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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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wirkungen der Aussenwelt eine mehr oder weniger
gleichförmige Thätigkeit entgegenzusetzen, mit
dem Namen des Reaktionsvermögens be-
zeichnen.

Reitze sind unserer Erklärung von Reitzbar-
keit zufolge: durch die Reitzbarkeit modi-
fizirte Einwirkungen der Aussenwelt
auf den lebenden Organismus
, mithin Pro-
dukte einer Wechselwirkung der Reitzbarkeit und
der Aussenwelt. Der Einfluss der Reitze auf den
lebenden Körper heisst Reitzung.

Die Stärke eines Reitzes lässt sich in die
absolute und in die relative unterscheiden.
Die absolute Stärke desselben ist diejenige, die
er ausüben würde, wenn er auf die Materie
des lebenden Organismus einwirkte, ohne durch
die Reitzbarkeit modifizirt zu seyn; die relative
diejenige, die er besitzt, wenn er diese Modifika-
tion erlitten hat.

Die relative Gewalt eines Reitzes steht also
mit der absoluten Stärke desselben im umgekehr-
ten Verhältnisse. Je höher die letztere steigt, desto
tiefer sinkt die erstere, und je mehr jene vermin-
dert wird, desto mehr nimmt diese zu.

Lasst uns jetzt versuchen, auszumachen, was
sich aus den bisher erwiesenen Sätzen in Betreff
der verschiedenen Modifikationen des Lebens fol-
gern lässt.

Die

wirkungen der Aussenwelt eine mehr oder weniger
gleichförmige Thätigkeit entgegenzusetzen, mit
dem Namen des Reaktionsvermögens be-
zeichnen.

Reitze sind unserer Erklärung von Reitzbar-
keit zufolge: durch die Reitzbarkeit modi-
fizirte Einwirkungen der Aussenwelt
auf den lebenden Organismus
, mithin Pro-
dukte einer Wechselwirkung der Reitzbarkeit und
der Aussenwelt. Der Einfluſs der Reitze auf den
lebenden Körper heiſst Reitzung.

Die Stärke eines Reitzes läſst sich in die
absolute und in die relative unterscheiden.
Die absolute Stärke desselben ist diejenige, die
er ausüben würde, wenn er auf die Materie
des lebenden Organismus einwirkte, ohne durch
die Reitzbarkeit modifizirt zu seyn; die relative
diejenige, die er besitzt, wenn er diese Modifika-
tion erlitten hat.

Die relative Gewalt eines Reitzes steht also
mit der absoluten Stärke desselben im umgekehr-
ten Verhältnisse. Je höher die letztere steigt, desto
tiefer sinkt die erstere, und je mehr jene vermin-
dert wird, desto mehr nimmt diese zu.

Laſst uns jetzt versuchen, auszumachen, was
sich aus den bisher erwiesenen Sätzen in Betreff
der verschiedenen Modifikationen des Lebens fol-
gern läſst.

Die
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[63/0083] wirkungen der Aussenwelt eine mehr oder weniger gleichförmige Thätigkeit entgegenzusetzen, mit dem Namen des Reaktionsvermögens be- zeichnen. Reitze sind unserer Erklärung von Reitzbar- keit zufolge: durch die Reitzbarkeit modi- fizirte Einwirkungen der Aussenwelt auf den lebenden Organismus, mithin Pro- dukte einer Wechselwirkung der Reitzbarkeit und der Aussenwelt. Der Einfluſs der Reitze auf den lebenden Körper heiſst Reitzung. Die Stärke eines Reitzes läſst sich in die absolute und in die relative unterscheiden. Die absolute Stärke desselben ist diejenige, die er ausüben würde, wenn er auf die Materie des lebenden Organismus einwirkte, ohne durch die Reitzbarkeit modifizirt zu seyn; die relative diejenige, die er besitzt, wenn er diese Modifika- tion erlitten hat. Die relative Gewalt eines Reitzes steht also mit der absoluten Stärke desselben im umgekehr- ten Verhältnisse. Je höher die letztere steigt, desto tiefer sinkt die erstere, und je mehr jene vermin- dert wird, desto mehr nimmt diese zu. Laſst uns jetzt versuchen, auszumachen, was sich aus den bisher erwiesenen Sätzen in Betreff der verschiedenen Modifikationen des Lebens fol- gern läſst. Die

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/83>, abgerufen am 04.12.2024.