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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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haben, und in solche, bey welchen dieses Organ
unbeweglich ist. Jede von diesen Abtheilungen hat
ferner entweder einen nackten schlüpfrigen Körper,
oder Schuppen. Hieraus ergeben sich vier Familien
der Grätenfische: die Aale mit einer freyen Zunge
und einem schlüpfrigen Körper; die Lachse mit
einer freyen Zunge und mit Schuppen; die Welse
mit einer unbeweglichen Zunge und einem schup-
penlosen Körper; und die Seehähne mit einer un-
beweglichen Zunge und mit Schuppen.

Die Knorpelfische haben insgesammt weder
eine bewegliche Zunge, noch Schuppen, und von
diesen Organen lassen sich also bey ihnen keine
Eintheilungsgründe hernehmen. Aber die Zähne
geben uns bey ihnen ein Mittel, sie in zwey ziem-
lich natürliche Familien zu theilen. Bey einigen
nehmlich fehlen diese entweder ganz, und die nack-
ten hervorstehenden Kinnladen vertreten die Stelle
derselben, oder sie sitzen doch blos in den Kinnla-
den. Bey den übrigen sind sie in weit grösserer
Menge vorhanden, und nicht nur die Kiefern, son-
dern auch die Zunge und der Gaumen damit be-
setzt. Jene Familie ist die der Störe, diese die
der Hayen.

In der Familie der Aale fehlen den meisten die
Lippen und die Bauchflossen. Alle haben eine ein-
zige, meist lange und niedrige Rückenflosse. Die

vor-

haben, und in solche, bey welchen dieses Organ
unbeweglich ist. Jede von diesen Abtheilungen hat
ferner entweder einen nackten schlüpfrigen Körper,
oder Schuppen. Hieraus ergeben sich vier Familien
der Grätenfische: die Aale mit einer freyen Zunge
und einem schlüpfrigen Körper; die Lachse mit
einer freyen Zunge und mit Schuppen; die Welse
mit einer unbeweglichen Zunge und einem schup-
penlosen Körper; und die Seehähne mit einer un-
beweglichen Zunge und mit Schuppen.

Die Knorpelfische haben insgesammt weder
eine bewegliche Zunge, noch Schuppen, und von
diesen Organen lassen sich also bey ihnen keine
Eintheilungsgründe hernehmen. Aber die Zähne
geben uns bey ihnen ein Mittel, sie in zwey ziem-
lich natürliche Familien zu theilen. Bey einigen
nehmlich fehlen diese entweder ganz, und die nack-
ten hervorstehenden Kinnladen vertreten die Stelle
derselben, oder sie sitzen doch blos in den Kinnla-
den. Bey den übrigen sind sie in weit gröſserer
Menge vorhanden, und nicht nur die Kiefern, son-
dern auch die Zunge und der Gaumen damit be-
setzt. Jene Familie ist die der Störe, diese die
der Hayen.

In der Familie der Aale fehlen den meisten die
Lippen und die Bauchflossen. Alle haben eine ein-
zige, meist lange und niedrige Rückenflosse. Die

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[290/0310] haben, und in solche, bey welchen dieses Organ unbeweglich ist. Jede von diesen Abtheilungen hat ferner entweder einen nackten schlüpfrigen Körper, oder Schuppen. Hieraus ergeben sich vier Familien der Grätenfische: die Aale mit einer freyen Zunge und einem schlüpfrigen Körper; die Lachse mit einer freyen Zunge und mit Schuppen; die Welse mit einer unbeweglichen Zunge und einem schup- penlosen Körper; und die Seehähne mit einer un- beweglichen Zunge und mit Schuppen. Die Knorpelfische haben insgesammt weder eine bewegliche Zunge, noch Schuppen, und von diesen Organen lassen sich also bey ihnen keine Eintheilungsgründe hernehmen. Aber die Zähne geben uns bey ihnen ein Mittel, sie in zwey ziem- lich natürliche Familien zu theilen. Bey einigen nehmlich fehlen diese entweder ganz, und die nack- ten hervorstehenden Kinnladen vertreten die Stelle derselben, oder sie sitzen doch blos in den Kinnla- den. Bey den übrigen sind sie in weit gröſserer Menge vorhanden, und nicht nur die Kiefern, son- dern auch die Zunge und der Gaumen damit be- setzt. Jene Familie ist die der Störe, diese die der Hayen. In der Familie der Aale fehlen den meisten die Lippen und die Bauchflossen. Alle haben eine ein- zige, meist lange und niedrige Rückenflosse. Die vor-

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/310>, abgerufen am 20.05.2024.