Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

Schwanze erstreckt, und mit 23 Ganglien versehen
ist, wovon das erste und letzte die grössten sind (y).

Bey der Aphrodite aculeata (z) und dem Re-
genwurme (a) findet man nur noch schwache Spu-
ren von Ganglien. Ein langer, von dem einen Ende
des Körpers bis zum andern fortgehender Faden ver-
tritt die Stelle des Rückenmarks, und an diesem
trifft man da, wo die Ringe hervorstehen, geringe
Anschwellungen an, aus denen die Nerven ent-
stehen.

Ohngeachtet übrigens die vier niedern Thier-
classen den zweyten Theil unsers obigen Satzes am
auffallendsten bestätigen, so fehlt es doch auch bey
den Vögeln, Amphibien und Fischen nicht an Be-
weisen desselben. Bey keinem dieser Thiere ist das
Gehirn eine so zusammenhängende Masse, wie bey
den Säugthieren. Es besteht bey jenen aus fünf,
sechs und mehrern Theilen, die bey weitem nicht
so genau unter einander verbunden sind, als die
Hälften des grossen Gehirns, des Cerebellum und
der Hirnknoten bey den letztern, und hat fast das
Ansehn eines Aggregats von grossen Ganglien. Bey
den Vögeln und Amphibien ist auch der Hirnknoten

in
(y) Mangili in Reil's Archiv f. d. Physiol. B. 2. H. 1.
Taf. 3. Fig. 1.
(z) Pallas misc. zool. Tab. VII. f. 13.
(a) Mangili a. a. O. Taf. 3. Fig. 2.

Schwanze erstreckt, und mit 23 Ganglien versehen
ist, wovon das erste und letzte die gröſsten sind (y).

Bey der Aphrodite aculeata (z) und dem Re-
genwurme (a) findet man nur noch schwache Spu-
ren von Ganglien. Ein langer, von dem einen Ende
des Körpers bis zum andern fortgehender Faden ver-
tritt die Stelle des Rückenmarks, und an diesem
trifft man da, wo die Ringe hervorstehen, geringe
Anschwellungen an, aus denen die Nerven ent-
stehen.

Ohngeachtet übrigens die vier niedern Thier-
classen den zweyten Theil unsers obigen Satzes am
auffallendsten bestätigen, so fehlt es doch auch bey
den Vögeln, Amphibien und Fischen nicht an Be-
weisen desselben. Bey keinem dieser Thiere ist das
Gehirn eine so zusammenhängende Masse, wie bey
den Säugthieren. Es besteht bey jenen aus fünf,
sechs und mehrern Theilen, die bey weitem nicht
so genau unter einander verbunden sind, als die
Hälften des groſsen Gehirns, des Cerebellum und
der Hirnknoten bey den letztern, und hat fast das
Ansehn eines Aggregats von groſsen Ganglien. Bey
den Vögeln und Amphibien ist auch der Hirnknoten

in
(y) Mangili in Reil’s Archiv f. d. Physiol. B. 2. H. 1.
Taf. 3. Fig. 1.
(z) Pallas misc. zool. Tab. VII. f. 13.
(a) Mangili a. a. O. Taf. 3. Fig. 2.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0483" n="463"/>
Schwanze erstreckt, und mit 23 Ganglien versehen<lb/>
ist, wovon das erste und letzte die grö&#x017F;sten sind <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#k">Mangili</hi> in <hi rendition="#k">Reil&#x2019;s</hi> Archiv f. d. Physiol. B. 2. H. 1.<lb/>
Taf. 3. Fig. 1.</note>.</p><lb/>
            <p>Bey der Aphrodite aculeata <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#k">Pallas</hi> misc. zool. Tab. VII. f. 13.</note> und dem Re-<lb/>
genwurme <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#k">Mangili</hi> a. a. O. Taf. 3. Fig. 2.</note> findet man nur noch schwache Spu-<lb/>
ren von Ganglien. Ein langer, von dem einen Ende<lb/>
des Körpers bis zum andern fortgehender Faden ver-<lb/>
tritt die Stelle des Rückenmarks, und an diesem<lb/>
trifft man da, wo die Ringe hervorstehen, geringe<lb/>
Anschwellungen an, aus denen die Nerven ent-<lb/>
stehen.</p><lb/>
            <p>Ohngeachtet übrigens die vier niedern Thier-<lb/>
classen den zweyten Theil unsers obigen Satzes am<lb/>
auffallendsten bestätigen, so fehlt es doch auch bey<lb/>
den Vögeln, Amphibien und Fischen nicht an Be-<lb/>
weisen desselben. Bey keinem dieser Thiere ist das<lb/>
Gehirn eine so zusammenhängende Masse, wie bey<lb/>
den Säugthieren. Es besteht bey jenen aus fünf,<lb/>
sechs und mehrern Theilen, die bey weitem nicht<lb/>
so genau unter einander verbunden sind, als die<lb/>
Hälften des gro&#x017F;sen Gehirns, des Cerebellum und<lb/>
der Hirnknoten bey den letztern, und hat fast das<lb/>
Ansehn eines Aggregats von gro&#x017F;sen Ganglien. Bey<lb/>
den Vögeln und Amphibien ist auch der Hirnknoten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[463/0483] Schwanze erstreckt, und mit 23 Ganglien versehen ist, wovon das erste und letzte die gröſsten sind (y). Bey der Aphrodite aculeata (z) und dem Re- genwurme (a) findet man nur noch schwache Spu- ren von Ganglien. Ein langer, von dem einen Ende des Körpers bis zum andern fortgehender Faden ver- tritt die Stelle des Rückenmarks, und an diesem trifft man da, wo die Ringe hervorstehen, geringe Anschwellungen an, aus denen die Nerven ent- stehen. Ohngeachtet übrigens die vier niedern Thier- classen den zweyten Theil unsers obigen Satzes am auffallendsten bestätigen, so fehlt es doch auch bey den Vögeln, Amphibien und Fischen nicht an Be- weisen desselben. Bey keinem dieser Thiere ist das Gehirn eine so zusammenhängende Masse, wie bey den Säugthieren. Es besteht bey jenen aus fünf, sechs und mehrern Theilen, die bey weitem nicht so genau unter einander verbunden sind, als die Hälften des groſsen Gehirns, des Cerebellum und der Hirnknoten bey den letztern, und hat fast das Ansehn eines Aggregats von groſsen Ganglien. Bey den Vögeln und Amphibien ist auch der Hirnknoten in (y) Mangili in Reil’s Archiv f. d. Physiol. B. 2. H. 1. Taf. 3. Fig. 1. (z) Pallas misc. zool. Tab. VII. f. 13. (a) Mangili a. a. O. Taf. 3. Fig. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/483
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/483>, abgerufen am 21.11.2024.