diese bilden unter einander eine strahlenför- mige Figur. Es giebt daher keine Ebene, die den Körper in zwey congruente Hälften theilt, im Fall jene Zahl ungerade ist, oder es giebt ihrer mehrere, wenn dieselbe gerade ist. Bey den Pflanzen findet sich noch eine grössere Anzahl gleichartiger Organe, als bey den Zoophyten. Von diesen aber giebt es zwey Classen, die sich in ihrer Struktur und in ih- rer Verbindung mit dem übrigen Organismus von einander unterscheiden. Die zur einen Classe ge- hörigen Theile sind beständig so gestellt, dass ihre obere Fläche nach dem Lichte, die untere nach der weniger erleuchteten Seite hingekehrt ist, und dass die obere Fläche des einen Organs nie von der un- tern des andern bedeckt wird. Bey den Organen der zweyten Classe findet sich immer, wie bey den
Zoo-
Ihre ganze innere Organisation ist ein Gewebe von Fasern und Gefäſsen.
3. Die meisten Organe der Thiere sind doppelt vorhanden, und jeder dieser gleichnamigen Theile stimmt mit dem andern sowohl in seiner Mischung, Textur und Struktur, als in der Art seiner Verbin- dung mit dem übrigen Organismus völlig überein. Es giebt daher eine Fläche, und zwar nur eine ein- zige, die jeden thierischen Körper in zwey, gröſs- tentheils congruente Hälften theilt. Hingegen der Körper der Zoophyten hat immer gewisse gleichar- tige Organe, deren Menge die Zahl zwey übersteigt, und diese bilden unter einander eine strahlenför- mige Figur. Es giebt daher keine Ebene, die den Körper in zwey congruente Hälften theilt, im Fall jene Zahl ungerade ist, oder es giebt ihrer mehrere, wenn dieselbe gerade ist. Bey den Pflanzen findet sich noch eine gröſsere Anzahl gleichartiger Organe, als bey den Zoophyten. Von diesen aber giebt es zwey Classen, die sich in ihrer Struktur und in ih- rer Verbindung mit dem übrigen Organismus von einander unterscheiden. Die zur einen Classe ge- hörigen Theile sind beständig so gestellt, daſs ihre obere Fläche nach dem Lichte, die untere nach der weniger erleuchteten Seite hingekehrt ist, und daſs die obere Fläche des einen Organs nie von der un- tern des andern bedeckt wird. Bey den Organen der zweyten Classe findet sich immer, wie bey den
Zoo-
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Ihre ganze innere Organisation ist ein Gewebe von
Fasern und Gefäſsen.
3. Die meisten Organe der Thiere sind doppelt
vorhanden, und jeder dieser gleichnamigen Theile
stimmt mit dem andern sowohl in seiner Mischung,
Textur und Struktur, als in der Art seiner Verbin-
dung mit dem übrigen Organismus völlig überein.
Es giebt daher eine Fläche, und zwar nur eine ein-
zige, die jeden thierischen Körper in zwey, gröſs-
tentheils congruente Hälften theilt. Hingegen der
Körper der Zoophyten hat immer gewisse gleichar-
tige Organe, deren Menge die Zahl zwey übersteigt,
und diese bilden unter einander eine strahlenför-
mige Figur. Es giebt daher keine Ebene, die den
Körper in zwey congruente Hälften theilt, im Fall
jene Zahl ungerade ist, oder es giebt ihrer mehrere,
wenn dieselbe gerade ist. Bey den Pflanzen findet
sich noch eine gröſsere Anzahl gleichartiger Organe,
als bey den Zoophyten. Von diesen aber giebt es
zwey Classen, die sich in ihrer Struktur und in ih-
rer Verbindung mit dem übrigen Organismus von
einander unterscheiden. Die zur einen Classe ge-
hörigen Theile sind beständig so gestellt, daſs ihre
obere Fläche nach dem Lichte, die untere nach der
weniger erleuchteten Seite hingekehrt ist, und daſs
die obere Fläche des einen Organs nie von der un-
tern des andern bedeckt wird. Bey den Organen
der zweyten Classe findet sich immer, wie bey den
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/190>, abgerufen am 04.12.2024.
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