geschlossen sind. Nur eine einzige Platte bildet den Kopf, die Brust und den Leib. Aber der Kopf trägt artikulirte Röhren, an deren Gipfeln die Au- gen sitzen; neben diesen zwey lange conische Or- gane, die mit den Fühlfäden der Mollusken über- einkommen, aber, gleich allen übrigen Theilen, ebenfalls in knöchernen Scheiden eingeschlossen, mit einer grossen Menge von Gelenken verse- hen (x), und bey einigen Arten allenthalben mit zarten Borsten besetzt sind; unter den Augen und zwischen diesen grössern Fühlfäden noch zwey Paar kleinere, den letztern ähnliche Organe (Palpen), deren jedes gleichfalls mehrere Gelenke hat; und unter diesen die Fresswerkzeuge, die aus mehrern Paaren ebenfalls artikulirter, auf ihrer Rückenfläche mit kleinern Palpen besetzter, und sich seitwärts bewegender Kinnladen bestehen. Am Rumpfe sit- zen nach vorne zwey Arme mit fünf Artikulationen, von welchen letztern das vorderste mit einer Schee- re bewaffnet ist, und hinter diesen auf jeder Seite meist vier Füsse, wovon jedes der beyden vordern Paare sechs und jedes der beyden hintern fünf Ge- lenke hat. Endlich ist noch der Schwanz mit meh-
rern
(x)Swammerdamm zählte beym Pagurus Bernhardus drey grössere und mehr als 120 kleinere Gelenke, Ba- ster (Verhandl. door de Holl. Maatsch. der Weten- schapen te Haarlem. D. XII. p. 147) beym Astacus marinus sogar 250 Artikulationen.
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geschlossen sind. Nur eine einzige Platte bildet den Kopf, die Brust und den Leib. Aber der Kopf trägt artikulirte Röhren, an deren Gipfeln die Au- gen sitzen; neben diesen zwey lange conische Or- gane, die mit den Fühlfäden der Mollusken über- einkommen, aber, gleich allen übrigen Theilen, ebenfalls in knöchernen Scheiden eingeschlossen, mit einer groſsen Menge von Gelenken verse- hen (x), und bey einigen Arten allenthalben mit zarten Borsten besetzt sind; unter den Augen und zwischen diesen gröſsern Fühlfäden noch zwey Paar kleinere, den letztern ähnliche Organe (Palpen), deren jedes gleichfalls mehrere Gelenke hat; und unter diesen die Freſswerkzeuge, die aus mehrern Paaren ebenfalls artikulirter, auf ihrer Rückenfläche mit kleinern Palpen besetzter, und sich seitwärts bewegender Kinnladen bestehen. Am Rumpfe sit- zen nach vorne zwey Arme mit fünf Artikulationen, von welchen letztern das vorderste mit einer Schee- re bewaffnet ist, und hinter diesen auf jeder Seite meist vier Füſse, wovon jedes der beyden vordern Paare sechs und jedes der beyden hintern fünf Ge- lenke hat. Endlich ist noch der Schwanz mit meh-
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(x)Swammerdamm zählte beym Pagurus Bernhardus drey gröſsere und mehr als 120 kleinere Gelenke, Ba- ster (Verhandl. door de Holl. Maatsch. der Weten- schapen te Haarlem. D. XII. p. 147) beym Astacus marinus sogar 250 Artikulationen.
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geschlossen sind. Nur eine einzige Platte bildet den
Kopf, die Brust und den Leib. Aber der Kopf
trägt artikulirte Röhren, an deren Gipfeln die Au-
gen sitzen; neben diesen zwey lange conische Or-
gane, die mit den Fühlfäden der Mollusken über-
einkommen, aber, gleich allen übrigen Theilen,
ebenfalls in knöchernen Scheiden eingeschlossen,
mit einer groſsen Menge von Gelenken verse-
hen (x), und bey einigen Arten allenthalben mit
zarten Borsten besetzt sind; unter den Augen und
zwischen diesen gröſsern Fühlfäden noch zwey Paar
kleinere, den letztern ähnliche Organe (Palpen),
deren jedes gleichfalls mehrere Gelenke hat; und
unter diesen die Freſswerkzeuge, die aus mehrern
Paaren ebenfalls artikulirter, auf ihrer Rückenfläche
mit kleinern Palpen besetzter, und sich seitwärts
bewegender Kinnladen bestehen. Am Rumpfe sit-
zen nach vorne zwey Arme mit fünf Artikulationen,
von welchen letztern das vorderste mit einer Schee-
re bewaffnet ist, und hinter diesen auf jeder Seite
meist vier Füſse, wovon jedes der beyden vordern
Paare sechs und jedes der beyden hintern fünf Ge-
lenke hat. Endlich ist noch der Schwanz mit meh-
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(x) Swammerdamm zählte beym Pagurus Bernhardus
drey gröſsere und mehr als 120 kleinere Gelenke, Ba-
ster (Verhandl. door de Holl. Maatsch. der Weten-
schapen te Haarlem. D. XII. p. 147) beym Astacus
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/361>, abgerufen am 24.11.2024.
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