der Delphin, und manche Insekten aus der Familie der Heuschrecken. Das rothe Blut der Thiere, die ein inneres artikulirtes Skelett haben, ist auch der Wurmfamilie der Naiden, und ein inneres, sogar einigermaassen gegliedertes Gerippe den Thierpflan- zen aus der Ordnung der Asterien eigen. Die männ- lichen und weiblichen Zeugungstheile sind bald ge- trennt, bald in Einem Individuum vereinigt, bald einfacher, bald zusammengesetzter, ohne dass diese Verschiedenheit mit der übrigen Organisation in auffallender Verbindung steht. Unter den Thier- pflanzen giebt es Körper, die sich blos durch einen Darmcanal von manchen Pflanzenthieren unter- scheiden, und unter den letztern giebt es Organis- men, denen nichts als der Darmcanal fehlt, um Thierpflanzen zu seyn. Bey den Pflanzen verbin- det die Natur mit den unähnlichsten Blüthen ähn- liche Blätter, mit den Blumen der Veronica hede- raefolia und der Glechoma hederacea die Blätter des Epheu, und mit den Blumen der Spiraea hy- pericifolia die Blätter des Johanniskrauts; ja in der Phyllachne und Forstera (k) vereinigt sie die Struktur der Laubmoose, und in den parasiti- schen Gewächsen Hydnora Africana (l), Sarcophy-
te
(k)Forster characteres generum plant. t. 58. Swartz in Schrader's Journal für die Botanik. B. 1. 1798. B. 2. 1799.
(l)Thunberg, Abh. der Schwed. Akad. B. 37. J. 1775. S. 68.
Gg 4
der Delphin, und manche Insekten aus der Familie der Heuschrecken. Das rothe Blut der Thiere, die ein inneres artikulirtes Skelett haben, ist auch der Wurmfamilie der Naiden, und ein inneres, sogar einigermaaſsen gegliedertes Gerippe den Thierpflan- zen aus der Ordnung der Asterien eigen. Die männ- lichen und weiblichen Zeugungstheile sind bald ge- trennt, bald in Einem Individuum vereinigt, bald einfacher, bald zusammengesetzter, ohne daſs diese Verschiedenheit mit der übrigen Organisation in auffallender Verbindung steht. Unter den Thier- pflanzen giebt es Körper, die sich blos durch einen Darmcanal von manchen Pflanzenthieren unter- scheiden, und unter den letztern giebt es Organis- men, denen nichts als der Darmcanal fehlt, um Thierpflanzen zu seyn. Bey den Pflanzen verbin- det die Natur mit den unähnlichsten Blüthen ähn- liche Blätter, mit den Blumen der Veronica hede- raefolia und der Glechoma hederacea die Blätter des Epheu, und mit den Blumen der Spiraea hy- pericifolia die Blätter des Johanniskrauts; ja in der Phyllachne und Forstera (k) vereinigt sie die Struktur der Laubmoose, und in den parasiti- schen Gewächsen Hydnora Africana (l), Sarcophy-
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(k)Forster characteres generum plant. t. 58. Swartz in Schrader’s Journal für die Botanik. B. 1. 1798. B. 2. 1799.
(l)Thunberg, Abh. der Schwed. Akad. B. 37. J. 1775. S. 68.
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der Delphin, und manche Insekten aus der Familie
der Heuschrecken. Das rothe Blut der Thiere, die
ein inneres artikulirtes Skelett haben, ist auch der
Wurmfamilie der Naiden, und ein inneres, sogar
einigermaaſsen gegliedertes Gerippe den Thierpflan-
zen aus der Ordnung der Asterien eigen. Die männ-
lichen und weiblichen Zeugungstheile sind bald ge-
trennt, bald in Einem Individuum vereinigt, bald
einfacher, bald zusammengesetzter, ohne daſs diese
Verschiedenheit mit der übrigen Organisation in
auffallender Verbindung steht. Unter den Thier-
pflanzen giebt es Körper, die sich blos durch einen
Darmcanal von manchen Pflanzenthieren unter-
scheiden, und unter den letztern giebt es Organis-
men, denen nichts als der Darmcanal fehlt, um
Thierpflanzen zu seyn. Bey den Pflanzen verbin-
det die Natur mit den unähnlichsten Blüthen ähn-
liche Blätter, mit den Blumen der Veronica hede-
raefolia und der Glechoma hederacea die Blätter
des Epheu, und mit den Blumen der Spiraea hy-
pericifolia die Blätter des Johanniskrauts; ja in
der Phyllachne und Forstera (k) vereinigt sie die
Struktur der Laubmoose, und in den parasiti-
schen Gewächsen Hydnora Africana (l), Sarcophy-
te
(k) Forster characteres generum plant. t. 58. Swartz
in Schrader’s Journal für die Botanik. B. 1. 1798.
B. 2. 1799.
(l) Thunberg, Abh. der Schwed. Akad. B. 37. J. 1775.
S. 68.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/491>, abgerufen am 21.11.2024.
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