Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

Basis die innere Textur der Pflanzen ist. Zur er-
sten Abtheilung gehören alle Vegetabilien, welche
deutliche concentrische Ringe haben, deren Solidi-
tät vom Umfange zum Mittelpunkte abnimmt, de-
ren Mark in den longitudinalen Zwischenräumen
der Fasern liegt, und bey welchen diese Marksub-
stanz keine strahlenförmige divergirende Fortsätze
hat. Die zweyte Abtheilung enthält diejenigen
Pflanzen, welche deutliche concentrische Ringe ha-
ben, deren Solidität von der Peripherie nach dem
Centrum zunimmt, wo das Mark in einem längli-
chen Canal eingeschlossen ist, und strahlenförmig
divergirende Fortsätze hat(t).

Diese Verschiedenheit im innern Baue steht
aber auch mit der äussern Struktur in Verbindung.
Alle Gewächse der ersten Abtheilung sind zugleich
Monocotyledonen, und alle der zweyten Dico-
tyledonen
(u). Die Monocotyledonen gränzen in
ihrer Mischung sowohl, als Struktur zunächst an
die Pflanzenthiere. Unter ihnen finden wir die,
gleich den Zoophyten, Kalk- (v) und Kiesel-

erde
(t) Desfontaines, Mem. de l'Institut National. Sc. ma-
them. et physiques. T. I. p. 478.
(u) Desfontaines a. a. O.
(v) Von kohlensaurer Kalkerde fand Neumann (zwey
Preisschriften über die eigentl. Beschaffenheit und Er-
zeugung der erdigen Bestandtheile in den verschiede-
nen

Basis die innere Textur der Pflanzen ist. Zur er-
sten Abtheilung gehören alle Vegetabilien, welche
deutliche concentrische Ringe haben, deren Solidi-
tät vom Umfange zum Mittelpunkte abnimmt, de-
ren Mark in den longitudinalen Zwischenräumen
der Fasern liegt, und bey welchen diese Marksub-
stanz keine strahlenförmige divergirende Fortsätze
hat. Die zweyte Abtheilung enthält diejenigen
Pflanzen, welche deutliche concentrische Ringe ha-
ben, deren Solidität von der Peripherie nach dem
Centrum zunimmt, wo das Mark in einem längli-
chen Canal eingeschlossen ist, und strahlenförmig
divergirende Fortsätze hat(t).

Diese Verschiedenheit im innern Baue steht
aber auch mit der äussern Struktur in Verbindung.
Alle Gewächse der ersten Abtheilung sind zugleich
Monocotyledonen, und alle der zweyten Dico-
tyledonen
(u). Die Monocotyledonen gränzen in
ihrer Mischung sowohl, als Struktur zunächst an
die Pflanzenthiere. Unter ihnen finden wir die,
gleich den Zoophyten, Kalk- (v) und Kiesel-

erde
(t) Desfontaines, Mém. de l’Institut National. Sc. ma-
thém. et physiques. T. I. p. 478.
(u) Desfontaines a. a. O.
(v) Von kohlensaurer Kalkerde fand Neumann (zwey
Preisschriften über die eigentl. Beschaffenheit und Er-
zeugung der erdigen Bestandtheile in den verschiede-
nen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0454" n="434"/>
Basis die innere Textur der Pflanzen ist. Zur er-<lb/>
sten Abtheilung gehören alle Vegetabilien, welche<lb/>
deutliche concentrische Ringe haben, deren Solidi-<lb/>
tät vom Umfange zum Mittelpunkte abnimmt, de-<lb/>
ren Mark in den longitudinalen Zwischenräumen<lb/>
der Fasern liegt, und bey welchen diese Marksub-<lb/>
stanz keine strahlenförmige divergirende Fortsätze<lb/>
hat. Die zweyte Abtheilung enthält diejenigen<lb/>
Pflanzen, welche deutliche concentrische Ringe ha-<lb/>
ben, deren Solidität von der Peripherie nach dem<lb/>
Centrum zunimmt, wo das Mark in einem längli-<lb/>
chen Canal eingeschlossen ist, und strahlenförmig<lb/>
divergirende Fortsätze hat<note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#k">Desfontaines</hi>, Mém. de l&#x2019;Institut National. Sc. ma-<lb/>
thém. et physiques. T. I. p. 478.</note>.</p><lb/>
              <p>Diese Verschiedenheit im innern Baue steht<lb/>
aber auch mit der äussern Struktur in Verbindung.<lb/>
Alle Gewächse der ersten Abtheilung sind zugleich<lb/><hi rendition="#g">Monocotyledonen</hi>, und alle der zweyten <hi rendition="#g">Dico-<lb/>
tyledonen</hi> <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#k">Desfontaines</hi> a. a. O.</note>. Die Monocotyledonen gränzen in<lb/>
ihrer Mischung sowohl, als Struktur zunächst an<lb/>
die Pflanzenthiere. Unter ihnen finden wir die,<lb/>
gleich den Zoophyten, Kalk- <note xml:id="seg2pn_12_1" next="#seg2pn_12_2" place="foot" n="(v)">Von kohlensaurer Kalkerde fand <hi rendition="#k">Neumann</hi> (zwey<lb/>
Preisschriften über die eigentl. Beschaffenheit und Er-<lb/>
zeugung der erdigen Bestandtheile in den verschiede-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nen</fw></note> und Kiesel-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">erde</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[434/0454] Basis die innere Textur der Pflanzen ist. Zur er- sten Abtheilung gehören alle Vegetabilien, welche deutliche concentrische Ringe haben, deren Solidi- tät vom Umfange zum Mittelpunkte abnimmt, de- ren Mark in den longitudinalen Zwischenräumen der Fasern liegt, und bey welchen diese Marksub- stanz keine strahlenförmige divergirende Fortsätze hat. Die zweyte Abtheilung enthält diejenigen Pflanzen, welche deutliche concentrische Ringe ha- ben, deren Solidität von der Peripherie nach dem Centrum zunimmt, wo das Mark in einem längli- chen Canal eingeschlossen ist, und strahlenförmig divergirende Fortsätze hat (t). Diese Verschiedenheit im innern Baue steht aber auch mit der äussern Struktur in Verbindung. Alle Gewächse der ersten Abtheilung sind zugleich Monocotyledonen, und alle der zweyten Dico- tyledonen (u). Die Monocotyledonen gränzen in ihrer Mischung sowohl, als Struktur zunächst an die Pflanzenthiere. Unter ihnen finden wir die, gleich den Zoophyten, Kalk- (v) und Kiesel- erde (t) Desfontaines, Mém. de l’Institut National. Sc. ma- thém. et physiques. T. I. p. 478. (u) Desfontaines a. a. O. (v) Von kohlensaurer Kalkerde fand Neumann (zwey Preisschriften über die eigentl. Beschaffenheit und Er- zeugung der erdigen Bestandtheile in den verschiede- nen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/454
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/454>, abgerufen am 21.11.2024.